Dietrichsteinpalais (1, Herrengasse 1-3, Schauflergasse 2)

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Dietrichsteinpalais, vor 1894
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1525
Datum bis 1897
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Dietrichstein
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 5697
GND
WikidataID
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 16.08.2022 durch WIEN1.lanm09mur
Bildname Dietrichsteinpalais Schauflergasse Wien Museum Online Sammlung 61564 1-3 (1).jpg
Bildunterschrift Dietrichsteinpalais, vor 1894
  • 1., Herrengasse 1-3
  • 1., Schauflergasse 2
  • Nr.: 25 (Bezirk: 1)


Dietrichsteinpalais (1., Herrengasse 1-3, Schauflergasse 2; Konskriptionsnummer 25). Die Besitzer lassen sich bis ins frühe 15. Jahrhundert zurückverfolgen (Herren von Strayffing; 1525 Hanns Ynprugkher zu Neuhäusl und Wolf von Neidegkh zu Wildegkh, bis 1574 Brüder von Zelking, danach Lorenz Saurer zu Sauerburg, kaiserlicher Rat und Vizedom in Österreich, der enge Beziehungen zu den Ständen unterhielt). Im 17. Jahrhundert wurde das Grundstück geteilt (ein Teil lag an der Herrengasse, der andere an derSchauflergasse). Den Teil an der Herrengasse besaß Stadthauptmann Engelhard Khurcz, ab 1628 Hans Philipp Breuner und ab 1660 Gundacker Graf Dietrichstein. Den Teil an der Schauflergasse, den ursprünglich auch Khurcz besessen hatte, erwarben nacheinander unter anderem Ernst Freiherr von Mollard, 1593 Alfons Graf Montecuccoli, die Familien Breuner und Zinzendorf sowie 1681 Dominik Andreas Graf Kaunitz, bis er ebenfalls an Gundacker Graf Dietrichstein gelangte (1685), der den Besitz wieder vereinte. Das Objekt blieb bis ins 19. Jahrhundert als Gräflich-Dietrichsteinsches Fideikommisshaus im Besitz der Familie. Der Vogelschauplan von Hoefnagel (1609) zeigt in der Schauflergasse eine Häusergruppe über dreieckigen Grundriss, das sogenannte Stöckl, das unmittelbar an die Rückseite der Hofkanzlei anschloss und sich bis zur Michaelerkirche hinzog. Die Achse Herrengasse-Augustinerstraße war damals verbaut. Das Renaissancepalais dürfte zweigeschoßig gewesen sein (Erker und Türmchen an der Ecke). 1815 ließ Josef Karl Graf Dietrichstein einen einheitlichen dreigeschoßigen Neubau errichten, in dem 1847 durch den Apotheker Heinrich Griensteidl (der auch eine Kaffeesiederkonzession besaß) das Café Griensteidl eröffnet wurde. 1861 erwarb Theresia Gräfin Herberstein (geborene Dietrichstein) das Palais vom letzten Fideikommissinhaber Moritz Johann Fürst Dietrichstein. 1897 wurde das Palais abgebrochen, das Kaffeehaus verschwand. Im selben Jahr entstand das von Carl König erbaute Herbersteinpalais, das 1951 in den Besitz der Genossenschaftlichen Zentralbank (GZ) gelangte und in dem 1990 ein neues „Café Griensteidl" eröffnet wurde.

Literatur

  • Rupert Feuchtmüller: Die Herrengasse. In: Rupert Feuchtmüller: Die Herrengasse. Wien [u.a.]: Zsolnay 1982 (Wiener Geschichtsbücher, 28), S. 29 ff.
  • Edgar Haider: Verlorenes Wien. 1984), 16ff.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Band 1. Cosenza: Brenner 1967, S. 472
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 330