Graffiti

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Am Donaukanal im Alsergrund findet man viele gesprayte Graffiti.
Daten zum Begriff
Art des Begriffs Quellenkunde
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von 1750
Nachweisbar bis
Objektbezug Donaukanal, Antike, Graffitistraße, Inschriften
Quelle
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Letzte Änderung am 19.04.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Graffiti.jpg
Bildunterschrift Am Donaukanal im Alsergrund findet man viele gesprayte Graffiti.


Graffiti sind Schriftzüge (Inschriften) und Malereien auf Wänden oder anderen Oberflächen, die meist ohne Genehmigung im öffentlichen (seltener im privaten) Raum angebracht werden. Die Geschichte der Graffiti reicht bis in die Antike zurück. Ungenehmigte Graffiti werden als Vandalismus betrachtet; sie werden aber auch zunehmend als Kunstform (Urban Art) gesehen.

Begriff

Der Begriff Graffiti (Italienisch; Singular Graffito) wurde im 18. Jahrhundert bei den archäologischen Ausgrabungen in Pompeji und Herkulaneum für die hier massenhaft gefundene Inschriftengattung "erfunden".

Methodik

Graffiti können auf die unterschiedlichste Art angebracht werden. Häufig werden sie geritzt, mit Stift angebracht oder gesprayt. Werden Schablonengraffiti angebracht, spricht man von Stencils.

"Tags" stehen im Graffiti-Jargon für Signaturkürzel und stellen Pseudonyme dar. Sie werden als Unterschrift oder Markierung verwendet, um in einem bestimmten Areal besonders präsent zu sein und die Bekanntheit zu steigern.

Der wohl bekannteste mit Schablonengraffiti arbeitende Streetart-Künstler ist der aus England stammende Banksy.

Inhalte

Auch die Inhalte von Graffiti sind von sehr unterschiedlicher Natur. Bereits vor Jahrtausenden wurden an berühmten Orten häufig Texte nach dem Muster "N.N. war da." hinterlassen. Auch Schmähungen und politische Botschaften sind häufig zu lesen. Prominent künstlerisch verarbeitet wurde die Graffito-Botschaft "Romanes eunt domus" - bzw. deren Korrektur auf "Romani ite domum" - im Film "Das Leben des Brian" (Originaltitel: "Monty Python's Life of Brian") von Monty Python im Jahr 1979.

Wien

Bereits seit 1984 gibt es rund um das "Flex" am Wiener Donaukanal die erste Wand für legale Graffiti.

Die Stadt Wien hat den Graffiti als Kunstform 2006 sogar eine Straße gewidmet und in Altmannsdorf die 12., Graffitistraße nach den auf Mauern oder Fassaden gesprühten oder gemalten Popularkunstwerken benannt (Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft am 14. März 2006) und Graffiti bereits offiziell als "Ausdrucksform der Jugendkultur" und "Kunst" anerkannt.

Im Jahr 2020 (COVID-19-Pandemie) stieg in Wien die Zahl der Sachbeschädigungen durch Graffiti um 26 Prozent.[1]

Bilder

Literatur

  • Mirjam Marits: Graffiti, der Reiz des Verbotenen, in: Die Presse vom 5. April 2019, S. 9
  • ANTIKE WELT 2/2021: Graffiti

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Es wurden 3.516 Sachbeschädigungen durch Graffiti gemeldet (ZiB, 2. August 2021).