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Version vom 5. September 2023, 12:23 Uhr
Bereits das antike Vindobona verfügte über eine Wasserleitung, die das Legionslager und die Zivilstadt vom 1. bis ins 3. Jahrhundert mit Wasser aus dem Liesingtal versorgte. Das mittelalterliche Wien bezog Wasser lediglich aus Hausbrunnen. Es war dann der verheerende Stadtbrand von 1525, der den Stadtherrn dazu veranlasste, die Wasserversorgung Wiens zu verbessern. Anstatt von Hausbrunnen sollte eine Wasserleitung in die Stadt gelegt werden. Aufgrund insbesondere der Ersten Türkenbelagerung 1529 und all ihrer Folgen beziehungsweise durch den Ausbau der Stadtbefestigung konnte das Projekt erst 1564 in Angriff genommen werden. Mit der Hernalser Wasserleitung realisierte die Stadt Wien ein infrastrukturelles Großprojekt. Erstmals seit der Römerzeit wurde Wasser wieder kilometerweit über eine Rohrleitung in die Stadt gebracht. In den folgenden Jahrhunderten waren es vor allem Quellen aus dem Wienerwaldgebiet, mit deren Wasser die Stadt und einzelne private Gebäude versorgt wurden. Die Erfindung der Dampfmaschine erlaubte erstmals das Hochpumpen von Donauwasser in die Stadt und ihre Vorstädte. Die Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung ermöglichte ab 1841 eine großflächige Wasserversorgung. 1873 konnte schließlich nach umfangreichen Studien und einigen Jahren Bauzeit die Erste Hochquellenleitung in Betrieb genommen werden. 1910 folgte die Zweite Hochquellenleitung. Seither wurde das Leitungsnetz kontinuierlich ausgebaut.
Gemeindewasserleitungen
- Hernalser Wasserleitung
- Wasserleitung Laurenzergrund
- Ottakringer Wasserleitung
- Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung
- Karolysche Wasserleitung
- Stadtpark-Wasserleitung
- Städtische Nutzwasserleitungen
Hochquellenleitungen
Hof- und Regierungswasserleitungen
- Belvedere-Hofwasserleitung (Prinz-Eugen-Wasserleitung)
- Dornbacher Hofwasserleitung
- Gardehof, Hofwasserleitung
- Grünberg-Hofwasserleitung
- Hofstallgebäude, Wasserleitung
- Lainzer Wasserleitung
- Meidlinger Hofküchenwasserleitung
- Ottakringer Hofwasserleitung (1877 von der Stadt Wien erworben)
- Schöner Brunnen
- Schottenfelder Hofwasserleitung
- Siebenbrunner Hofwasserleitung (1805 der Stadt Wien überlassen)
- St. Ulrich, Hofwasserleitung
- Tiergarten-Hofwasserleitung
- Albertinische Wasserleitung (1851 ins Eigentum der Gemeinde Wien übergeben)
- Woebersche Wasserleitung auch Hernalser Regierungswasserleitung
Privatwasserleitungen
- Dietrichsche Wasserleitung
- Dornbacher Friedhofswasserleitung
- Elissenparkleitung
- Hackhofersche Wasserleitung
- Laudonsche Wasserleitung
- Liechtensteinsche Wasserleitungen
- Mariahilfer Wasserleitung (1867 an die Stadt Wien)
- Mautnersche Wasserleitung
- Michaeler-Wasserleitung
- Montleartsche Wasserleitung
- Prinz-Eugen-Wasserleitung (1906 von der Stadt Wien aufgekauft)
- Schaumburgsche Wasserleitung
- Scheysche Wasserleitung
- Schönbornsche Wasserleitung
- Schustersche Wasserleitung
- Wientalwasserleitung (1958 in Besitz der Stadt Wien übergeben)
Siehe auch:
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Historischer Atlas von Wien, Wirtschaftsstruktur, Wasserversorgung 1860
- Hauptrohrleitungen der Hochquellenleitungen (1941)
Literatur
- Josef Donner: Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien... Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: Norka-Verlag 1990
- Ruth Koblizek und Nicole Süssenbek: Die Trinkwasserversorgung der Stadt Wien von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Dissertation 2000
- Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873