Sternhof

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Schultergasse 5 (Sternhof), um 1904
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1421
Datum bis
Andere Bezeichnung Fischer-von-Erlach-Sterbehaus
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Johann Bernhard Fischer von Erlach, Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach, Johann Nestroy
PageID 17688
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 30.03.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname HMW 029575.jpg
Bildunterschrift Schultergasse 5 (Sternhof), um 1904
  • 1., Schultergasse 5
  • 1., Jordangasse 5
  • Nr.: 267 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 401 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 434 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 40.40" N, 16° 22' 16.12" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Sternhof (1., Schultergasse 5, Jordangasse 5; Konskriptionsnummer 401).

Nach der Judenvertreibung des Jahres 1421 (siehe Geserah) kam dieses in der ehemaligen Judenstadt gelegene Haus in den Besitz der Stadt, die es am 5. September 1425 verkaufte. 1442 wurde es wegen seiner Baufälligkeit vom Bürgermeister Andre Hiltprant verkauft. Dem Bürgerspital wurde es 1491 "lediglich und frei" abgetreten, allerdings noch im selben Jahr vom vormaligen Besitzer zurückgekauft.

1612 bis 1620 gehörte es dem kaiserlichen Diener Georg Stern, dem es wahrscheinlich seinen Namen verdankt. Später wohnte und starb hier der Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach (Fischer-von-Erlach-Sterbehaus). Laut Sterberegister des Stephansdomes wohnte auch sein Sohn, der Hofkammerrat und Architekt Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach, in diesem Gebäude.

1782 wurde das alte Gebäude zum heutigen Haus umgestaltet. Die vierstöckige Fassade wurde gut gegliedert und reich geschmückt (Bänderung, Fensterbekrönungen im Plattenstil), außerdem wurde ein vergoldeter Stern aus Messlingblech als Hauszeichen angebracht. Hier verlebte Johann Nestroy seine Jugendzeit. Im Jahr 1910 wurde es von der Firma "Regenhart & Raymann" (Leinen- und Baumwollwarenfabrik) erworben, die hier eine Niederlassung einrichtete.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt das weitläufige Gebäude acht Bombentreffer (15. Jänner 1945 [Bereich Schultergasse] und 8. April 1945 [Bereich Jordangasse]). Obwohl die Fassade weitgehend unbeschädigt blieb, wurde das Haus im Bereich des Innenhofes fast vollkommen zerstört. Dort türmte sich der Schutt meterhoch. Während des Abtransports des Schutts fielen immer wieder weitere Tümmer aus den verwüsteten und teilweise eingestürzten Innenräumen in den Hof. Auch die Geschäftsräumlichkeiten der Firma "Regenhart & Raymann", darunter der Saal zur Fahnenerzeugung, wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Da es an Arbeitskräften mangelte, verzögerte sich der Wiederaufbau.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Regenhart & Raymann (Leinen- und Baumwollwarenfabrik)
  • "Zum weißen Storch" Apotheke (1816)

Literatur

  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 196
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 3. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 503-506