Carl Russ

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Daten zur Person
Personenname Russ, Carl
Abweichende Namensform Ruß, Karl
Titel
Geschlecht männlich
PageID 930
GND 136366376
Wikidata Q1583777
Geburtsdatum 4. August 1779
Geburtsort Wien
Sterbedatum 19. September 1843
Sterbeort Wien
Beruf Maler, Radierer, Lithograph
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Gräberhain Waldmüllerpark
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 15.11.2023 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof
Grabstelle Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 81
  • 6., Capistrangasse 6 (Geburtsadresse)
  • 3., Rennweg 6 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Carl (Karl) Russ (Ruß), * 4. August 1779 Windmühle 24 ("Zur Stadt Rom"; 6., Capistrangasse 6), † 19. September 1843 Landstraße 642 (3., Rennweg 6, Unteres Belvedere; Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof, Grabmal erhalten im Gräberhain Waldmüllerpark, Grabmal Nummer 81]), Maler, Radierer, Lithograph, Gattin (1806 Sankt Ulrich) Franziska Theresia Kracker (* 11. Jänner 1780 Mariahilf 105, † nach 1843 Wien), Sohn des Kammerdieners und späteren Porzellanmalers Benedikt Russ (1749-1782) und dessen Gattin Anna Maria Schädl.

Biografie

Nachdem er die Anfangsgründe der Malerei in Wiener Neustadt erlernt hatte, kehrten seine Eltern 1793 nach Wien zurück und er konnte ab 1794 an der Akademie der bildenden Künste (bei Brand, Drexler und Schmutzer, Graphik bei Mansfeld) studieren; Russ wurde von seinem Freund Anton Petter stark beeinflusst (der ihn von Themen aus Mythologie und Antike zu vaterländischen Sujets führte [seine erste Radierung "Rudolf von Habsburg und der Priester", 1809, steht am Beginn einer ganzen Serie dieses Themas]). 1810 wurde er Kammermaler Erzherzog Johanns in Graz und 1818 zweiter beziehungsweise 1821 erster Kustos der kaiserlichen Gemäldegalerie im Belvedere (für die er ab 1828 alleinverantwortlich war und zu der er ein Inventar verfasste); hier versammelte er einen Kreis romantischer Künstler um sich (darunter Führich, Kupelwieser, Ranftl und Schwind). Russ' Werke zeigen starken klassizistischen Einfluss; er war auf zahlreichen Ausstellungen mit großformatigen Ölbildern (Mythologie, Historien- und Vaterlandsthematik) vertreten (besonders erfolgreich war seine Ausstellung von 30 "vaterländischen" Gemälden zur Geschichte Österreichs [1822]).

Siehe auch: Russweg.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Cyriak Bodenstein: Hundert Jahre Kunstgeschichte Wiens 1788-1888. Eine Festgabe anläßlich der Säcular-Feier der Pensions-Gesellschaft bildender Künstler Wiens. Wien: Gerold 1888, S. 160 ff.
  • Gerbert Frodl: Wiener Malerei der Biedermeierzeit. Rosenheim: A. Förg 1987 (Rosenheimer Raritäten), S. 258
  • Franz Gräffer / Johann Jacob Heinrich Czikann: Oesterreichische National-Encyklopädie oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigenthümlickeiten des österreichischen Kaiserthumes in Rücksicht auf Natur, Leben und Institutionen, Industrie und Commerz. Wien: Beck in Komm. 1835-1837
  • Grete Klingenstein / Peter Cordes [Hg.]: Erzherzog Johann von Österreich. Landesausstellung 8. Mai bis 31. Oktober 1982, Schloß Stainz, Steiermark. Band 2: Beiträge zur Geschichte seiner Zeit. Graz: Kulturreferat der Steiermärkischen Landesregierung 1982
  • Eduard Melly: Karl Russ. Umriß eines Künstlerlebens. Wien: Pfautsch 1843
  • Mitteilungen der Österreichischen Galerie 24/25 (1980/1981), S. 161 ff., S. 170 ff., S. 191 ff.
  • Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum Graz: Die Kammermaler um Erzherzog Johann. Ausstellung von Ölgemälden, Aquarellen und Graphiken zur Eröffnung der neuen Schauräume. Steirisches Gedenkjahr 1959. Graz: Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum 1959, S. 31 ff., S. 84 ff.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 70
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Eckart Vancsa: Aspekte der Historienmalerei des 19. Jahrhunderts in Wien. Diss. Univ. Wien. Wien, 1973, S. 40 f., S. 49 ff., S. 189 f.
  • Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891