Israelitischer Bethausverein N‘weh Schalom

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1929
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 67488
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
Quelle
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
  • 10., Rotenhofgasse 22

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48° 10' 27.11" N, 16° 22' 24.89" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der Israelitische Bethausverein N‘weh Schalom (=Heim des Friedens) wurde 1929 in Wien gegründet und unterhielt von 1929 bis 1938 in 10., Rotenhofgasse 22 ein jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Die Proponenten Salomon Rosenfeld, Kaufmann, 1929 wohnhaft in 10., Ettenreichgasse 4, Salomon Glück, Kaufmann, 10., Senefeldergasse 15, Simon Feldhorn, Kaufmann, 10., Gudrunstraße 166a, Moses Gottlieb, Kaufmann, 10., Senefeldergasse 15 und Lazar Potwisoker, Kaufmann, 10., Davidgasse 34 reichten die Statuten im Jänner 1929 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck war a) Erweckung und Förderung jüdischen Lebens, die Pflege jüdischer Lehre im vollen Sinne der überlieferten Religionsgesetze und Stärkung der Gefühle jüdischer Zusammengehörigkeit. b) Übung der Wohltätigkeit in jeder Art, insbesondere seinen Mitgliedern in allen in diesen Statuten vorgesehenen Fällen beizustehen. c) Das Vereinsbethaus im streng traditionellen Sinne zu verwalten und zu erhalten“ (Statut 1929, § 2). Der Zweck sollte a) durch Schaffung eines Bethauses, b) durch geeignete Veranstaltungen behufs Pflege jüdischer Lehre, c) durch Schaffung einer Unterstützungs-Aktion“ erreicht werden (§ 3). „Ordentliche Mitglieder“ des Vereins waren „alle Personen männlichen Geschlechts, die das 18. Lebensjahr bereits überschritten haben“ (§ 5). [1] 1938 hatte dieser Verein ca. 80 Mitglieder. [2] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Novemberpogrom, Arisierung und Vereinsauflösung 1938-1940

Das Bethaus des Vereins „N’weh Schalom“ wurde während des Novemberpogroms am 10. November 1938 zerstört. [3]. Die amtliche Auflösung des Israelitischen Bethausvereins N'weh Schalom, sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1940. Mit 31. März 1938 hatte der Verein ein Vermögen von 843,47 Reichsmark verzeichnet, das gemäß eines Bescheides des Stillhaltekommissars „als einmalige Aufbauumlage“ von diesem eingezogen wurde. [4]

Bedeutende Rabbiner

Der Rabbiner des Israelitischen Bethausvereins N'weh Schalom war Wolf (Zeev) Gottlieb.[5].

Vereinsvorstand 1938

  • Letzter Obmann: Simon Feldhorn, Kaufmann, Kleiderhändler, 1938 wohnhaft 10., Gudrunstraße 166a, Geschäft: 10., Gudrunstraße 168.
  • Letzter Obmannstellvertreter: Jakob Spielvogel, *19. November 1893 Sniatyn, Galizien, deportiert 14. August 1942 nach Drancy, † Konzentrationslager Auschwitz, Holzhändler, zuletzt wohnhaft 10., Angeligasse 32. [6]

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 125.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1932, 1936.
  • Jüdisches Jahrbuch 1932.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 100 .

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 707/1929.
  2. Central Archives for the History of the Jewish people (CAHP): A/W 1268.
  3. Yad Vashem Archives 030.68
  4. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 10/2, Schachtel 556.
  5. Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 100 und Yad Vashem Archives 030.68
  6. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: Zl. 707/1929 und Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt [...] und DÖW Personendatenbanken Shoa-Opfer