Tegetthoffdenkmal

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Praterstern, Tegetthoff-Monument, um 1899
Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Denkmal
Status existiert
Gewidmet Wilhelm von Tegetthoff
Datum von 1886
Datum bis
Stifter
Art des Stifters
Architekt Carl von Hasenauer, Carl Kundmann
Standort Straßenraum
Ortsbezug
Bezirk
Historischer Bezug
Thema der Erinnerung
Gruppe
Geschlechtsspezifik
PageID 26970
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 1.12.2023 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname HMW 105018 00049.jpg
Bildunterschrift Praterstern, Tegetthoff-Monument, um 1899
  • 2., Praterstern

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48° 13' 4.67" N, 16° 23' 26.10" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Tegetthoffdenkmal (2., Praterstern), bereits im Todesjahr von Wilhelm von Tegetthoff, 1871, zu Ehren des 1866 bei Lissa siegreichen Admirals geplant (der Gemeinderat widmete am 26. Mai 1871 für das zu errichtende Denkmal 1.000 Gulden), doch konnte man sich lange nicht über den Standplatz einigen (man erwog lange den Platz vor der in Bau befindlichen Votivkirche).

Das Denkmal wurde von Carl Kundmann modelliert, die Architektur stammt von Carl von Hasenauer; die Enthüllung erfolgte am 24. September 1886. Eine 11 Meter hohe, in alter Tradition mit bronzenen Schiffsschnäbeln geschmückte Marmorsäule dient als Piedestal für die 3,5 Meter hohe bronzene Statue des Admirals. Die Rammsporne vom Bug feindlicher Schiffe werden als "columna rostrata" bezeichnet und finden sich häufig auf Denkmälern für Seesiege. Zurückzuführen ist diese antike Tradition auf die Römer: Anlässlich des Sieges unter Gaius Dullius über die karthagische Flotte, 260 vor Christus bei Mylae, wurden die Rammsporne vom Bug (rostrum; Pl.: rostra) der eroberten Schiffe beim Triumphzug mitgeführt und später in die Ehrensäule für den siegreichen Feldherrn integriert. Columnae rostratae finden sich beispielsweise auch in New York für Christoph Columbus oder in St. Petersburg.

Das Denkmal war bis in die 1950er Jahre Mittelpunkt des Pratersterns. Seit dessen Kreisverkehr dann wesentlich vergrößert wurde, steht das Denkmal, ohne verschoben worden zu sein, nicht mehr in der Platzmitte. Es ist jedoch von der Praterstraße aus, der Verbindung ins Stadtzentrum, mittig zwischen den Eckhäusern der Praterstraße zum Praterstern zu sehen; die Denkmalfigur ist auf diese Achse ausgerichtet. Da an diesem Verkehrsknotenpunkt früher viele Prostituierte zu sehen waren, kursierte die Witzfrage: "Was macht der Tegetthoff am Praterstern?". Die Antwort war: "Er schaut ins Fernrohr, ob eine Flotte kommt."

Denkmal für Wilhelm von Tegetthoff am Praterstern (2016)
Detail: Rostra am Tegetthoffdenkmal (2016)

Quellen

Videos

Wien baut auf. Akt 1 und Akt 2 (1937), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 001A1/2 001B1/2 (Ausschnitt)

Literatur

  • Viktor Umlauft von Frankwell: Zur Enthüllung des Tegetthoffdenkmals in Wien. 1886
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 398 f.
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 265
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003, S. 15, Nummer 220
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 125
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 66 f.