Lukas Resetarits

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Daten zur Person
Personenname Resetarits, Lukas
Abweichende Namensform Resetarits, Erich Lukas
Titel
Geschlecht männlich
PageID 36936
GND 128468890
Wikidata Q88183
Geburtsdatum 14. Oktober 1947
Geburtsort Stinatz
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Kabarettist, Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Popgeschichte, Schauspieler, Kabarett, Wiener Festwochen, Theater im Konzerthauskeller, Film, Fernsehen
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Nestroy-Ring (Verleihung: 1981, Übernahme: 1982)
  • Österreichischer Kleinkunstpreis des Innsbrucker Kellertheaters (Verleihung: 1981)
  • Österreichischer Kleinkunstpreis des Kleinkunsttheaters Kulisse (Verleihung: 1984)
  • Deutscher Kleinkunstpreis (Verleihung: 1985)
  • Ybbser Spaßvogel (Verleihung: 1994)
  • Goldene Romy (Verleihung: 1997)
  • Deutscher Kabarettpreis (Verleihung: 1998)
  • Ehrenstier des Kabarettforums Salzburger Stier (Verleihung: 2001)
  • Österreichischer Kabarettpreis (Verleihung: 2004)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 15. Mai 2007, Übernahme: 24. April 2008)
  • Goldener Rathausmann der Stadt Wien (Übernahme: 2012)
  • Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich (Übernahme: 8. November 2012)
  • Österreichischer Kabarettpreis – Hauptpreis (Verleihung: 2017)
  • Österreichisches Ehrenzeichen und Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 2019)


Lukas Resetarits, * 14. Oktober 1947 Stinatz (Burgenland), Kabarettist, Schauspieler.

Biografie

Erich Lukas Resetarits ist der ältere Bruder von Willi ("Kurt Ostbahn") und dem TV-Moderator Peter Resetarits. Die erste Sprache in der Familie Resetarits war Kroatisch.

1951 übersiedelte die Familie nach Wien-Favoriten. Nach der Matura (1965) begann Lukas Resetarits, an der Universität Wien Psychologie und Philosophie zu studieren und war daneben und danach Rocksänger und Bauhilfsarbeiter. Von 1968 bis 1976 arbeitete er am Flughafen Schwechat als Traffic Officer. 1968 heiratete er, 1969 kam Tochter Martina, 1973 Tochter Kathrin zur Welt.

Ab 1974 schrieb er Texte, Conférencen und Gags für die Shows der "Schmetterlinge". In die Kabarettgruppe "KEIF" (bestehend aus Wolfgang Teuschl, Erwin Steinhauer, Alfred Rubatschek und Erich Demmer) trat er 1975 ein und textete gemeinsam mit Wolfgang Teuschl drei Produktionen. 1976 wirkte er als Schauspieler bei der "Proletenpassion", einer Großproduktion der "Schmetterlinge" im Rahmen der Wiener Festwochen, mit (Regie: Dieter Haspel). 1977 textete er unter anderem für die "Schmetterlinge" deren Eurovisionsbeitrag "Boom Boom Boomerang". Im selben Jahr nahm er an der Ensembletheater-Tournee mit Brechts "Turandot" teil.

Nach seinem Ausstieg aus dem Theater spielte Lukas Resetarits im TV-Kabarett "Tu felix Austria" mit Erwin Steinhauer und Wolfgang Teuschl und trat erstmals mit einem Solo-Kabarett-Programm auf. Die Premiere von "RECHTS MITTE LINKS oder Lieber die Mitte in der Hand, als die Rechte gelähmt!" fand am 26. Oktober 1977 im Konzerthauskeller statt. Am Klavier spielte Peter Oswald. Danach folgten weitere Solo-Programme: "A Krise muaß her" (1978), "Haben schon gewählt" (1979), "Alles leiwaund" (1979), "Nur kane Wellen" (1981), "Ka Zukunft" (1982), "Vorläufig ohne Titel" (1983), "Was nun" (1984), "I oder I" (1985), "Das 10. Programm" (1986), das Querschnittsprogramm "Rekapituliere" (1987), "Nichts geht mehr" (1988), "Zu blöd" (1989), "Ich bin so frei" (1990), "Heimspiel − live" (1991), "Zu bunt" (1993), "Alles zurück" (1995), "Kein Grund zum Feiern" (1997), "Ich tanze nicht" (1999), "Niemandsland" (2001), "Zeit" (2002), "Nachspielzeit" (2004) und "XXII" (2006).

Seit 1999 ist Resetarits' Tochter Kathrin Co-Autorin der Kabarett-Programme. Die Tageszeitung "Die Presse" (24. August 2002) bezeichnete Lukas Resetarits als "prononciert linken Kabarettisten, Verteidiger der Entrechteten und Marginalisierten, einschlägig politisch aktiv von der Arena-Bewegung bis zum Sozialstaatsvolksbegehren". Weitere Solo-Programme waren: "Österreich – Ein Warietee" (2009), "UN RUHE STAND" (2012) und "Schmäh" (2015). In seinem 2017 gestarteten Solo-Programm "70er − leben lassen" nimmt Lukas Resetarits einerseits auf seinen siebzigsten Geburtstag als auch andererseits auf Politik und Gesellschaft der 1970er Jahre Bezug. 2019 folgte "Wurscht". Nach der COVID-19-Pandemie kehrte er mit dem Programm "Das Letzte" auf die Kabarettbühne zurück.

Daneben wirkte Lukas Resetarits als Schauspieler in diversen TV-Produktionen und Kinofilmen mit. Erstmals kam er 1978 mit der männlichen Hauptrolle in Käthe Kratz' Fernsehfilm "Mit Leib und Seele" groß heraus. Er spielte in der "Alpensaga" (Teil 4) mit. Viele Filme mit Lukas Resetarits spielen in Wiener Milieus, so in "Dem Tüchtigen gehört die Welt", "Tiger – Frühling in Wien", "Qualtingers Wien", "D.O.R.F", "Tohuwabohu", "Freispiel", "Schwarzfahrer" oder "Blutrausch". Sein Faible für Fußball zeigte er in einer fünfteiligen Fernsehserie "FC Rückpass", auch im "Kaisermühlen Blues" verkörperte er einen Ex-Fußball-Profi. Seine bekannteste Fernsehrolle war die von Helmut Zenker geschaffene Figur des Major Kottan in der legendären TV-Krimi-Serie "Kottan ermittelt"; als grantiger Polizeimajor war er in den Folgen 6 bis 19 die Mittelpunktfigur. Im Kinofilm "Kottan ermittelt: Rien ne va plus" verkörperte er 2010 nochmals den schrägen Chefermittler. Seit 2011 gehört Lukas Resetarits dem Rateteam der TV-Comedy-Show "Was gibt es Neues?" an. Ferner wirkte er in weiteren Film- und Fernsehproduktionen wie "Schnell ermittelt" (2011), "So wie du bist" (2012), im Tatort "Grenzfall", in "Planet Ottakring" und dem Landkrimi "Kreuz des Südens" (alle 2015) mit.

Von ihm selbst gesungene Lieder spielten in seinen Programmen immer eine wichtige Rolle; das Musikprogramm "Amerika" mit Songs von Randy Newman stellte 2007 den musikalischen Entertainer in extensiver Form vor. 1979 erschien mit "Ein Abend mit Lukas Resetarits" die erste Langspielplatte von Lukas Resetarits , weitere Aufnahmen von Kabarettprogrammen sollten folgen. In die Hitparade schaffte es der Künstler als Mitglied der auf der Fernsehserie basierenden Band "Kottans Kapelle". Die Gruppe arbeitete auch mit Hans Krankl und "Drahdiwaberl" zusammen.

Literatur

  • Werner Rosenberger: "Schmäh? Witz über die Schreamsen". In: Kurier, 01.03.2015, S. 31
  • Jan und Tibor Zenker: Inspektor gibt's kan. Wien: Ueberreuter 2014
  • Ulrike Leitner [Hg.]: Tausche Witze gegen Geld. Höhepunkte des neuen österreichischen Kabaretts. Wien: Amalthea 2010
  • Iris Fink / Hans Veigl [Hg.]: Lukas Resetarits. "Es ist bitte Folgendes ..." Erinnerungen & Reflexionen von Freunden und Weggefährten. Wien: Kremayr & Scheriau 2007
  • Christina Böck: Rettung durch Schmäh. In: Die Presse, 11.10.2007
  • Lukas Resetarits: Rekapituliere. 10 Programme. Hg. von Hans Veigl. Fotografiert von Gisela Ortner. Wien: Kremayr & Scheriau 1987

Weblinks