Jakob Kaschauer

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Daten zur Person
Personenname Kaschauer, Jakob
Abweichende Namensform Kaschau, Jakob von; Košíc; Jakub z
Titel
Geschlecht männlich
PageID 1571
GND 128347384
Wikidata Q1679150
Geburtsdatum 1400 JL
Geburtsort Kaschau (= Košíce, Slowakei)
Sterbedatum 29. August 1463 JL
Sterbeort Wien
Beruf Maler, Bildschnitzer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Mittelalter
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Gruftanlage in der Michaelerkirche
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kaschauer Jakob, * um 1400 in Kaschau, † zwischen 23. März und 29. August 1463 Wien (Gruftanlage in der Michaelerkirche), Leiter einer großen Maler-, Bildschnitzer- und Glasgemäldewerkstatt, Gattin Margareta Hirschvogel (aus Nürnberg; † 1480).

Kaschauer ist ab 1429 in Wien nachweisbar, besaß mit seiner Gattin 1433-1443 ein Haus bei der Burg (Bereich des heutigen Michaelertrakts) und 1439-1442 ein Haus in der Ofenlucke vor dem Widmertor, ab 1441 bis zu seinem Tod ein Haus am Kohlmarkt (1, Kohlmarkt 5), ab 1448 ein Haus hinter dem Neuen Markt (1, Seilergasse 9, Teil) sowie ab 1448 ein Haus mit Stadel vor dem Widmertor und ab 1454 ein Achtel Joch Weingarten samt einer Wiese in Ober-St.-Veit; ab 1441 gehörte ihm vorübergehend auch die Feste Hacking. 1445-1461 ist Kaschauer als Genannter im Widmerviertel nachweisbar sowie 1454 und 1458 als Zechmeister der Gottsleichnamsbruderschaft zu St. Michael. Mit seinen Besitzungen und Funktionen überragte er alle Berufskollegen.

- Werke: Er schuf vielleicht den Hochaltar der Karmeliterkirche (1, Am Hof, um 1437/1440; Albrechtsaltar), nachweislich Glasgemälde für diese Kirche (1436), weiters den Hochaltar des Freisinger Doms (vollendet 1443; die Bestellung erfolgte durch den in Wien weilenden Bischof Nicodemus della Scala; Reste von Skulpturen im Bayerischen Nationalmuseum München und im Württemberg. Landesmuseum Stuttgart), den Hochaltar der Wiener Michaelerkirche (1445-1449); außerdem bemalte er Tartschen (Setzschilder; 1445) und eine Prunkfahne (1452).

- Nachkommen: Von Kaschauers Söhnen erbte Jakob der Jüngere (der sich in Stein/Donau, niederließ) das Haus hinter dem Neuen Markt (verkauft 1473). Sein Sohn Hans († um 1500/1502) führte die Wiener Werkstatt weiter und erbte den Besitz vor dem Widmertor sowie (nach dem Tod seiner Mutter) das Haus am Kohlmarkt; zu seinen gesicherten Werken gehören die Wiener Bürgerfahne (1465; Wien Museum) und eine Fahne für das Stift Klosterneuburg (1486). Die Kinder des Hans (Christoph, Margret) sind 1506 in Spanien und 1507/1508 in Neapel nachweisbar; Margret stand im Dienst der Königin Johanna von Aragon. Siehe Kaschauerplatz.

Literatur

  • Ulrich Thieme/Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Richard Perger: Die Umwelt des Albrechtsaltars. In: Floridus Röhrig (Hg.): Der Albrechtsaltar und sein Meister (1981), S. 9 ff.
  • Richard Perger: Beiträge in: St. Michael 1288-1988. Stadtpfarrkirche und Künstlerpfarre von Wien. Wien 1988 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 113), S. 29, 84 ff.
  • Geschichte der Stadt Wien. Hrsg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918 Nr. 7/2, S. 22 f.
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 1: Mittelalter bis Romantik. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1970, S. 12
  • Fr. Weiter: Jakob Karschauer. In: Jahrbuch Verein für christliche Kunst in München. München: Verein für Christliche Kunst 1 (1912), S. 1 f
  • Walther Buchowiecki: Die Wand-, Buch- und Tafelmalerei. In: Gotik in Österreich. Wien [u. a.]: Forum-Verlag 21963, S. 61 f.
  • Karl Garzarolli-Thurnlackh: Mittelalterlche Plastik in Steiermark. Graz: Steirische Verlagsanstalt 1941, S. 143 f.
  • Harry Kühnel [Hg.]: Ausstellung Gotik in Österreich. 19. Mai bis 15. Oktober 1967 Minoritenkirche Krems-Stein, Niederösterreich. Krems a.d. Donau: Kulturverwaltung 1967, S. 211 f.