Heinrich Keller

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Daten zur Person
Personenname Keller, Heinrich
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 38475
GND 1228274452
Wikidata Q1597969
Geburtsdatum 17. März 1940
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Politiker, Rechtsanwalt
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 11.04.2024 durch WIEN1.lanm09mer


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Mitglied des Bundesrates (25.05.1979 bis 30.10.1979)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (17.12.1986 bis 23.11.1988)
  • Mietervereinigung , Präsident der Mietervereinigung Österreichs (1985 bis 1988)
  • SPÖ , Zentralsekretär (1986 bis 1988)

Heinrich Keller, *17. März 1940 Wien, Politiker, Rechtsanwalt.

Biografie

Heinrich Keller nahm nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums im 19. Wiener Gemeindebezirk 1958 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien auf, das er 1963 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss. Von 1963 bis 1965 wirkte er als Referent der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien. In weiterer Folge trat er in den Gerichtsdienst ein und war von 1965 bis 1968 als Richteramtsanwärter und von 1968 bis 1979 als Richter bzw. als Staatsanwalt tätig, unter anderem in Hollabrunn und in Wien.

Seit seiner Studienzeit war Keller politisch im Rahmen der Sozialdemokratie engagiert, so etwa in der Jungen Generation und in der Vereinigung Sozialistischer Juristen Österreichs, wo er von 1966 bis 1977 als stellvertretender Obmann der Arbeitsgruppe Justiz fungierte. Von 1970 bis 1977 gehörte er auch dem Vorstand der Vereinigung an. Schwerpunkte seines justizpolitischen Engagements waren die Ausweitung der Rechte von Strafgefangenen, die Einführung der sogenannten Fristenlösung oder die Abschaffung der Strafbarkeit homosexueller Handlungen unter Erwachsenen.

Von 1970 bis 1977 wirkte der Jurist als Sekretär und Pressereferent im Kabinett des SPÖ-Justizministers Christian Broda, wo er an der Umsetzung oben genannter Justizreformen mitwirkte. Nach der Bestellung Otto Oberhammers zum Generalintendanten des ORF folgte ihm Heinrich Keller von 1977 bis 1979 als Generalsekretär in die Rundfunkanstalt. In dieser Funktion sollte er für Otto Oberhammer die allgemeinen Richtlinien für die Hörfunk- und Fernsehprogramme ausarbeiten, langfristige Programmpläne erstellen, die Programme der Länderstudios koordinieren und den ORF nach außen hin vertreten.

1979 gehörte er auch für einige Monate dem Bundesrat als Mitglied an. Von 1979 bis 1983 arbeitete der Wiener als Rechtsanwaltsanwärter und machte sich 1983 als Rechtsanwalt selbständig. 1986 kehrte er in das Hohe Haus als Abgeordneter zum Nationalrat zurück, legte sein Mandat zwei Jahre später aber wieder zurück. In dieser Zeit fungierte er auch als Zentralsekretär der Sozialistischen Partei Österreichs.

Darüber hinaus engagierte sich der Jurist in der SPÖ-nahen Mietervereinigung Österreichs, deren Vorstandsmitglied er von 1975 bis 1989 war. 1982 avancierte er zum Vizepräsidenten und 1985 zum Präsidenten der Organisation. . Außerdem war er von 1980 bis 1988 Mitglied des ORF-Kuratoriums. Anfang der 2000er Jahre gehörte er mit Gerd Bacher, Fritz Csoklich und Alfred Payrleitner dem "ORF-Weisenrat" an, dessen Aufgabe es war, der Bundesregierung Vorschläge zu den Themenbereichen Programmauftrag und Werbung zu unterbreiten. Er ist bis heute Mitglied des Stiftungsrates des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) an.

Heinrich Keller ist Autor zahlreicher juristischer Fachbeiträge, insbesondere zum Strafrecht, und Mitherausgeber der Festschrift "Sozialarbeit und soziale Demokratie" (1979). Als Zeitzeuge der Ära Kreisky tritt er immer wieder im Rahmen von Veranstaltungen und Medienproduktionen in Erscheinung.

Literatur

Links