Bürgerwehr

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von
Datum bis 1815
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 13408
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Die Bürgerwehr wurde bereits unter den Babenbergern mit der Bewachung der Stadttore betraut und hatte den Sicherheitsdienst zu besorgen. Sie entwickelte sich allmählich zu einer kraftvollen Institution, die unmittelbar dem Bürgermeister unterstand (der seit 1658 den Titel eines Obersten der Bürgerwehr führte, wenngleich in militärischer Hinsicht dem Stadtkommandanten die oberste Leitung zustand).

Die Bürgerwehr teilte sich anfangs nach den vier Stadtvierteln, seit dem 16. Jahrhundert in Fähnlein (die von Hauptleuten kommandiert wurden). Anfang des 17. Jahrhunderts entstand eine berittene Bürgerwehr. Zwischen 1658 und 1663 erfolgte die Teilung der Fähnlein in je ein Alt- und Neuviertel (die Vierteleinteilung war bereits 1444 auf die Vorstädte ausgedehnt worden), sodass es seither acht Fähnlein gab.

Durch die Errichtung der Rumorwache und der Stadtguardia verlor die Bürgerwehr viel von ihrer Bedeutung; 1815 verlor sie auch das Recht zum Bezug von Wachen.

Siehe auch: Bürgergarde

Bürgerwehr von 1866

Nach dem Sieg der preußischen Truppen über die Österreicher bei Königgrätz (3. Juli 1866) und unter dem Eindruck der durch Mähren gegen Wien vorrückenden Verbände sah sich der Wiener Gemeinderat veranlasst, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Am 17. Juli 1866 beschloss er, zur Aufrechterhaltung der Ordnung in der Stadt eine Bürgerwehr aufzustellen; durch Plakate wurde die Bevölkerung aufgefordert, sich für diesen Einsatz freiwillig zur Verfügung zu stellen. Durch die rasch eingeleiteten Waffenstillstandsverhandlungen blieb die Aufstellung der Bürgerwehr in ihren Anfängen stecken.

Literatur

  • Archivalien aus acht Jahrhunderten. Ausstellung des Archivs der Stadt Wien. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1965 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 15), S. 89
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Band 4: Vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt der Kaiserin Maria Theresia 1740. Wien: Holzhausen 1911, S. 159 f.
  • Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 88 (Militär)