Felice Rix-Ueno

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Porträtfoto von Felice Rix-Ueno aus der Sammlung des MAK – Museum für angewandte Kunst
Daten zur Person
Personenname Rix, Felice
Abweichende Namensform Rix-Ueno, Felice
Titel Univ
Geschlecht weiblich
PageID 368060
GND 1172227217
Wikidata Q16319
Geburtsdatum 1. Juni 1893
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 15. Oktober 1967
Sterbeort Kyoto 4073426-2
Beruf Universitätsprofessorin, Kunsthandwerkerin, Textilkünstlerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Wiener Werkstätte
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 8.04.2024 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname MAK WWF 215-5 Rix.png
Bildunterschrift Porträtfoto von Felice Rix-Ueno aus der Sammlung des MAK – Museum für angewandte Kunst
  • 1., Kärntner Straße 32 (Wirkungsadresse)
  • 1., Wollzeile 41 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Felice Rix, * 1. Juni 1893 Wien, † 15. Oktober 1967 Kyoto, Universitätsprofessorin, Kunsthandwerkerin, Textilkünstlerin.

Biografie

Felice Rix war die Tochter des Unternehmers und kurzzeitigen Geschäftsführers der Wiener Werkstätte Julius Rix und seiner Ehefrau Valerie, geborene Löwy, und genoss in einer großbürgerlichen, jüdisch-liberalen Familie die Möglichkeit der freien Berufswahl. Die drei jüngeren Schwestern besuchten ebenso Mal-, Mode und Keramikschulen. Eine ihrer Schwestern war Kitty Rix.

1919 besuchte Felice Rix die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt und daneben die private Malschule Streblow. Von 1912 bis 1917 studierte sie an der Kunstgewerbeschule in Wien bei Oskar Strnad, Adele von Stark (Werkstätte Email), Anton Hanak (Fachklasse Bildhauerei) Rosalia Rothansl (Werkstätte Textil) und Josef Hoffmann (Fachklasse Architektur). Schon früh gestaltete sie die Mappenwerke "Mode Wien" (1914/1915) und "Das Leben einer Dame" (1916) mit. Für die Wiener Werkstätte entwarf Rix ab 1915 Kriegsgläser und später auch Elfenbein- und Emailarbeiten, Bucheinbände- und Illustrationen, Gebrauchsgrafiken, Keramiken, Glasdekore, Stickereien, und vor allem Stoffmuster. 1918 war sie an der Gestaltung der Deckenmalereien in der Textilabteilung der Wiener Werkstätte in der 1., Kärntner Straße 32 beteiligt und arbeitete dort in der Modeabteilung. Sie war Mitglied des Österreichischen Werkbundes, der Wiener Frauenkunst und der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs und stellte auf zahlreichen Ausstellungen aus, etwa auf der Pariser Kunstausstellung 1925, bei der ihr die Bronzene Medaille verliehen wurde, in Den Haag (1927/1928), der Ausstellung "Wiener Raumkünstler" (1929/1930) und der Werkbundausstellung 1930.

Nach der Heirat mit dem Architekten Isaburo Ueno 1925, den sie 1924 während seiner Assistenz in Josef Hoffmanns Atelier kennengelernt hatte, pendelte Rix-Ueno zunächst zwischen Wien und Japan, lieferte noch bis 1930 Stoffmusterentwürfe für die Wiener Werkstätte und fertigte etwa eine Tapeten-Kollektion für die Salubra-AG. Aufgrund der politischer Veränderungen siedelte sie sich 1935 endgültig in Kyoto an, wo das Ehepaar ein Architekturbüro gründete, in dem Rix-Ueno für das Interieur und ihr Ehemann für die Architektur verantwortlich war. Gemeinsam gestalteten sie etwa die "Star Bar" in Kyoto. Von 1935 bis 1938 hielt sich auch ihre Wiener Künstlerkollegin Grete Neuwalder bei ihr auf.

In Japan fertigte sie unter anderem 1931 die Glasdecke im Warenhaus Sogō in Osaka. 1936 zog das Paar nach Takasaki, um am Gewerbeinstitut der Präfektur Gumma mit Bruno Taut zusammenzuarbeiten. Von 1936 bis 1939 war Rix-Ueno Beauftragte für Experimentaldesign am Institut für Handwerkskunst in Takasaki. Bis 1944 war sie am Forschungsinstitut für Architektur- und Gewerbetechnik in Osaka tätig und hatte bis 1951 eine Lehrtätigkeit an der dortigen Universität. Von 1949 bis zu ihrer Pensionierung 1963 war sie Professorin an der städtischen Kunsthochschule von Kyoto. 1963 gründete sie mit ihrem Ehemann ihre eigene Privatschule, das International Design Institute, wo sie noch bis zu ihrem Tod unterrichtete. Im selben Jahr wurde sie vom Architekten Togo Murano eingeladen, das Restaurant Actress im Nissay-Theater in Tokyo malerisch zu gestalten. Die konservierten Wandmalereien befinden sich heute noch im University Art Museum in Kyoto.

Felice Rix-Ueno starb am 15. Oktober 1967 in Kyoto (Japan).

Vom 22. November 2023 bis zum 21. April 2024 widmete das MAK – Museum für angewandte Kunst der Künstlerin anlässlich ihres 130. Geburtstags die erste Personale außerhalb Japans und bot in der Ausstellung "STERNE, FEDERN, QUASTEN: Die Wiener-Werkstätte-Künstlerin Felice Rix-Ueno (1893–1967)" mit rund 200 Objekten einen umfassenden Einblick in ihr form- und farbenprächtige Œuvre. Auf der Expo 2025 in Osaka wird Felice Rix-Ueno durch das MAK präsent sein.

Quellen

Literatur


Felice Rix-Ueno im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks