Laimgrubenkirche

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Mariahilfer Straße 27 - ehemalige Laimgrubenkirche (Innenansicht), 1904/05
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum von 1687
Datum bis
Andere Bezeichnung St. Josef ob der Laimgrube
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Laimgrube
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 26912
GND
WikidataID
Objektbezug Kirche, Sakralbau, Erzdiözese Wien, Theobaldkirche, Kirchenmappe
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.10.2023 durch WIEN1.lanm09mur
Bildname HMW_030107.jpg
Bildunterschrift Mariahilfer Straße 27 - ehemalige Laimgrubenkirche (Innenansicht), 1904/05
  • 6., Windmühlgasse 3

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48° 12' 0.55" N, 16° 21' 29.88" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Alte und neue Laimgrubenkirche, um 1905
Grundsteinlegung zur neuen Laimgrubenkirche, 1908

Laimgrubenkirche (6., Windmühlgasse bei 3; St. Josef ob der Laimgrube).

Der Vorgängerbau: die Theobaldkirche

Das Kloster, das hier früher bestand (Theobaldkirche), räumte Friedrich III. 1451 dem später heiliggesprochenen Johannes Capistran und seinen Ordensbrüdern (Franziskanern) ein. Während der Ersten Türkenbelagerung (1529) wurden in dieser Gegend alle Gebäude zerstört; der Wiederaufbau ging nur langsam vonstatten. 1661 übernahmen die Karmelitermönche eine hier 1621 von Ulrich Khörtenkalch (Kertenkalch) erbaute Kapelle "Zum heiligen Theobald", neben der sich 1625 bereits einige Häuser befanden, und kauften in der Umgebung der Kapelle einen Grund für die Erbauung von Kirche und Kloster.

Die barocke Laimgrubenkirche

1637 begann der Bau der Laimgrubenkirche in der Mariahilfer Straße. 1683 wurden die bis dahin fertiggestellten Bauwerke neuerlich durch die Türken zerstört, worauf die Karmeliten 1687 den Grundstein zu einem Kloster an jener Stelle legten, wo früher St. Theobald gestanden hatte. Erzherzog Joseph (nachmals Joseph I.) legte im selben Jahr den Grundstein zum Neubau der Kirche (an der Mariahilfer Straße), die, 1692 vollendet, dem heiligen Josef geweiht und 1783 zur Pfarre erhoben wurde.

Die barocke Laimgrubenkirche (1767)

Abriss des Barockbaus und Neubau im 20. Jahrhundert

Das 1784 aufgehobene Kloster (hinter der Kirche) verwandelte man 1804 zum Arbeitshaus. Nach einer gründlichen Renovierung (1867) wurde die Kirche 1904 aus Verkehrsrücksichten zum Abbruch bestimmt und 1906/1907 in fast unveränderter Form in der Windmühlgasse unter der Planung von August Wiegand junior neu erbaut (Grundsteinlegung 5. März 1906, Weihe 5. Oktober 1907). Das Kloster wurde 1905, die alte Kirche an der Mariahilfer Straße 1907 demoliert (die Kirchen standen demnach kurze Zeit hintereinander). Das Hochaltarbild "Heiliger Josef" schuf Joseph Schönmann (1866). Die Inneneinrichtung wurde in die neue Laimgrubenkirche übertragen.

Mariahilfer Straße 27 - ehemalige Laimgrubenkirche (Sakristei), 1904/05

Siehe auch: Bezirksvorstehung Mariahilf; Theobaldkirche

Quellen

Literatur

  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 156 ff.
  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), Register
  • Felix Czeike: VI. Mariahilf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 6), S. 63 f.
  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955. Band l, S. 63 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 239 f.
  • Alexander Hajdecki: St. Josef auf der Laimgrube. In: Fremdenblatt, 15. 10. 1907
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003. Band 92, S. 74 ff.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 315 ff.
  • Josef Kren: Die Kirche St. Josef ob der Laimgrube. In: Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 117 ff.
  • Helmut Kretschmer: Mariahilf. Geschichte des 6. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1992 (Wiener Heimatkunde, 6), S. 80 ff.
  • Josef Maurer: Regesten zur Geschichte des Karmeliterklosters auf der Laimgrube. In: Wiener Diözesanblatt (1888), S. 76 ff., 89 ff., 98 ff.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 141 f.
  • Neues Wiener Tagblatt, 24. 07. 1904
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 126 f.
  • Wiener Diözesanblatt (1907), S. 225 ff.