Ottakring: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. November 2018, 19:29 Uhr

Bezirkswappen Ottakring
Daten zum Objekt
Art des Objekts Bezirk
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Ottakring (Vorort)
Bezirk 16
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 26439
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.11.2018 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname Wappen16.jpg
Bildunterschrift Bezirkswappen Ottakring


Ottakring, (16. Bezirk).

1890/1892 aus den eingemeindeten Vororten Ottakring und Neulerchenfeld gebildet; die westliche Grenze läuft ins hügelige Waldgebiet aus. Die ebenen Flächen waren ursprünglich von Feldern (Neulerchenfeld), die Hügel von Weingärten, Weiden und Wald bedeckt (beliebter Heurigenort Wiens). Die stadtnäher gelegenen Gebiete des Lerchenfelds wurden bereits 1850 dem 7. beziehungsweise dem 8. Bezirk angeschlossen. Durch den Linienwall war 1704 die Gebietsteilung des Lerchenfelds (Alt- und Neulerchenfeld) stärker betont worden. Die Industrialisierung hatte im Lauf des 19. Jahrhunderts die Gebiete außerhalb des Linienwalls zu Arbeiterwohnvierteln gemacht, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Süden und Westen stark expandierten und einen großen Anteil an Substandardwohnungen, Untermietern und Bettgehern aufwiesen; die Industrialisierung brachte es auch mit sich, dass Ottakring (nach Favoriten) die zweitstärkste tschechische Minderheit Wiens besaß. Ottakring entwickelte sich zu einem Zentrum der Arbeiterbewegung und entsandte 1900 in der Person Franz Schuhmeiers einen der beiden ersten Sozialdemokraten in den Wiener Gemeinderat (der andere war im 10. Bezirk Jakob Reumann). Aus der Gründerzeit stammt auch die Anlage der Thaliastraße (über dem eingewölbten Ottakringer Bach), im 20. Jahrhundert die bedeutendste Geschäftsstraße des Bezirks. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden auf dem Boden des Bezirks bemerkenswerte städtische Wohnhausanlagen (darunter Adelheid-Popp-Hof, Austerlitzhof, Davidhof, Fleminghof, Karl-Volkert-Hof, Pirquethof, Sandleiten, Schuhmeierhof, Severhof, Siegelhof). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kerngebiet des alten Ottakring "saniert", durch den Bau des modernen Bezirkszentrums jedoch der Rest des bis dahin existenten historischen Ortskerns mit geringen Ausnahmen (10er Marie [siehe unter Z.) überschichtet; außerdem wurden im Bezirk zahlreiche städtische und genossenschaftliche Wohnhausanlagen errichtet. (Berliner Hof, Dr.-Friedrich-Becke-Hof, Franz-Novy-Hof, Karl-Knapp-Hof, Karl-Honay-Hof, Wilhelmine-Moik-Hof). Altottakringer Kirche, Arbeiterheim Ottakring, Austria Tabak, Bezirksmuseum Ottakring, Degenruhe, Europahaus des Kindes, Gallitzinberg, Jubiläumshäuser, Jubiläumswarte, Kongressbad, Kuffner-Sternwarte, [[Müllverbrennungsanlage (16), Neuottakringer Kirche (Zur heiligen Familie), Neulerchenfelder Kirche, Ottakringer Brauerei, Radetzkykaserne, Schirachbunker, Schmelzer Kirche, Starchant, Starchant Kirche, Tabakfabrik, Thaliatheater, Tschauner (Stegreifbühne), Wilhelminenberg (Schloss), Wilhelminenspital.

Häuser (Vororte [auf Bezirksboden] beziehungsweise Bezirk)

  • 1258: 29
  • 1590: 70
  • 1713: 94
  • 1751/60: 211
  • 1771: 222
  • 1787: 226
  • 1794: 228
  • 1795: 228
  • 1822: 235
  • 1851: 465
  • 1869: 751
  • 1880: 1.384
  • 1890: 2.028
  • 1900: 2.468
  • 1910: 2.717
  • 1923: 2.970
  • 1934: 3.424
  • 1951: 3.161
  • 1961: 3.459
  • 1971: 4.404
  • 1981: 6.098
  • 1991: 6.653
  • 2001: 6.763

Einwohner (heutiges Gebiet)

  • 1783: 6.606
  • 1794: 6.022
  • 1830: 5.675
  • 1846: 13.641
  • 1851: 14.287
  • 1857: 21.520
  • 1869: 31.383
  • 1880: 63.074
  • 1890: 106.892
  • 1900: 150.049
  • 1910: 179.045
  • 1923: 155.599
  • 1934: 150.379
  • 1939: 133.855
  • 1951: 117.962
  • 1961: 110.809
  • 1971: 101.017
  • 1981: 88.587
  • 1991: 88.933
  • 2001: 86.149
  • 2011: 95.694

Häuserschematismen

Verlinkungen zu Häuserschematismen sind in den jeweiligen Artikeln zu den Vorstädten beziehungsweise Vororten zu finden.

Bezirksvorsteher

  • Robert Ulrich (1891-1894)
  • Johann Hofinger (Christlichsozialer; 1894-1912)
  • Franz Priedl (Christlichsozialer; 1912-1918)
  • Johann Pollitzer (Sozialdemokrat; 1918-1934)
  • Ferdinand Lachinger (1934-1938)
  • Theobald Wiesinger (Kommunistische Partei Österreichs; April 1945-16. April 1946; * 11. Oktober 1895, † 15. August 1959)
  • Augustin Scholz (Sozialistische Partei Österreichs; 16. April 1946-18. November 1964; * 6. Dezember 1898, † 18. September 1971)
  • Ing. Hans Hobl (Sozialistische Partei Österreichs; 18. November 1964-9. April 1970; * 4. Juli 1927, † 14. September 2011)
  • Josef Srp (Sozialistische Partei Österreichs; 9. April 1970-31. Dezember 1979; Gemeinderat 1962-1970; * 16. April 1919, † 5. März 2002)
  • Alfred Barton (Sozialistische Partei Österreichs; seit 24. Jänner 1980; * 25. Februar 1927)
  • Ernestine Graßberger (Sozialistische Partei Österreichs; 12. Dezember 1996-2004; * 11.6.1940, Wien)
  • Franz Prokop (Sozialistische Partei Österreichs; 26. August 2004– ; * 31. Mai 1958)

Bezirkswappen

Mit einer Mitra geschmückter Schild mit Kreuz auf einem Dreiberg (Ottakring), Baum, über dem drei Lerchen fliegen (Neulerchenfeld).

Siehe auch

Videos

Assanierung Ottakring III (1975), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 041 (Ausschnitt)

Literatur

  • Ottakring. Ein Heimatbuch des 16. Wiener Gemeindebezirks. Hrsg. von d. Arbeitsgemeinschaft f. Heimatkunde in Ottakring. Wien: Österr. Schulbücherverlag 1924
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Ottakring. Vom Brunnenmarkt zum Liebhartstal. Wien: Mohl 1983
  • Robert Medek: Ottakring und Hernals. Zaltbommel: Europäische Bibliothek 1991 (Wien in alten Ansichtskarten)
  • Eduard Jehly: Die Geschichte Ottakrings und Neulerchenfelds. Wien: Reichspost 1914
  • Karl Schneider: Geschichte der Gemeinde Ottakring. Wien: Selbstverl. d. Geschichts-Comité d. Gemeinde Ottakring 1892
  • Karl Ziak: Von der Schmelz auf den Gallitzinberg. Gang durch die Gassen meiner Kindheit und durch die Geschichte Ottakrings. Wien [u.a.]: Verl. für Jugend u. Volk 1969
  • Johann König: Alt-Ottakring-Liebhartstal-Wilhelminenberg. Eine lokalhistorische Studie. 3 Bände. 1922 f.
  • Johann König: Rund um den Gallitzinberg. 1924
  • Walter Graudenz: Ottakring und Umgebung. 1904
  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 43
  • Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 105 f.
  • Topographie von Niederösterreich. 8 Bände. Wien: Verlag des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1877-1929. Band 7, S. 551 ff.
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 209 ff.
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 183 ff.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959, S. 262 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 173 ff.
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 330 ff.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 220 ff.
  • Gustav Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Band 1: Wien. Wien: Hollinek 1955, S. 91
  • Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 387 ff.
  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 332 ff.
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 295 ff.
  • Robert Messner: Die Josefstadt im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der westlichen Vorstädte (nördliche Hälfte) und westlichen Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1973 (Topographie von Alt-Wien, 3), S. 35 f., S. 89 ff., S. 195 ff., S. 156, S. 268 f.
  • Felix Czeike / Walter Lugsch: Studien zur Sozialgeschichte von Ottakring und Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1955 (Wiener Schriften, 2)
  • Felix Czeike: XVI. Ottakring. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 16)
  • Felix Czeike: Der Lebensstandard der Arbeiter in Ottakring im 19. Jahrhundert. In: Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst 1892 - lfd. Band 86,1960
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Wiener Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 11: Manfred Wehdorn: Die Bautechnik der Wiener Ringstraße. Mit einem Katalog technischer Bauten und Anlagen in der Ringstraßenzone. Wiesbaden: Steiner 1979, S. 372 ff.
  • Helmut Haas: Der Gemeinderat von Ottakring (1850-1890). In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. Band 17,1962, S. 19 ff.
  • Hubert Pfoch: Das Jahr 1945 in Ottakring. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. Band 30,1975, S. 278 ff.
  • Karl Josef Trauner: Die Flurnamen des 14. und 16. Wiener Gemeindebezirkes. phil. Diss. Univ. Wien 24. Nov. 1959. Wien 1959
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 389 ff.


Bevölkerungsgeschichte

  • Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Wien: http://www.oeaw.ac.at/fileadmin/subsites/Institute/VID/PDF/Publications/diverse_Publications/Historisches_Ortslexikon/Ortslexikon_Wien.pdf
  • Statistik Austria: Volkszählung 2001. Teil: Wohnbevölkerung nach Gemeinden (mit der Bevölkerungsentwicklung seit 1869). Wien: Verl. Österreich 2002, S. 98 f.
  • Statstik Austria: Census 2011. Ergebnisse zur Bevölkerung aus der Registerzählung. Wien. Wien: Statistik Austria 2013, S. 32.
  • Statstik Austria: Census 2011 Gebäude- und Wohnungszählung. Ergebnisse zu Gebäuden und Wohnungen aus der Registerzählung. Wien: Statistik Austria 2013, S. 152.
  • Statistisches Jahrbuch der Stadt Wien 2004. Hrsg. vom Magistrat der Stadt Wien. Wien 2004, S. 178.