Laudongasse: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Laudongasse (8), benannt (seit 1862) nach [[Ernst Gideon von Laudon|Ernst Gideon Freiherr von Loudon]]; früher Hintere Alstergasse oder Herrengasse (1778). Von der Schlösselgasse zum Lerchenfelder Gürtel gerade ansteigender Gassenzug aus der Mitte des 17. Jahrhunderts mit geschlossener, viergeschossiger | + | Laudongasse ([[8]]), benannt (seit 1862) nach [[Ernst Gideon von Laudon|Ernst Gideon Freiherr von Loudon]]; früher Hintere Alstergasse oder [[Herrengasse (8)|Herrengasse]] (1778). Von der [[Schlösselgasse]] zum [[Lerchenfelder Gürtel]] gerade ansteigender Gassenzug aus der Mitte des 17. Jahrhunderts mit geschlossener, viergeschossiger spät[[biedermeier]]lich-[[Historismus|frühhistoristischer]] Verbauung (unterbrochen durch den [[Barock]]komplex des ehemaligen [[Schönbornpalais (8, Laudongasse 15-19)|Schönbornpalais]]). |
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− | * Nummer 2-4: Freiherr Kirchbergsches Stiftungshaus, erbaut 1843 von Anton Grün (mit 1867 hinzugefügter frühhistoristischer Fassadengliederung). Hier befand sich 1777-1863 die Trivialschule der Alservorstadt (zuvor Stadel der Trinitarier). | + | * Nummer 2-4: Freiherr Kirchbergsches Stiftungshaus, erbaut 1843 von Anton Grün (mit 1867 hinzugefügter frühhistoristischer Fassadengliederung). Hier befand sich 1777-1863 die [[Trivialschule]] der [[Alservorstadt (Vorstadt)|Alservorstadt]] (zuvor Stadel der Trinitarier). |
− | * Nummer 5: dreigeschossiges Vorstadthaus mit reicher Plattenstilfassade, erbaut 1781; ehemaliges Gemeindehaus der Alservorstadt (genutzt ab 1821 [Grundrichter Christoph Schultz | + | * Nummer 5: dreigeschossiges Vorstadthaus mit reicher Plattenstilfassade, erbaut 1781; ehemaliges [[Gemeindehaus Alservorstadt|Gemeindehaus der Alservorstadt]] (genutzt ab 1821 - [[Grundrichter]] Christoph Schultz - bis 1862). 1862 wurde im Garten ein neuer Trakt für die zuvor Laudongasse 2 untergebracht gewesene Knabenvolksschule errichtet (eröffnet 1863). |
− | * Nummer 9: (Lammgasse 12): [[Lammhof]]. | + | * Nummer 9: ([[Lammgasse]] 12): [[Lammhof]]. |
− | * Nummer 15-19: ehemaliges [[Schönbornpalais (8, Laudongasse 15-19)|Schönbornpalais]] ([[Österreichisches Museum für Volkskunde]]); Gedenktafel für [[Michael Haberlandt]] (1940). | + | * Nummer 15-19: ehemaliges [[Schönbornpalais (8, Laudongasse 15-19)|Schönbornpalais]] ([[Österreichisches Museum für Volkskunde]]); [[Gedenktafeln|Gedenktafel]] für [[Michael Haberlandt]] (1940). |
* Nummer 16: Das 1826 von Ignaz Göll erbaute langgestreckte Biedermeiermiethaus "Zur Dreifaltigkeit" (mit flachem Risalit und Lünettenreliefs) fand Verwendung als christliches Vereinshaus (Haus der 1903 unter der Leitung von [[Leopold Kunschak]], Dr. [[Franz Hemala]] und [[Johann Staud]] gegründete [[Christliche Gewerkschaft]]); 1945 wurde hier der ÖAAB ([[Österreichischer Arbeiter- und Angestelltenbund]]) gegründet. | * Nummer 16: Das 1826 von Ignaz Göll erbaute langgestreckte Biedermeiermiethaus "Zur Dreifaltigkeit" (mit flachem Risalit und Lünettenreliefs) fand Verwendung als christliches Vereinshaus (Haus der 1903 unter der Leitung von [[Leopold Kunschak]], Dr. [[Franz Hemala]] und [[Johann Staud]] gegründete [[Christliche Gewerkschaft]]); 1945 wurde hier der ÖAAB ([[Österreichischer Arbeiter- und Angestelltenbund]]) gegründet. | ||
− | * Nummer 18: Das Haus besaß (ebenso wie das Haus 8, Alser Straße 25) 1802-1816 die seinerzeitige Vorleserin Maria | + | * Nummer 18: Das Haus besaß (ebenso wie das Haus 8, [[Alser Straße]] 25) 1802-1816 die seinerzeitige Vorleserin [[Maria Theresia]]s, Karoline von Greiner (Gatte [[Franz Ritter von Greiner|Franz von Greiner]], [[Hofrat (Titel)|Hofrat]] der [[Österreichische Hofkanzlei|österreichischen]] und [[Böhmische Hofkanzlei|böhmischen Hofkanzlei]], † 2. Juni 1798), und 1816-1846 ihre berühmte Tochter, [[Karoline Pichler]]. |
* Nummer 22: [[Gustav-Pretsch-Hof]]. | * Nummer 22: [[Gustav-Pretsch-Hof]]. | ||
− | *Nummer 33 (Lederergasse 23): [[Melker Hof (8, Florianigasse 40)|Melker Hof]]; im alten Haus (Konskriptionsnummer 126) starb am 21. März 1841 Ignaz Wetzlar Freiherr von Plankenstern. | + | *Nummer 33 ([[Lederergasse]] 23): [[Melker Hof (8, Florianigasse 40)|Melker Hof]]; im alten Haus ([[Häusernummerierung|Konskriptionsnummer]] 126) starb am 21. März 1841 Ignaz Wetzlar Freiherr von Plankenstern. |
− | * Nummer 36 (Skodagasse 20): ehemaliges [[Stadttheater (8)|Neues Wiener Stadttheater]], heute [[Haus des Buches]] und [[Adolf-Schärf-Studentenheim (8)|Adolf-Schärf-Studentenheim]] (Gedenkreliefs für [[Adolf Schärf]] und | + | * Nummer 36 ([[Skodagasse]] 20): ehemaliges [[Stadttheater (8)|Neues Wiener Stadttheater]], heute [[Haus des Buches]] und [[Adolf-Schärf-Studentenheim (8)|Adolf-Schärf-Studentenheim]] (Gedenkreliefs für [[Adolf Schärf]] und [[Theater]]direktor [[Wilhelm Karczag]]). |
− | * Nummer 38 (Skodagasse 9, Feldgasse 4): (Großer) [[Bernardhof]]. | + | * Nummer 38 (Skodagasse 9, [[Feldgasse, 8. Bezirk|Feldgasse]] 4): (Großer) [[Bernardhof]]. |
* Nummer 40: "Zum Schottenprälaten", 1810-1812 erbautes langgestrecktes Vorstadthaus mit 1860 veränderter Fassade. | * Nummer 40: "Zum Schottenprälaten", 1810-1812 erbautes langgestrecktes Vorstadthaus mit 1860 veränderter Fassade. | ||
* Nummer 43: [[Säulenhof]] | * Nummer 43: [[Säulenhof]] | ||
− | * Nummer 49 und 49a: Die Häuser besaß ab 1883 [[Johann Strauss (Sohn)|Johann Strauss Sohn]]; er vermachte sie der Gesellschaft der Musikfreunde (Besitzantritt 1902). | + | * Nummer 49 und 49a: Die Häuser besaß ab 1883 [[Johann Strauss (Sohn)|Johann Strauss Sohn]]; er vermachte sie der [[Gesellschaft der Musikfreunde]] (Besitzantritt 1902). |
* Nummer 50: Hier starb der Jurist [[Erwein Höpler von Hermingen|Erwein Höpler Ritter von Hermingen]]. | * Nummer 50: Hier starb der Jurist [[Erwein Höpler von Hermingen|Erwein Höpler Ritter von Hermingen]]. | ||
− | * Nummer 54: (Bennogasse 14): Wohnhaus; in einer Nische an der abgeschrägten Ecke des ersten Stocks Marienstatue. | + | * Nummer 54: (Bennogasse 14): Wohnhaus; in einer Nische an der abgeschrägten Ecke des ersten Stocks [[Marienstatuen|Marienstatue]]. |
== Literatur == | == Literatur == | ||
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*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 356 f. | *Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 356 f. | ||
*Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 44 ff. | *Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 44 ff. | ||
+ | *Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 289 ff. | ||
*Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 180 | *Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 180 |
Version vom 4. Oktober 2016, 16:12 Uhr
Daten zum Objekt
48° 12' 47.33" N, 16° 20' 47.98" E zur Karte im Wien Kulturgut
Laudongasse (8), benannt (seit 1862) nach Ernst Gideon Freiherr von Loudon; früher Hintere Alstergasse oder Herrengasse (1778). Von der Schlösselgasse zum Lerchenfelder Gürtel gerade ansteigender Gassenzug aus der Mitte des 17. Jahrhunderts mit geschlossener, viergeschossiger spätbiedermeierlich-frühhistoristischer Verbauung (unterbrochen durch den Barockkomplex des ehemaligen Schönbornpalais).
Gebäude
- Nummer 2-4: Freiherr Kirchbergsches Stiftungshaus, erbaut 1843 von Anton Grün (mit 1867 hinzugefügter frühhistoristischer Fassadengliederung). Hier befand sich 1777-1863 die Trivialschule der Alservorstadt (zuvor Stadel der Trinitarier).
- Nummer 5: dreigeschossiges Vorstadthaus mit reicher Plattenstilfassade, erbaut 1781; ehemaliges Gemeindehaus der Alservorstadt (genutzt ab 1821 - Grundrichter Christoph Schultz - bis 1862). 1862 wurde im Garten ein neuer Trakt für die zuvor Laudongasse 2 untergebracht gewesene Knabenvolksschule errichtet (eröffnet 1863).
- Nummer 9: (Lammgasse 12): Lammhof.
- Nummer 15-19: ehemaliges Schönbornpalais (Österreichisches Museum für Volkskunde); Gedenktafel für Michael Haberlandt (1940).
- Nummer 16: Das 1826 von Ignaz Göll erbaute langgestreckte Biedermeiermiethaus "Zur Dreifaltigkeit" (mit flachem Risalit und Lünettenreliefs) fand Verwendung als christliches Vereinshaus (Haus der 1903 unter der Leitung von Leopold Kunschak, Dr. Franz Hemala und Johann Staud gegründete Christliche Gewerkschaft); 1945 wurde hier der ÖAAB (Österreichischer Arbeiter- und Angestelltenbund) gegründet.
- Nummer 18: Das Haus besaß (ebenso wie das Haus 8, Alser Straße 25) 1802-1816 die seinerzeitige Vorleserin Maria Theresias, Karoline von Greiner (Gatte Franz von Greiner, Hofrat der österreichischen und böhmischen Hofkanzlei, † 2. Juni 1798), und 1816-1846 ihre berühmte Tochter, Karoline Pichler.
- Nummer 22: Gustav-Pretsch-Hof.
- Nummer 33 (Lederergasse 23): Melker Hof; im alten Haus (Konskriptionsnummer 126) starb am 21. März 1841 Ignaz Wetzlar Freiherr von Plankenstern.
- Nummer 36 (Skodagasse 20): ehemaliges Neues Wiener Stadttheater, heute Haus des Buches und Adolf-Schärf-Studentenheim (Gedenkreliefs für Adolf Schärf und Theaterdirektor Wilhelm Karczag).
- Nummer 38 (Skodagasse 9, Feldgasse 4): (Großer) Bernardhof.
- Nummer 40: "Zum Schottenprälaten", 1810-1812 erbautes langgestrecktes Vorstadthaus mit 1860 veränderter Fassade.
- Nummer 43: Säulenhof
- Nummer 49 und 49a: Die Häuser besaß ab 1883 Johann Strauss Sohn; er vermachte sie der Gesellschaft der Musikfreunde (Besitzantritt 1902).
- Nummer 50: Hier starb der Jurist Erwein Höpler Ritter von Hermingen.
- Nummer 54: (Bennogasse 14): Wohnhaus; in einer Nische an der abgeschrägten Ecke des ersten Stocks Marienstatue.
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 356 f.
- Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 44 ff.
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 289 ff.
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 180