Johann Rudolf Schmidt

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Daten zur Person
Personenname Schmidt, Johann Rudolf
Abweichende Namensform Schmidt von Schwarzenhorn, Johann Rudolf
Titel Hofkriegsrat, Freiherr
Geschlecht männlich
PageID 10994
GND
Wikidata
Geburtsdatum 17. April 1590
Geburtsort Stein am Rhein, Schweiz
Sterbedatum 12. April 1667
Sterbeort Wien
Beruf Diplomat, Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Schottenkirche
Grabstelle Gruft
  • 1., Wallnerstraße 6A (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Botschafter an der Hohen Pforte

Johann Rudolf Schmidt von Schwarzenhorn (1650 Freiherr von), * 17. April 1590 Stein am Rhein (Kanton Schaffhausen, Schweiz), † 12. April 1667 Stadt (1, Wallnerstraße 6A, Teil; Gruft Schottenkirche [Grabmal erhalten]), Diplomat, Maler, Gattin (1643) Helene, Tochter des Wiener Münzmeisters Matthäus Fellner von Feldegg (Witwe des Hofkriegsratssekretärs Johann Friedrich Fischer von Rampersdorf, Mitbesitzer eines Hauses in der Wallnerstraße [Teil von Nummer 6A] und Besitzer der Herrschaften Margareten und Nikolsdorf; er ließ bis 1651 das verödete Margaretner Schloss wiederherstellen [Bauinschrift 5, Margaretenplatz 3]), Sohn des Steiner Stadthauptmanns Felix Schmidt (auch Schmid; Besitzer des Hauses "Zum schwarzen Horn") und dessen Gattin Elisabeth Hyrus (auch Hürus).

Er bereiste Italien und Ungarn (wo er 1610 in türkische Gefangenschaft geriet, jedoch 1624 in Konstantinopel vom kaiserlichen Gesandten Johann Jakob Kurz von Senftenau losgekauft und nach Wien gebracht wurde). Ab 1625 stand er als Dolmetsch für Türkisch im Dienst des Hofkriegsrats, 1627 wurde er mit einer Mission an den Hof Sultan Amuraths geschickt, 1629-1643 war er kaiserlicher Resident (das heißt ständiger Geschäftsträger) in Konstantinopel. Ihm ist es zu danken, dass während des dreißigjährigen Kriegs türkische Angriffe auf die Habsburgermonarchie unterblieben. 1643 kehrte er nach Wien zurück (1648 Bestätigung des Adelsstands mit dem Prädikat "zum Schwarzenhorn" [später meist zu oder von Schwarzenhorn]). Er unternahm diplomatische Missionen in die Türkei (1649, 1650/1651) und in die Schweiz (1664). 1648 wurde er kaiserlicher Internuntius in Konstantinopel, später wurde er außerordentlicher kaiserlicher Großbotschaftler. 1651 kehrte er nach Wien zurück, wo er seiner Kunst Zeit widmete. Bis 1666 war er Mitglied des Hofkriegsrats beziehungsweise bis 1652 auch niederösterreichischer Waldmeister (dem 14 Waldämter unterstanden).

Eine seiner Töchter (Maria Anna, erster Gatte Hofkammerrat Johann Maximilian von Seeau [† 1683], zweiter Gatte Oberst Jakob Sigmund Gall von Gallenfeld) brachte 1681 durch Ablöse von den Miterben die Herrschaften Margareten und Nikolsdorf an sich (Verkauf 1686).

Literatur

  • Peter Meienberger: Johann Rudolf Schmid zum Schwarzenhorn, kaiserlicher Resident in Konstantinopel 1629-1643. In: Geist und Werk der Zeiten 37 (1973)
  • Franz Maurer: Die ehemaligen Wiener Vorstadt Margareten 1. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien 43 (1910), S. 29 ff., besonders S. 67-77
  • Johann Siebmacher: J. Siebmacher's großes Wappenbuch. Band 4, Abteilung 4: Niederösterreichischer Adel, Teil 2: S-Z. Nürnberg: Bauer und Raspe 1918, S. 60 [Wappensammlung]
  • Norbert Dechant: Grabinschriften in der Stadtpfarr- und Stiftskirche Unserer Lieben Frau bei den Schotten. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien 17 (1877), S. 1 ff, Nummer XII
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 356 f.

Weblinks