Höhere Graphische Lehr- und Versuchsanstalt

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1967
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Ernst Schuster
Prominente Bewohner
PageID 27962
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.08.2021 durch DYN.honkb
  • 14., Leyserstraße 16

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Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt, Höhere (14, Leyserstraße 6).

1) 1885 beschloss das Unterrichtsministerium, eine „Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproduktionsverfahren" zu errichten, an deren Gründung der Fotochemiker Josef Maria Eder maßgeblich beteiligt war. Am 22. November 1886 wurde die Gemeinde Wien um die Bereitstellung eines Gebäudes ersucht, die am 14. März 1887 das zweite bis vierte Stockwerk des (1850 errichteten) Wohnhauses 7, Westbahnstraße 25, zur Verfügung stellte, das entsprechend adaptiert wurde (Hofüberdachung, Werkstätteneinbau). Nach kaiserlichem Entschluss von 27. August 1887 kam es am 1. März 1888 zur Eröffnung der Lehr- und Versuchsanstalt (der ersten ihrer Art in Europa), die Lehre und Anwendung (in Kunst, Industrie und Wissenschaften) verbinden sollte (daher die beiden Abteilungen Lehranstalt und Versuchsanstalt) und sich insbesondere zu einer Ausbildungsstätte für die Gebrauchsgraphik entwickelte. 1896 wurden Heliogravüre und Chromolithographie in den Lehrplan aufgenommen, 1897 gab es vier Sektionen (Photographie und Reproduktionsverfahren, Buch- und Illustrationsdruck, Photochemie und graphische Druckverfahren, Sammlungen [Graphische Sammlung, Bibliothek, Apparate, photographische Objektive]. Ab 22. Juli 1908 wurde die Anstalt auch für Frauen zugänglich. 1916 wurde eine Zeichenschule angegliedert - der Grundstein der Abteilung Grafik. 1919 lautete der Name „Deutsch-Österreichische Graphische Lehr- und Versuchsanstalt“, der 1920 zu „Staatliche Graphische Lehr- und Versuchsanstalt“ abgeändert wurde und 1923 „Graphische Lehr- und Versuchsanstalt“ lautete.1947 erhielt die Anstalt ihren heutigen Namen. Zu den Absolventen gehörten zahlreiche später bekannt gewordene Künstler (beispielsweise Margit Doppler, Gottfried Helnwein, Manfred Deix, Niki List, Bernhard Paul).

2) Die Anstalt übersiedelte 1967 in das nach Plänen von Ernst Schuster (der 1959 die Ausschreibung gewann) und Konrad Gollob neu errichtetes Gebäude in Penzing (14, Leyserstraße 6, zwischen Breitenseerstraße und Spallartgasse). Sie besteht aus den vier Abteilungen Fotografie, Multimedia, Grafik und Druck- und Medientechnik und hat die Aufgabe, den qualifizierten Nachwuchs für die einschlägigen Wirtschaftszweige auszubilden, sowie das Versuchs- und Forschungswesen zu betreuen. Die Bibliothek hat den wohl größten Bestand an historischer Fotoliteratur aufzuweisen, die Sammlungen umfassen wertvolle Objekte auf allen Gebieten der Abteilungen; außerdem ist eine Sammlung von Originalgraphiken und Plakaten vorhanden.

Literatur

  • F. L Wetzl [Hg.]: Geschichte einer Schule. 1948
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 37 f.