Wenzel Scholz: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenzel Scholz, * 28. März 1787 Innsbruck, † 5. Oktober 1857 Wien 2, Praterstraße 33, Weintraubengasse 2, Komiker, Sohn des Leopold Scholz († 16. Februar 1826, zuletzt Regisseur am Theater an der Wien). 1811 trat Scholz erstmals bei der von seiner Mutter geleiteten Gesellschaft in Klagenfurt auf (mit der er 1815 auch am Leopoldstädter Theater gastierte). Im selben Jahr wurde er ans Hofburgtheater engagiert, das er jedoch (motiviert durch Besuche des Leopoldstädter Theaters, die in ihm die Liebe zur Volkskomik erweckten) nach wenigen Monaten wieder verließ, da er dort keine Möglichkeit fand, sein komisches Talent zu entfalten (Schreyvogel wollte ihn für das Fach des Naturburschen heranbilden). 1819-1826 spielte er in Graz; am 5. April 1826 debütierte er als Klapperl in Meisls "Die schwarze Frau" am Theater in der Josefstadt in Wien, womit er beim Publikum einen durchschlagenden Erfolg verbuchen konnte und seither mit [[Johann Nestroy]] das populärste und zugkräftigste Komikerduo Wiens bildete. Ab 1827 arbeitete Scholz bis zu dessen Tod (1854) unter Direktor von [[Carl Carl]] an dessen Bühnen, wobei sich allerdings 1833 vor Gericht ausgetragene Honorierungsprobleme ergaben, danach (am Leopoldstädter Theater) bis 1857 unter der Direktion von Nestroy. Scholz, der unter anderem Stammgast im Gasthaus "Zu den drei Hacken" (1, Singerstraße 28; Gedenktafel) war, gilt als letzter Repräsentant der Wiener Lokalkomik. Am 6. September 1857 betrat er in Nestroys "Der gemütliche Teufel" zum letzten Mal die Bühne. [[Scholzgasse]]
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Wenzel Scholz, * 28. März 1787 Innsbruck, † 5. Oktober 1857 Wien, Komiker, Regisseur am [[Theater an der Wien (Institution)|Theater an der Wien]].
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==Biografie==
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1811 trat Scholz erstmals bei der von seiner Mutter geleiteten Gesellschaft in Klagenfurt auf (mit der er 1815 auch am [[Leopoldstädter Theater]] gastierte). Im selben Jahr wurde er ans [[Hofburgtheater]] engagiert, das er jedoch (motiviert durch Besuche des Leopoldstädter Theaters, die in ihm die Liebe zur Volkskomik erweckten) nach wenigen Monaten wieder verließ, da er dort keine Möglichkeit fand, sein komisches Talent zu entfalten ([[Joseph Schreyvogel]] wollte ihn für das Fach des Naturburschen heranbilden).  
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1819-1826 spielte er in Graz; am 5. April 1826 debütierte er als Klapperl in Meisls "Die schwarze Frau" am [[Theater in der Josefstadt (Institution)|Theater in der Josefstadt]] in Wien, womit er beim Publikum einen durchschlagenden Erfolg verbuchen konnte und seither mit [[Johann Nestroy]] das populärste und zugkräftigste Komikerduo Wiens bildete. Ab 1827 arbeitete Scholz bis zu dessen Tod (1854) unter Direktor von [[Carl Carl]] an dessen Bühnen, wobei sich allerdings 1833 vor Gericht ausgetragene Honorierungsprobleme ergaben, danach (am Leopoldstädter Theater) bis 1857 unter der Direktion von Nestroy. Scholz, der unter anderem Stammgast im Gasthaus "[[Zu den drei Hacken (Singerstraße)|Zu den drei Hacken]]" ([[1]]., [[Singerstraße 28]]; Gedenktafel) war, gilt als letzter Repräsentant der Wiener Lokalkomik. Am 6. September 1857 betrat er in Nestroys "Der gemütliche Teufel" zum letzten Mal die Bühne.
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Zu seinem 100. Todestag, im Herbst 1957, zeigte die damalige Wiener Stadt- und Landesbibliothek (heute: [[Wienbibliothek im Rathaus]]) eine Ausstellung über Scholz.
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Die [[Scholzgasse]] wurde nach dem Schauspieler benannt.
  
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== Quellen ==
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* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1439633 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zu Wenzel Scholz]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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* Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892, S. 112
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* Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959
 
* Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
 
* Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
* Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923 (*Brixen)
 
* Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892, S. 112
 
 
* Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverl. 1918, S. 213
 
* Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverl. 1918, S. 213
* Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959
 
 
* Moriz Schlesinger, Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien: Picus-Verlag 1993, S. 234
 
* Moriz Schlesinger, Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien: Picus-Verlag 1993, S. 234
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* Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923 (*Brixen)
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* Amtsblatt der Stadt Wien, 21.09.1957, S. 6
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==Weblinks==
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Wenzel_Scholz Wikipedia: Wenzel Scholz]
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* [http://lithes.uni-graz.at/handbuch/scholz_wenzel.html Literatur- und kulturgeschichtliches Handbuch der Steiermark im 19. Jahrhundert: Wenzel (Wenzislaus) Johann Scholz]
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* [https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Scholz,_Wenzel Allgemeine Deutsche Biographie: Wenzel Scholz]
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* [http://www.literature.at/viewer.alo?objid=12540&page=233&scale=3.33&viewmode=fullscreen Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich: Wenzel Scholz]
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* [http://www.biographien.ac.at/oebl_11/132.pdf Österreichisches Biographisches Lexikon: Wenzel Scholz]

Aktuelle Version vom 7. November 2023, 12:48 Uhr

Wenzel Scholz, um 1850
Daten zur Person
Personenname Scholz, Wenzel
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 12028
GND 128642866
Wikidata Q2559794
Geburtsdatum 28. März 1787
Geburtsort Innsbruck, Tirol
Sterbedatum 5. Oktober 1857
Sterbeort Wien
Beruf Komiker, Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Leopoldstädter Theater, Carltheater, Hofburgtheater, Theater an der Wien (Institution), Schauspieler, Scholzgasse
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Dornbach; seit 1900 Friedhof Traunkirchen
Grabstelle
Bildname Wenzel Scholz.jpg
Bildunterschrift Wenzel Scholz, um 1850
  • 2., Praterstraße 33 (Sterbeadresse)
  • 2., Weintraubengasse 2 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Wenzel Scholz, * 28. März 1787 Innsbruck, † 5. Oktober 1857 Wien, Komiker, Regisseur am Theater an der Wien.

Biografie

1811 trat Scholz erstmals bei der von seiner Mutter geleiteten Gesellschaft in Klagenfurt auf (mit der er 1815 auch am Leopoldstädter Theater gastierte). Im selben Jahr wurde er ans Hofburgtheater engagiert, das er jedoch (motiviert durch Besuche des Leopoldstädter Theaters, die in ihm die Liebe zur Volkskomik erweckten) nach wenigen Monaten wieder verließ, da er dort keine Möglichkeit fand, sein komisches Talent zu entfalten (Joseph Schreyvogel wollte ihn für das Fach des Naturburschen heranbilden).

1819-1826 spielte er in Graz; am 5. April 1826 debütierte er als Klapperl in Meisls "Die schwarze Frau" am Theater in der Josefstadt in Wien, womit er beim Publikum einen durchschlagenden Erfolg verbuchen konnte und seither mit Johann Nestroy das populärste und zugkräftigste Komikerduo Wiens bildete. Ab 1827 arbeitete Scholz bis zu dessen Tod (1854) unter Direktor von Carl Carl an dessen Bühnen, wobei sich allerdings 1833 vor Gericht ausgetragene Honorierungsprobleme ergaben, danach (am Leopoldstädter Theater) bis 1857 unter der Direktion von Nestroy. Scholz, der unter anderem Stammgast im Gasthaus "Zu den drei Hacken" (1., Singerstraße 28; Gedenktafel) war, gilt als letzter Repräsentant der Wiener Lokalkomik. Am 6. September 1857 betrat er in Nestroys "Der gemütliche Teufel" zum letzten Mal die Bühne.

Zu seinem 100. Todestag, im Herbst 1957, zeigte die damalige Wiener Stadt- und Landesbibliothek (heute: Wienbibliothek im Rathaus) eine Ausstellung über Scholz.

Die Scholzgasse wurde nach dem Schauspieler benannt.

Quellen

Literatur

  • Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892, S. 112
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959
  • Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverl. 1918, S. 213
  • Moriz Schlesinger, Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien: Picus-Verlag 1993, S. 234
  • Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923 (*Brixen)
  • Amtsblatt der Stadt Wien, 21.09.1957, S. 6

Weblinks