Augustinkapelle

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Der Bürgerspital-Gottesacker mit der Augustinkapelle und der Karlskirche (1737).
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Kapelle
Datum von
Datum bis 1790
Andere Bezeichnung Zum heiligen Augustin
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 28237
GND
WikidataID
Objektbezug Kapellen, Erzdiözese Wien, Sakralbau, Sakralbauten, Katholiken
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.09.2022 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Gottesacker.jpg
Bildunterschrift Der Bürgerspital-Gottesacker mit der Augustinkapelle und der Karlskirche (1737).
  • 4., Argentinierstraße
  • 4., Paniglgasse

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48° 11' 53.21" N, 16° 22' 15.43" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Augustinkapelle (St. Augustin, fälschlich auch Rochuskapelle genannt; 4, auf dem Bürgerspital-Gottesacker). 1683 wurde im Zuge der Zweiten Osmanischen Belagerung auf dem Bürgerspital-Gottesacker eine Kapelle zerstört, die vermutlich erst nach 1640 erbaut worden war. Ende 1698 oder Anfang 1699 begann das Bürgerspital auf dem Friedhof eine neue Kapelle zu bauen, wogegen der Stadtobrist Ernst Rüdiger Graf Starhemberg protestierte, da sich der Bau innerhalb der für die Fortifikation gesperrten Zone befand. Schließlich wurde der Bau der Kapelle St. Augustin doch bewilligt, jedoch in so geringer Höhe wie möglich. Ob die erste Kapelle auch bereits den Namen St. Augustin getragen hatte, ist unklar. 1737 erfolgte eine Vergrößerung der neuen Kapelle.

Verwaltet wurde die neue Kapelle zunächst federführend von Augustin von Hierneyß, damals Superintendent des Bürgerspitals. Nach seinem Tod 1713 ging auf seinen Wunsch diese Aufgabe auf seinen Schwiegersohn Christoph Friedrich Schmied von Mayenberg über. Dieser versprach, nach seinem Tod die Administration der Kapelle wieder den Superintendenten zu übergeben. Die alltägliche Kirchenverwaltung lag in den Händen von ein bis zwei "Kirchenvätern auf der Wieden". St. Augustin erhielt zahlreiche Stiftungen, vor allem von Bürgerinnen und Bürgern der Wieden, die hier ihre Begräbnisstätte hatten. Ab 1724 war dort die Bruderschaft "Maria-Seelen-Hilf" angesiedelt, die 1727 die erzbischöfliche Bestätigung erhielt.

Durch die Verordnung Josephs II. betreffend die Verlegung aller innerhalb des Linienwalls gelegenen Friedhöfe wurde auch dieser Gottesacker 1784 aufgelassen und in der Folge die (vorher entweihte) Kapelle abgebrochen. Nur das Standbild "Die trauernde Maria mit dem toten Heiland im Schoß" (die Arbeit eines Schülers Georg Raphael Donners) blieb erhalten und kam im 19. Jahrhundert in den Besitz des Margaretner Sammlers Franz Haydinger.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955, S. 58
  • Carl Hofbauer: Die Wieden mit den Edelsitzen Conradswerd, Mühlfeld, Schaumburgerhof und dem Freigrunde Hungerbrunn. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der Vorstädte Wiens. Wien: Gorischek 1864, S. 166 ff.
  • Sarah Pichlkastner: Eine Stadt in der Stadt. InsassInnen und Personal des frühneuzeitlichen Wiener Bürgerspitals – eine Studie anhand exemplarischer Untersuchungszeiträume [in Arbeit befindliche Dissertation an der Universität Wien, geplanter Abschluss 2019]
  • Sarah Pichlkastner / Manuel Swatek: Fürsorge und Ökonomie. Das Wiener Bürgerspital um 1775. Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs, Reihe B: Ausstellungskataloge, Heft 97, Wien 2017
  • Leopold Senfelder: Öffentliche Gesundheitspflege und Heilkunde. In: Alterthumsvereine zu Wien [Hg.], Geschichte der Stadt Wien. Band 6: Vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt der Kaiserin Maria Theresia, 1740, Teil 3. Wien: Holzhausen 1918, S. 206–290 (zum Friedhof 253 ff.)