Maria-Theresia-Frauen-Hospital

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Spital
Datum von 1872
Datum bis 1942
Benannt nach Maria Theresia, Herzogin von Württemberg
Prominente Personen
PageID 25355
GND
WikidataID
Objektbezug Wiener Gesundheitsarchitekturen
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wiener Gesundheitsarchitekturen
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Letzte Änderung am 29.09.2023 durch WIEN1.lanm08trj
  • 8., Feldgasse 9

Frühere Adressierung

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48° 12' 48.97" N, 16° 20' 43.30" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Maria-Theresia-Frauen-Hospital (8., Feldgasse 9). Das Spital wurde 1872 im Haus 8., Laudongasse 26 begründet (Maria-Theresia-Frauen-Hospital) und übersiedelte zwei Jahrzehnte später in den 1890 von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer in der Feldgasse errichteten Neubau (Gedenktafel zur Eröffnung am 30. Mai 1893); benannt nach Erzherzogin Maria Theresia, Herzogin von Württemberg.

Träger des Spitals war der 1872 gegründete Verein "Maria Theresia-Frauenhospital in Wien". Nach den Satzungen hatte der Verein die Aufgabe, eine Krankenanstalt mit Spitals- und Ambulatoriumsbetrieb (Katastralgemeinde Josefstadt, Einlagezahl 156, 8., Feldgasse 9) für mittellose Frauen zu errichten und zu erhalten. Die entsprechenden Mittel sollten durch Beiträge der Mitglieder, Wohltätigkeitsveranstaltungen, Sammlungen und Schenkungen sowie durch Vergütung solcher Patientinnen, die gegen Entgelt aufgenommen wurden, aufgebracht werden.

Das Hospital war die erste Anstalt in Österreich, die ausschließlich der Behandlung von Frauenleiden diente. Letzter Leiter 1939 war Dr. Franz, Primar der gynäkologischen Abteilung des Kaiserin-Elisabeth-Spitals.

Über Verfügung des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände musste der Verein am 30. März 1939 aufgelöst und sowohl das Spitalsgebäude als auch sonstiges Vermögen am 1. April 1939 der Stadt Wien übergeben werden. Der Spitalsbetrieb wurde am 1. April 1942 als selbständige Anstalt eingestellt und der Poliklinik als gynäkologische Abteilung angegliedert und als solche bis 31. Dezember 1949 geführt.

Im Jahre 1951 erfolgte der Umbau des Hauses für den Betrieb der Hygienisch-bakteriologischen Untersuchungsanstalt der Stadt Wien. Im Hausflur Bronzeporträtbüste des Serologen Emil Behring (Emil-Behring-Weg). Seit 1993 befindet sich dort eine Umweltmedizinische Beratungsstelle.

Nach 1947 traten ehemalige Mitglieder des Vereins mit den zuständigen Magistratsabteilungen in Verhandlungen, die kein Ergebnis brachten und in einem Rückstellungsverfahren nach dem 3. Rückstellungsgesetz gegen die Gemeinde Wien beim Landesgericht für Zivilrechtssachen weitergeführt wurden. Da der Annahme von Seiten der Stadt Wien, dass der Verein finanziell nicht mehr in Lage sei, eine Frauenklinik zu betreiben (Nichterfüllung des Vereinszwecks), nichts entgegengesetzt wurde und die Frage nach den Mitteln der Weiterführung und der Wirtschaftlichkeit im Raum stand, einigte sich die Stadt Wien mit dem Liquidator des Vereins, Ing. Erich Kohlhauser, in einem Vergleich am 27. Oktober 1956 zur Abfindung aller Rückstellungsansprüche in der Höhe von 500.000 Schilling.

Quellen

Literatur

Allgemein:

  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 15


Wiener Gesundheitsarchitekturen:

  • Sanitätsdepartment der k. k. Nieder-Österreichischen Statthalterei. VI. Heil- und andere Humanitätsanstalten. In: Bericht über die Sanitären Verhältnisse und Einrichtungen im Erzherzogthume Österreich unter der Enns für das Jahr 1896. Hg. von K. K. Nieder-Österreichische Statthalterei. Wien: 1897, S. 130-225, S. 143