Bibiana Zeller

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Daten zur Person
Personenname Zeller, Bibiana
Abweichende Namensform
Titel Kammerschauspielerin
Geschlecht weiblich
PageID 39926
GND 140027904
Wikidata Q856279
Geburtsdatum 25. Februar 1928
Geburtsort Mauer
Sterbedatum 16. Juli 2023
Sterbeort
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Film, Fernsehen, Studio der Hochschulen, Theater in der Josefstadt (Institution), Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Schauspielerin, Studio des Theaters in der Josefstadt, Theater am Fleischmarkt
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.01.2024 durch WIEN1.lanm07lin
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33G, Nummer 23
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 24. Juni 1988, Übernahme: 24. Oktober 1988)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • ORF-Hörspielpreis (Verleihung: 2001)
  • Schauspielerin des Jahres (Verleihung: 2001)
  • Romy, Beliebteste Schauspielerin (Verleihung: 2010)
  • Preis der Freunde der Filmakademie Wien (Verleihung: 2011)


Bibiana Zeller, * 25. Februar 1928 Mauer bei Wien, † 16. Juli 2023, Schauspielerin.

Biografie

Bibiana Zeller wuchs in der Wiener Innenstadt am Rudolfsplatz auf. Ihr Interesse für das Schauspiel entstand, wie sie sich später erinnern sollte, aus dem Wunsch, vor der grausamen Alltagsrealität ihrer Jugend unter dem NS-Regime zu fliehen. Sie studierte privat Schauspiel beim Burgschauspieler Julius Karsten und legte daneben die Matura ab. Im letzten Bestandsjahr spielte sie im Studio der Hochschulen, an dem viele prominente Schauspielerinnen und Schauspieler debütierten, die Salome Pockerl in Nestroys "Talisman" und in Sternheims "Bürger Schippel". 1951 wurde sie von Rudolf Steinboeck ans Theater in der Josefstadt engagiert. Ab 1956 arbeitete sie 15 Jahre lang als freie Schauspielerin in Berlin, an der Komödie in Stuttgart und am Theater der Bundesstadt Bonn.

Zeller spielte auch für das Fernsehen und wurde immer wieder für Gastrollen an die Josefstadt geholt, so als Miss Prism in "Bunbury" von Oscar Wilde. Ab 1972 war sie im Ensemble des Wiener Burgtheaters.

Die Stärken ihres Schauspiels lagen in ihrer "trockenen Komik" und der Verkörperung skurriler Frauengestalten. Sie trat in Werken von Luigi Pirandello, Edward Bond, Sławomir Mrożek und Ödön von Horváth auf und erschien als Grande Dame und als Dienstmädchen in Vitracs "Victor oder Die Kinder an der Macht". Weitere Rollen Zellers waren die Madame Müller in Nestroys "Kampl", die Zimmerwirtin in "Hofmeister" von Lenz, die Schwester Luise in Canettis "Komödie der Eitelkeit", die Bettlerin in Lorcas "Bernarda Albas Haus" und die Wirtin in Thomas Bernhards "Der Theatermacher". 2006 spielte sie "Jedermanns Mutter" bei den Salzburger Festspielen.

Einem breiteren Publikum bekannt wurde Bibiana Zeller als Frau des Polizeimajors Adolf Kottan in Peter Patzaks TV-Krimi-Reihe. Ihre Partner waren Peter Vogel, Franz Buchrieser und zuletzt Lukas Resetarits. 2010 spielte sie die Rolle noch einmal im Kinofilm "Kottan ermittelt: Rien ne va plus".

Zeller wirkte auch in zahlreichen Filmen mit, zum Beispiel in Robert Dornhelms "Der Unfisch", in Harald Sicheritz' "Wanted" und Xaver Schwarzenbergers "Zuckeroma". Für ihren Auftritt im Film "Die skandalösen Frauen" wurde sie beim "Goldenen Kader 1994" für die beste Nebenrolle nominiert. Auch in zahlreichen Fernsehserien wie "Braunschlag", "Tatort" oder "SOKO Kitzbühel" war sie zu sehen.

Zuletzt präsentierte sie 2015 ihre aus unzähligen Tagebucheinträgen gespeisten Memoiren. Darin fasste sie ihre Lebensbilanz zusammen, die einen sehr ambivalenten Blick auf das Theater zwischen Freude und Verzweiflung, Erfolg und Kränkung vermittelt.

Bibiana Zeller war in erster Ehe mit dem Schauspieler und Regisseur Otto Anton Eder verheiratet, mit dem sie zwei Söhne hatte. In zweiter Ehe war sie bis zu dessen Tod 2021 mit dem Schauspieler Eugen Stark verheiratet.

Literatur

  • Angelika Hager: Das ewige Mädchen. Bibiana Zellers ergreifende Memoiren. In: Profil, 21.03.2015 [Stand: 02.06.2017]
  • Bibiana Zeller. In: Agenturseite Kelterborn [Stand: 02.06.2017]
  • Bibiana Zeller / Marina C. Watteck: Bitte lasst mich mitspielen! – Erinnerungen. Wien: Amalthea Verlag 2015
  • Paul S. Ulrich: Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik. Fundstellennachweis aus deutschsprachigen Nachschlagewerken und Jahrbüchern. Berlin: A. Spitz 1997