Josef Karl Pultar

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Träger des neugestifteten Sportehrenzeichens der Stadt Wien: Sieger der Österreich-Radrundfahrt Richard Menapace, Bundesobmann der Turn- und Sportunion, Josef Karl Pultar, Ehrenpräsident der Askö Engelbert Zölch (1949)
Daten zur Person
Personenname Pultar, Josef Karl
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 20048
GND
Wikidata
Geburtsdatum 26. März 1879
Geburtsort Brumov
Sterbedatum 12. November 1959
Sterbeort Wien
Beruf Jurist, Beamter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 26.05.2021 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Stammersdorf-Zentral
Grabstelle
Bildname Pultar1.jpg
Bildunterschrift Träger des neugestifteten Sportehrenzeichens der Stadt Wien: Sieger der Österreich-Radrundfahrt Richard Menapace, Bundesobmann der Turn- und Sportunion, Josef Karl Pultar, Ehrenpräsident der Askö Engelbert Zölch (1949)
  • 3., Dapontegasse 7 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Sportehrenzeichen der Stadt Wien (Verleihung: 1950)

  • Obmann der christlich-deutschen Turnerschaft (1922 bis 1938)
  • Parlamentsdirektor (1933 bis 26.03.1938)
  • Parlamentsdirektor (1945 bis 31.12.1952)
  • Obmann der österreichischen Turn- und Sportunion (1945 bis 1954)

Pultar Josef Karl, * 26. März 1879 Brumov, Tschechische Republik, † 12. November 1959 Wien, Jurist.

Biografie

Der Sohn eines Lehrerehepaares studierte, nachdem er in Linz maturiert hatte, ab 1899 Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte 1908 zum Dr. iur. Während seines Studiums arbeitete er als Parlamentsberichtserstatter für die Reichspost. 1903 wurde er Hofbeamter. Er war als Rechnungsbeamter der k.k. Hofbibliothek zugeteilt, ab 1912 am Naturhistorischen Museum.

1921 wurde Pultar Sekretär des Präsidenten des Nationalrats Richard Weiskirchner. Er arbeitete auch für dessen Nachfolger Wilhelm Miklas und Rudolf Ramek. Nachdem das Parlament ausgeschalten und in ein sogenanntes "Haus der Bundesgesetzgebung" umgewandelt worden war, wurde Josef Karl Pultar dessen Präsidialchef. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde er abgesetzt und kam vorübergehend in Haft. 1939 wurde ihm auf Weisung des Gauleiters Bürckel im Zuge der allgemeinen Revision der Beamtenentlassungen 50 % des Ruhegenusses zugestanden.

Nach dem Krieg wurde er durch die Regierung Renner rehabilitiert. Im Dezember 1945 berief ihn Leopold Kunschak wieder zum Parlamentsdirektor. Diese Funktion übte Josef Karl Pultar bis zu seiner Pensionierung 1952 aus.

Pultar war Mitglied der christlichen Arbeiterbewegung sowie Mitbegründer (und Obmann) des Christlich-Deutschen Turnerbundes (1900 bis 1938) und dessen Nachfolgeorganisation ab 1945, der Österreichischen Turn- und Sportunion. Ferner gehörte er der katholischen Hochschulverbindung Norica an. Zu seinem näheren Bekanntenkreis zählten Franz Hemala, Friedrich Funder und Leopold Kunschak. 1949 erhielt er das Sportehrenzeichen der Stadt Wien, 1954 das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Der Dr.-Josef-Pultar-Hof in Wien-Floridsdorf ist nach ihm benannt.

Quellen

  • Biografiensammlung der Wienbibliothek im Rathaus
  • Originaldokumente und Dekrete im Familienbesitz
  • Österreichisch-kaiserlicher Hofkalender, Jahrgänge 1903 – 1918

Literatur

  • Edith Specht: Dr. Josef Pultar 1879-1959 : Hofadjunkt, Museumsdirektor, Häftling, Parlamentsdirektor. Klosterneuburg: Klosterneuburger Kulturgesellschaft 2021
  • Hermann A. Ludwig Degener: Wer ist wer. Unsere Zeitgenossen. Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Berlin-Grunewald: Arani-Verlag 1905-1958
  • Ehrenbuch der Inhaber, Großoffiziere, Komture, Offiziere und Ritter des österreichischen Verdienstordens, der Besitzer der österreichischen Verdienstzeichen und Verdienstmedaillen und der Ehrenmedaillen für 40jährige treue Dienste. Band 1. Wien: Patria 1936, S. 63
  • Rathauskorrespondenz, 25.03.1954


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