Holzlagerplatz (9)

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis 1853
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Holzlager
Bezirk 9
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 2919
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.11.2023 durch WIEN1.lanm08uns

Holzlagerplatz (9., Roßau).

Die Roßau besaß vom Neutor bis zur Spittelau einen ausgedehnten Holzmarkt, die Zulieferung erfolgte vor allem mittels Flößen oder Schiffen auf dem Wasserweg (neben der Donau auch Wienfluss und Wiener Neustädter Kanal) und hier wieder (noch im 19. Jahrhundert) vorwiegend mit dem Ziel Roßau [1865 waren von 1.504 in Wien ankommenden Flößen 1.002 für die Roßau bestimmt]; Holz war noch im 19. Jahrhundert die wichtigste Energiequelle der Haushalte. Die Entladung der Schiffe besorgten die Holzscheiber (auch Strabler genannt; strabeln = eilen), die von Holzsetzern beaufsichtigt wurden. Im Vormärz mussten die Holzlagerplätze durch Pfähle abgegrenzt und in einem Sicherheitsabstand von den Wohnhäusern angelegt werden; offenes Licht und selbst Rauchen waren streng verboten. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen geriet das Holz auf dem Holzlagerplatz 1805 (Nacht 8./9. Dezember) und 1883 (Nacht 2./3. September) in Brand; beide Brände stellten für die Stadt eine ernsthafte Bedrohung dar. Bis 1830 wurde zwischen der unteren Berggasse und dem Donaukanal der Peregrini-Holzmarkt abgehalten (24. April - 8. Mai), außerdem fand ab 23. September ein zweiwöchiger Holz- oder Weinlesemarkt statt. In der Gegend der heutigen Pramergasse befand sich die Hauptverkaufsstelle für Weinstöcke und Schindeln.

Mit Verordnung vom 4. Juli 1853 wurden die auf den Glacisgründen längs der Berggasse bis zum Donaukanal zur Lagerung von Brennholz benützten Areale an Bauwillige versteigert (Neu-Wien).

Weitere Holzlagerplätze befanden sich an der Nußdorfer Lände (19., Holzgasse), in der Leopoldstadt und in Erdberg am Donaukanal.

Literatur

  • Silvia Müller: Der Roßauer Holzmarkt. In: Heimatmuseum Alsergrund 134 (1993), S. 6 f.
  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 22