Hans Kunke

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Kunke, Hans
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 364326
GND
Wikidata Q20180545
Geburtsdatum 12. Dezember 1906
Geburtsort Biała 4338739-1
Sterbedatum 31. Oktober 1940
Sterbeort KZ Buchenwald 2077950-1
Beruf Beamter, Widerstandskämpfer
Parteizugehörigkeit Revolutionäre Sozialisten
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug NS-Zeit, Widerstandsbewegung
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 17.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 28, Nummer 15
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 23., Kroißberggasse 8 (Wohnadresse)
  • 7., Zieglergasse 46 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hans Kunke, * 12. Dezember 1906 Biała, † 31. Oktober 1940 KZ Buchenwald, Versicherungsbeamter und Widerstandskämpfer.

Biografie

Als drittes Kind von Cäcilie und Norbert Kunke in Biała geboren, wuchs Hans Kunke in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Obwohl musikalisch interessiert und begabt, besuchte er auf Wunsch der Eltern die Handelsakademie und wurde Beamter bei der Wiener Städtischen Versicherung. Von Jugend an engagierte sich Hans Kunke in der Sozialistischen Arbeiter-Jugend (SAJ). Dort lernte er auch seine spätere Ehefrau Stefanie Jelinek kennen – die beiden verband nicht nur ihre politischen Anschauungen, sondern auch ihre Begeisterung für Musik, vor allem für Beethoven. Gemeinsam versahen sie bekannte Melodien mit politischen Texten bzw. vertonten politische Verse und trugen diese im Kreise ihrer Mitstreiter*innen vor. Als Funktionär wirkte Hans Kunke zunächst in der SAJ-Ortsgruppe Mauer (1930–1932), anschließend in der Bezirksorganisation Liesing und später im Kreis Umgebung Wien.

Nach den Februarkämpfen 1934 wurden Hans und Stefanie Kunke Mitglieder des Zentralkomitees der Revolutionären Sozialistischen Jugend. Im Herbst desselben Jahres, am 28. September, heirateten die beiden und zogen in eine Wohnung im 7. Bezirk. Wegen Verbreitung sozialistischer Literatur wurde das Paar am 9. Jänner 1936 von der Staatspolizei festgenommen und am 8. Juli 1936 zu Kerkerstrafen verurteilt. Stefanie Kunke wurde zu sieben Monaten, ihr Ehemann zu 18 Monaten Haft verurteilt – beide wurden "amnestiert", doch wurde Hans Kunke weiterhin im Anhaltelager Wöllersdorf festgehalten.

Nach dem sogenannten "Anschluss" weiterhin für die Revolutionären Sozialisten im Untergrund aktiv, wurde das Ehepaar am 20. Mai 1938 erneut inhaftiert. Hans Kunke, aufgrund seiner jüdischen Abstammung zusätzlich gefährdet, wurde am 17. Juni 1938 von Wien ins Konzentrationslager Dachau deportiert und von dort am 24. September 1938 ins KZ Buchenwald überstellt. Unter schwierigsten Haftbedingungen verrichtete er Zwangsarbeit im Steinbruch. Am 31. Oktober 1940 wurde er im KZ erschossen.

1954 wurde in Liesing die Mackgasse, in deren unmittelbarer Nähe Stefanie Kunke aufgewachsene war, in Kunkegasse umbenannt und erinnert seither an das Ehepaar Stefanie und Hans Kunke. Ein Stein der Erinnerung vor dem Haus Kroißberggasse 8, dem Haus, in dem Hans Kunke ab 1924 mit seinen Eltern und Geschwistern gelebt hatte, gedenkt der Vertreibung und Ermordung von Hans Kunke sowie seiner Mutter Cäcilie und Schwester Herta Gertrude Kunke.

Quellen

Literatur