Hans Zacherl

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Daten zur Person
Personenname Zacherl, Hans
Abweichende Namensform Zacherl, Johannes
Titel Dr. med. univ., tit. ao. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 6788
GND 137752709
Wikidata Q55897836
Geburtsdatum 8. August 1889
Geburtsort Wien
Sterbedatum 27. Juni 1968
Sterbeort Wien
Beruf Gynäkologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum 4. Juli 1968
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 11, Nummer 1
  • 19., Zwillinggasse 19
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Operationszögling an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik (1917 bis 1919)
  • Sekundararzt an der Oberösterreichischen Landesfrauenklinik Linz (1919 bis 1920)
  • Assistent an der Grazer Universitäts-Frauenklinik (1920 bis 1931)
  • Primararzt an der Wiener Allgemeinen Poliklinik (1945 bis 1948)
  • Ordinarius an medizinischen Fakultät Innsbruck (1931 bis 1935)
  • Ordinarius an medizinischen Fakultät Graz (1935 bis 1938)
  • Ordinarius an medizinischen Fakultät Wien (1948 bis 1961)
  • Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Wien (1958 bis 1960)

  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Übernahme: 22. Oktober 1960)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 16. Februar 1966)


Zacherl Hans (Johannes), * 8. August 1889 Wien, † 27. Juni 1968 Wien (zuletzt wohnhaft 19, Zwillinggasse 19; Döblinger Friedhof), Gynäkologe, Sohn des Johann Zacherl (1857-1936) und dessen Gattin Hermine Peham (Schwester des Gynäkologen Heinrich Peham).

Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1913) war Zacherl am Anatomischen Institut (unter Ferdinand Hochstetter) tätig und erhielt 1913-1915 als Assistent am Institut für experimentelle Pathologie (unter Richard Paltauf) eine Ausbildung als Bakteriologe (in dieser Funktion während des Ersten Weltkriegs im Feldspital 9/2 am russischen und tiroler Kriegsschauplatz eingesetzt; Tapferkeitsmedaillie); seither trägt die "Zacherl-Bouillon" (flüssiges Nährmedium zur Clostridien Differenzierung) seinen Namen.

1917-1919 war Zacherl Operationszögling an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik (Allgemeines Krankenhaus) unter Anton Eiselsberg, 1919/1920 Sekundararzt an der Oberösterreichischen Landesfrauenklinik Linz und 1920-1931 Assistent an der von Emil Knauer geleiteten Grazer Universitäts-Frauenklinik; bei Knauer habilitierte er sich 1924 an der Universität Graz für Gynäkologie und Geburtshilfe (tit. ao. Prof. 1928).

Zacherl war als bisher einziger Gynäkologe nacheinander Ordinarius an allen drei gegenwärtigen medizinischen Fakultäten Österreichs (1931-1935 Innsbruck, 1935-1938 Graz, 1948-1961 Wien [zweite Universitäts-Frauenklinik, Nachfolger von Heinrich Kahr ]; Dekan der medizinischen Fakultät 1958-1960).

In der nationalsozialistischen Ära war Zacherl seines Amts enthoben und betrieb in Wien eine Privatpraxis; 1945 wurde er Präsident des Rudolfinervereins (Rudolfinerhaus), 1945-1948 war er Primararzt an der Wiener Allgemeinen Poliklinik. Zacherls Hauptarbeitsgebiete betrafen die gynäkoklogische Endokrinologie, die Parabioseforschung (Zyklusbenennung durch Androgene), die Therapie des Collumkarzinoms der Gebärmutter, die gynäkologische Strahlentherapie und die Tumorzytologie.

1949 errichtete Zacherl an der zweiten Wiener Universitäts-Frauenklinik ein zytologisches Labor und 1950 ein Hormonlabor. Sein Nachfolger wurde Hugo Husslein.

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925
  • C. J. Gauß /B. Wilde: Die Deutschen Geburtshelferschulen. Bausteine zur Geschichte der Geburtshilfe. München-Gräfelfing: Banaschewski 1956, S. 279
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 71 (1959), S. 32
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 80 (1968), S. 969 f.
  • Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk. 109 (1959), S. 646
  • Anton Schaller: Die Wertheim-Klinik. Eine Geschichte der II. Universitäts-Frauenklinik in Wien. Wien [u.a.]: Maudrich 1992, S. 201 ff.