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Flagge der Stadt Wien. Ebenso wie die Ausbildung des [[Wappen|Wappens]] stand auch die Fahne, die sich aus den Heer- und Feldzeichen entwickelt hatte, in enger Verbindung mit dem Kriegshandwerk. Auf den mitgeführten Bannern (großen, viereckigen Tuchstücken) konnte das Wappen gut dargestellt werden. Versteht man unter einer Fahne ein Einzelstück, wie beispielsweise Truppen- oder Vereinsfahnen, ist eine Flagge austauschbar und auch als abstraktes, zweidimensionales Bild zu verstehen. Die älteste erhaltene Wiener Fahne gab der [[Innerer Rat|Stadtrat]] 1465 für die [[Bürgerwehr]] beim Maler [[Jakob Kaschauer|Hans Kaschauer]] in Auftrag. Kaschauer unterteilte die annähernd quadratische Seidenfahne in vier Felder, von denen zwei diagonal zusammengehörende jeweils eines der beiden [[Wiener Wappen|Wiener Stadtwappen]] zeigt, nämlich den goldenen Doppeladler auf schwarzem Grund sowie den Kreuzschild (in Rot ein weißes Kreuz). Die heute im [[Wien Museum]] verwahrte Fahne verdeutlicht so die Zweiheit des städtischen Wappens bzw. der Symbolik. | Flagge der Stadt Wien. Ebenso wie die Ausbildung des [[Wappen|Wappens]] stand auch die Fahne, die sich aus den Heer- und Feldzeichen entwickelt hatte, in enger Verbindung mit dem Kriegshandwerk. Auf den mitgeführten Bannern (großen, viereckigen Tuchstücken) konnte das Wappen gut dargestellt werden. Versteht man unter einer Fahne ein Einzelstück, wie beispielsweise Truppen- oder Vereinsfahnen, ist eine Flagge austauschbar und auch als abstraktes, zweidimensionales Bild zu verstehen. Die älteste erhaltene Wiener Fahne gab der [[Innerer Rat|Stadtrat]] 1465 für die [[Bürgerwehr]] beim Maler [[Jakob Kaschauer|Hans Kaschauer]] in Auftrag. Kaschauer unterteilte die annähernd quadratische Seidenfahne in vier Felder, von denen zwei diagonal zusammengehörende jeweils eines der beiden [[Wiener Wappen|Wiener Stadtwappen]] zeigt, nämlich den goldenen Doppeladler auf schwarzem Grund sowie den Kreuzschild (in Rot ein weißes Kreuz). Die heute im [[Wien Museum]] verwahrte Fahne verdeutlicht so die Zweiheit des städtischen Wappens bzw. der Symbolik. |
Aktuelle Version vom 10. November 2023, 15:14 Uhr
Flagge der Stadt Wien. Ebenso wie die Ausbildung des Wappens stand auch die Fahne, die sich aus den Heer- und Feldzeichen entwickelt hatte, in enger Verbindung mit dem Kriegshandwerk. Auf den mitgeführten Bannern (großen, viereckigen Tuchstücken) konnte das Wappen gut dargestellt werden. Versteht man unter einer Fahne ein Einzelstück, wie beispielsweise Truppen- oder Vereinsfahnen, ist eine Flagge austauschbar und auch als abstraktes, zweidimensionales Bild zu verstehen. Die älteste erhaltene Wiener Fahne gab der Stadtrat 1465 für die Bürgerwehr beim Maler Hans Kaschauer in Auftrag. Kaschauer unterteilte die annähernd quadratische Seidenfahne in vier Felder, von denen zwei diagonal zusammengehörende jeweils eines der beiden Wiener Stadtwappen zeigt, nämlich den goldenen Doppeladler auf schwarzem Grund sowie den Kreuzschild (in Rot ein weißes Kreuz). Die heute im Wien Museum verwahrte Fahne verdeutlicht so die Zweiheit des städtischen Wappens bzw. der Symbolik.
Für Wien ergaben sich schon frühzeitig die Farben Rot (Farbe des Schildes) und Weiß (Farbe des Kreuzes) des Wiener Kreuzschildes als Stadtfarben. Die Streifenflaggen, die uns heute selbstverständlich sind, haben erst im 19. Jahrhundert weitere Verbreitung gefunden. Ab dem Vormärz war es üblich, eine rot-weiße Flagge zu führen. Eine Veränderung brachte das Jahr 1902, als der damalige Leiter des Adelsarchivs den Standpunkt vertrat, dass die Farbe des Wappenbilds rechts, jene des Schilds links zu stehen habe, womit sich die Farben Wiens umdrehten und nunmehr Weiß-Rot lauteten. Diese Ansicht setzte sich nicht durch.
Am 21. Oktober 1997 hat Wien ein neues Gesetz über seine Symbole beschlossen, das erstmals auch eine Regelung der Landesflagge und der Landesfarben enthielt.[1] Die Landesfarben sind darin mit Rot-Weiß festgelegt. Die Flagge besteht aus zwei gleich breiten, waagrechten Streifen, von denen der obere rot, der untere weiß ist. Das Verhältnis von ihrer Höhe zur Länge ist zwei zu drei.
Literatur
- Peter Csendes / Wolfgang Mayer: Wappen und Siegel der Stadt Wien. In: Wiener Geschichtsblätter 41 (1986), Beiheft 1, S. 9