Josef Röhlich

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Josef Röhlich. Fotografie von Ludwig Harmsen, 1872
Daten zur Person
Inserat der Firma Röhlich & Pönninger, k. k. Kunst-Erzgießerei, 1876


Josef Röhlich, * 6. Juli 1836 Deutsch Hause, Mähren (Huzová, Tschechische Republik), † 3. November 1887 Wien, Erzgießer, Leiter der k. k. Kunsterzgießerei.

Biografie

Nach einer künstlerischen Ausbildung in Zeichnen und Erzgießen war er nach seinem Eintritt in das Atelier von Anton Fernkorn 1862 vorerst mit Belangen der Verwaltung und Buchhaltung beschäftigt. Wegen Fernkorns Erkrankung 1866 wurde ihm zusammen mit Franz Pönninger die Leitung der Kunsterzgießerei übertragen, beide wurden Eigentümer des Betriebs. In der nunmehr privaten Firma übernahm Röhlich die technische und wirtschaftliche Leitung, die ab 1866 in der Rechtsform einer OHG (K. K. Kunst-Erzgießerei Franz Pönninger, Jos. Röhlich) geführt wurde.

Anfangs brachte er noch die Arbeiten Fernkorns zur Vollendung: das Prinz-Eugen-Denkmal (Wien, 1865), das Reiterstandbild Joseph Jellačić (Agram, 1866), das Vörösmartydenkmal (Stuhlweißenburg, 1866) und das Schwarzenbergdenkmal 1867. Später entstanden unter seiner Leitung unter anderem das Tegetthoffdenkmal (Wien, 1871), das Kaiser-Maximilian-von-Mexiko-Denkmal (Hietzing, 1871), das Schiller-Denkmal (Troppau, 1872), die Bronzeabgüsse des Donnerbrunnens (die die originalen Bleifiguren ersetzten, 1873), das Kaiser Maximilian-Denkmal (Triest, 1875), das Schillerdenkmal (Wien, 1876), das Tegetthoff-Denkmal (Pola, 1877; 1935 erhielt es einen neuen Standort in Graz), das Engelsberg-Denkmal (Engelsberg, 1881) und das Maria-Theresien-Denkmal (Wien, 1888), dessen Enthüllung er nicht mehr erlebte.

Röhlich war ordentliches Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler. Sein Grabdenkmal auf dem Zentralfriedhof stammt von Rudolf Streschnak mit Plastiken von Franz Abel und Hanns Frömml.

Quellen

Literatur