Vera Ferra-Mikura: Unterschied zwischen den Versionen

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==Biografie==
 
==Biografie==
Die Tochter von Maria Ferra, geborene Fleischl (1893–1982) und Raimund Ferra ((1887–1941) wuchs in einem sozialdemokratisch geprägten Elternhaus auf, in welchem Bildung und Literatur trotz der einfachen Verhältnisse eine große Rolle spielten. Da ihr Vater aufgrund einer Kriegsverletzung seinen Beruf als Bäcker nicht länger ausüben konnte, führten die Eltern eine Tierfutter- und Vogelhandlung. Raimund Ferra schrieb auch Gedichte und Fachartikel zur Vogelzucht. Der älterer Bruder Raimund Gregor Ferra (später auch: Raimund Gregor Ferra-Villaintour) (1920–1995) war ein Grafiker und Mitbegründer der Wiener Schule des phantastischen Realismus. Er entwarf einige Buchumschläge und ein Ex Libris für seine Schwester.
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Die Tochter von Maria Ferra, geborene Fleischl (1893–1982) und Raimund Ferra ((1887–1941) wuchs in einem sozialdemokratisch geprägten Elternhaus auf, in dem Bildung und Literatur trotz der einfachen Verhältnisse eine große Rolle spielten. Da ihr Vater aufgrund einer Kriegsverletzung seinen Beruf als Bäcker nicht länger ausüben konnte, führten die Eltern eine Tierfutter- und Vogelhandlung. Raimund Ferra schrieb auch Gedichte und Fachartikel zur Vogelzucht. Der ältere Bruder Raimund Gregor Ferra (später auch: Raimund Gregor Ferra-Villaintour) (1920–1995) war ein Grafiker und Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Er entwarf einige Buchumschläge und ein Exlibris für seine Schwester.
  
 
Vera Ferra-Mikura besuchte die Volks- und Hauptschule und absolvierte verschiedene Weiterbildungsangebote, wie etwa einen Maschinschreibkurs für Kinder an der [[Urania]] oder einen Abendkurs für Stenotypie an der Handelsakademie. Schon während der Schulzeit schrieb sie Gedichte, Fabeln und Kurzgeschichten. In beruflicher Hinsicht war sie vielseitig aufgestellt: Sie arbeitete in der Vogel- und Tierfutterhandlung der Eltern ebenso wie in einem Wiener Warenhaus. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] war sie Stenotypistin in einem Architekturbüro. Nach Kriegsende arbeitete sie eine Zeit lang als Erntehelferin in der Wachau. Danach fand sie eine Anstellung als Redaktionssekretärin und Lektorin im Festungs-Verlag (Salzburg/Wien), der auch ihre ersten Bücher herausbrachte. Erfolge feierte sie zunächst als Lyrikerin und Erzählerin im Bereich der Erwachsenenliteratur. Parallel dazu schrieb sie aber auch Kinder- und Jugendliteratur, der sie denselben Stellenwert beimaß. In der von [[Otto Basil]] herausgegebenen Zeitschrift "Plan" wurde Gertrud Ferra 1946 als Nachwuchstalent vorgestellt und einige ihrer Gedichte abgedruckt. Im selben Jahr erschien der Lyrikband "Melodie am Morgen", im Jahr darauf ihr einziger Roman "Die Sackgasse" sowie das Kinder- und Jugendbuch "Der Märchenwebstuhl".
 
Vera Ferra-Mikura besuchte die Volks- und Hauptschule und absolvierte verschiedene Weiterbildungsangebote, wie etwa einen Maschinschreibkurs für Kinder an der [[Urania]] oder einen Abendkurs für Stenotypie an der Handelsakademie. Schon während der Schulzeit schrieb sie Gedichte, Fabeln und Kurzgeschichten. In beruflicher Hinsicht war sie vielseitig aufgestellt: Sie arbeitete in der Vogel- und Tierfutterhandlung der Eltern ebenso wie in einem Wiener Warenhaus. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] war sie Stenotypistin in einem Architekturbüro. Nach Kriegsende arbeitete sie eine Zeit lang als Erntehelferin in der Wachau. Danach fand sie eine Anstellung als Redaktionssekretärin und Lektorin im Festungs-Verlag (Salzburg/Wien), der auch ihre ersten Bücher herausbrachte. Erfolge feierte sie zunächst als Lyrikerin und Erzählerin im Bereich der Erwachsenenliteratur. Parallel dazu schrieb sie aber auch Kinder- und Jugendliteratur, der sie denselben Stellenwert beimaß. In der von [[Otto Basil]] herausgegebenen Zeitschrift "Plan" wurde Gertrud Ferra 1946 als Nachwuchstalent vorgestellt und einige ihrer Gedichte abgedruckt. Im selben Jahr erschien der Lyrikband "Melodie am Morgen", im Jahr darauf ihr einziger Roman "Die Sackgasse" sowie das Kinder- und Jugendbuch "Der Märchenwebstuhl".
  
Ab 1948 war Vera Ferra mit Ludwig Mikura, einem Mitglied des Wiener Staatsopernballetts verheiratet. Die gemeinsame Tochter Elisabeth kam 1948 zur Welt, Sohn Wolfgang folgte 1952. Nach der Eheschließung war Vera Ferra-Mikura als freie Schriftstellerin tätig. Ihr Œuvre umfasst Lyrik, Hörspiele, Romane, Erzählungen, Kurzprosa und Haiku. Unter den Pseudonymen Veronika Erben und Andreas Krokus publizierte sie vor allem in der [[Nachkriegszeit]] regelmäßig im "Simplicissimus" und gehörte dort zu den kritischen Stimmen. Große Bekanntheit erlangte sie allerdings für ihre Kinder- und Jugendbücher – allen voran den "Stanisläusen" –, die in viele Sprachen übersetzt und mehrmals neu aufgelegt wurden. Mit ihren phantastischen und surrealen Erzählungen gab sie der österreichischen Kinder- und Jungendliteratur neue Impulse.  
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Ab 1948 war Vera Ferra mit Ludwig Mikura, einem Mitglied des Wiener Staatsopernballetts verheiratet. Die gemeinsame Tochter Elisabeth kam 1948 zur Welt, Sohn Wolfgang folgte 1952. Nach der Eheschließung war Vera Ferra-Mikura als freie Schriftstellerin tätig. Ihr Œuvre umfasst Lyrik, Hörspiele, Romane, Erzählungen, Kurzprosa und Haiku. Unter den Pseudonymen Veronika Erben und Andreas Krokus publizierte sie vor allem in der [[Nachkriegszeit]] regelmäßig im "Simplicissimus" und gehörte dort zu den kritischen Stimmen. Große Bekanntheit erlangte sie allerdings mit ihren Kinder- und Jugendbüchern – allen voran den "Stanisläusen" –, die in viele Sprachen übersetzt und mehrmals neu aufgelegt wurden. Mit ihren fantastischen und surrealen Erzählungen gab sie der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur neue Impulse.  
  
 
Vera Ferra-Mikura pflegte Freundschaften zu vielen ihrer Schriftstellerkolleginnen und -kollegen, die sie auch zu "literarischen Abenden" nach Hause einlud. Vor allem mit [[Friedl Hofbauer]], [[Käthe Recheis]] sowie Brigitte und Wilhelm Meissel war sie freundschaftlich verbunden. Kontakt pflegte sich aber auch zu [[Hans Carl Artmann|H. C. Artmann]], [[Ernst Schönwiese]], [[Oskar Jan Tauschinski]], [[Winfried Bruckner]], [[Christine Busta]], [[Lene Mayer-Skumanz]] und vielen anderen mehr. Sie war Mitglied in mehreren Fachvereinigungen.
 
Vera Ferra-Mikura pflegte Freundschaften zu vielen ihrer Schriftstellerkolleginnen und -kollegen, die sie auch zu "literarischen Abenden" nach Hause einlud. Vor allem mit [[Friedl Hofbauer]], [[Käthe Recheis]] sowie Brigitte und Wilhelm Meissel war sie freundschaftlich verbunden. Kontakt pflegte sich aber auch zu [[Hans Carl Artmann|H. C. Artmann]], [[Ernst Schönwiese]], [[Oskar Jan Tauschinski]], [[Winfried Bruckner]], [[Christine Busta]], [[Lene Mayer-Skumanz]] und vielen anderen mehr. Sie war Mitglied in mehreren Fachvereinigungen.
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*Vera Ferra-Mikura: Meine Kuh trägt himmelblaue Socken. Wien: Jungbrunnen 1975
 
*Vera Ferra-Mikura: Meine Kuh trägt himmelblaue Socken. Wien: Jungbrunnen 1975
 
*Vera Ferra-Mikura: Die Oma gibt dem Meer die Hand. Wien: Jungbrunnen 1982
 
*Vera Ferra-Mikura: Die Oma gibt dem Meer die Hand. Wien: Jungbrunnen 1982
*Vera Ferra-Mikura: Veronika!", "Veronika!", "Veronika!" rufen die drei Stanisläuse. Wien: Jungbrunnen 1995
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*Vera Ferra-Mikura: "Veronika!", "Veronika!", "Veronika!" rufen die drei Stanisläuse. Wien: Jungbrunnen 1995
  
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
*Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Ferra-Mikura, Vera, 2 Bände [Sign.: TP 028145]
 
*Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Ferra-Mikura, Vera, 2 Bände [Sign.: TP 028145]
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==Literatur==
 
==Literatur==
*Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A-H. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 807 f.
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*Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A–H. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 807 f.
 
*Susanne Blumesberger [Hg.]: Friedl Hofbauer (1924–2014). In: Libri liberorum, Sonderheft 1, Jg. 16 (2015) (darin abgedruckt die Trauerrede von Erich Hackl)
 
*Susanne Blumesberger [Hg.]: Friedl Hofbauer (1924–2014). In: Libri liberorum, Sonderheft 1, Jg. 16 (2015) (darin abgedruckt die Trauerrede von Erich Hackl)
 
*Susanne Blumesberger: Handbuch der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Band 1. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2014, S. 284–296
 
*Susanne Blumesberger: Handbuch der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Band 1. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2014, S. 284–296

Version vom 3. Juni 2022, 14:27 Uhr

Daten zur Person
Personenname Ferra-Mikura, Vera
Abweichende Namensform Mikura, Gertrud; Erben, Veronika; Krokus, Andreas; Crocus, Andreas, Eisen, Veronika
Titel Professorin
Geschlecht weiblich
PageID 34902
GND 124453821
Wikidata Q2513279
Geburtsdatum 14. Februar 1923
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 9. März 1997
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Schriftstellerin, Lyrikerin, Kinder- und Jugendbuchautorin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass in Privatbesitz
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.06.2022 durch DYN.rabus
Begräbnisdatum 18. März 1997
Friedhof Südwestfriedhof
Grabstelle Gruppe 4, Reihe 2, Nummer 5
Ehrengrab ehrenhalber„ehrenhalber“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis (Übernahme: 1963)
  • Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Übernahme: 1956)
  • Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Übernahme: 1962)
  • Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Übernahme: 1964)
  • Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Übernahme: 1969)
  • Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Übernahme: 1973)
  • Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Übernahme: 1983)
  • Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis (Übernahme: 1983)
  • Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis (Übernahme: 1973)
  • Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis (Übernahme: 1971)
  • Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis (Übernahme: 1964)
  • Literatur- und Förderpreis der Stadt Wien (Verleihung: 1951)
  • Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis (Übernahme: 1962)
  • Verleihung des Professorentitels (Übernahme: 1983)
  • Förderungspreis der Theodor-Körner-Stiftung (Übernahme: 1961)
  • Förderungspreis der Theodor-Körner-Stiftung (Übernahme: 1954)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 24. Juni 1988, Übernahme: 22. November 1988)
  • Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Übernahme: 4. November 1976)
  • Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Übernahme: 2. Dezember 1970)
  • Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien (Verleihung: 1963)
  • Theodor-Körner-Preis für Literatur (Verleihung: 1956)

  • Mitglied des Presseclubs Concordia (1959)
  • Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs (1968)
  • Mitglied der Jugendschriftenkommission des Österreichischen P.E.N.-Clubs (1973 bis 1976)
  • Mitglied der IG Autoren )
  • Mitglied der Comunità Europea degli scrittori (COMES) )
  • Mitglied der Kinder- und Jugendsektion des österreichischen Schriftstellerverbandes (1945)
  • Vorstandsmitglied der Kinder- und Jugendsektion des österreichischen Schriftstellerverbandes (1952 bis 1976)

Vera Ferra-Mikura, * 14. Februar 1923 Wien, † 9. März 1997 Wien, Schriftstellerin, Lyrikerin, Kinder- und Jugendbuchautorin.

Biografie

Die Tochter von Maria Ferra, geborene Fleischl (1893–1982) und Raimund Ferra ((1887–1941) wuchs in einem sozialdemokratisch geprägten Elternhaus auf, in dem Bildung und Literatur trotz der einfachen Verhältnisse eine große Rolle spielten. Da ihr Vater aufgrund einer Kriegsverletzung seinen Beruf als Bäcker nicht länger ausüben konnte, führten die Eltern eine Tierfutter- und Vogelhandlung. Raimund Ferra schrieb auch Gedichte und Fachartikel zur Vogelzucht. Der ältere Bruder Raimund Gregor Ferra (später auch: Raimund Gregor Ferra-Villaintour) (1920–1995) war ein Grafiker und Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Er entwarf einige Buchumschläge und ein Exlibris für seine Schwester.

Vera Ferra-Mikura besuchte die Volks- und Hauptschule und absolvierte verschiedene Weiterbildungsangebote, wie etwa einen Maschinschreibkurs für Kinder an der Urania oder einen Abendkurs für Stenotypie an der Handelsakademie. Schon während der Schulzeit schrieb sie Gedichte, Fabeln und Kurzgeschichten. In beruflicher Hinsicht war sie vielseitig aufgestellt: Sie arbeitete in der Vogel- und Tierfutterhandlung der Eltern ebenso wie in einem Wiener Warenhaus. Während des Zweiten Weltkriegs war sie Stenotypistin in einem Architekturbüro. Nach Kriegsende arbeitete sie eine Zeit lang als Erntehelferin in der Wachau. Danach fand sie eine Anstellung als Redaktionssekretärin und Lektorin im Festungs-Verlag (Salzburg/Wien), der auch ihre ersten Bücher herausbrachte. Erfolge feierte sie zunächst als Lyrikerin und Erzählerin im Bereich der Erwachsenenliteratur. Parallel dazu schrieb sie aber auch Kinder- und Jugendliteratur, der sie denselben Stellenwert beimaß. In der von Otto Basil herausgegebenen Zeitschrift "Plan" wurde Gertrud Ferra 1946 als Nachwuchstalent vorgestellt und einige ihrer Gedichte abgedruckt. Im selben Jahr erschien der Lyrikband "Melodie am Morgen", im Jahr darauf ihr einziger Roman "Die Sackgasse" sowie das Kinder- und Jugendbuch "Der Märchenwebstuhl".

Ab 1948 war Vera Ferra mit Ludwig Mikura, einem Mitglied des Wiener Staatsopernballetts verheiratet. Die gemeinsame Tochter Elisabeth kam 1948 zur Welt, Sohn Wolfgang folgte 1952. Nach der Eheschließung war Vera Ferra-Mikura als freie Schriftstellerin tätig. Ihr Œuvre umfasst Lyrik, Hörspiele, Romane, Erzählungen, Kurzprosa und Haiku. Unter den Pseudonymen Veronika Erben und Andreas Krokus publizierte sie vor allem in der Nachkriegszeit regelmäßig im "Simplicissimus" und gehörte dort zu den kritischen Stimmen. Große Bekanntheit erlangte sie allerdings mit ihren Kinder- und Jugendbüchern – allen voran den "Stanisläusen" –, die in viele Sprachen übersetzt und mehrmals neu aufgelegt wurden. Mit ihren fantastischen und surrealen Erzählungen gab sie der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur neue Impulse.

Vera Ferra-Mikura pflegte Freundschaften zu vielen ihrer Schriftstellerkolleginnen und -kollegen, die sie auch zu "literarischen Abenden" nach Hause einlud. Vor allem mit Friedl Hofbauer, Käthe Recheis sowie Brigitte und Wilhelm Meissel war sie freundschaftlich verbunden. Kontakt pflegte sich aber auch zu H. C. Artmann, Ernst Schönwiese, Oskar Jan Tauschinski, Winfried Bruckner, Christine Busta, Lene Mayer-Skumanz und vielen anderen mehr. Sie war Mitglied in mehreren Fachvereinigungen.

Anlässlich der Verabschiedung von Friedl Hofbauer auf dem Zentralfriedhof würdigte der Schriftsteller Erich Hackl Mira Lobe, Vera Ferra-Mikura und Friedl Hofbauer als das "antifaschistische Dreigestirn", dem sich der Aufschwung der österreichischen Kinderliteratur in der Nachkriegszeit verdanke.

Werke der Kinder- und Jungendliteratur (Auswahl)

  • Vera Ferra-Mikura: Der Käferspiegel. Wien / Salzburg: Festungs-Verlag 1946
  • Vera Ferra-Mikura: Der Märchenwebstuhl. Wien / Salzburg: Festungs-Verlag 1947
  • Vera Ferra-Mikura: Bürgermeister Persil. Wien: Jungbrunnen 1952
  • Vera Ferra-Mikura: Zaubermeister Opequeh. Wien: Jungbrunnen 1956
  • Vera Ferra-Mikura: Der alte und der junge und der kleine Stanislaus. Wien: Jungbrunnen 1962
  • Vera Ferra-Mikura: Zwölf Leute sind kein Dutzend. Wien: Jungbrunnen 1962
  • Vera Ferra-Mikura: Unsere drei Stanisläuse. Wien: Jungbrunnen 1963
  • Vera Ferra-Mikura: Besuch bei den drei Stanisläusen. Wien: Jungbrunnen 1964
  • Vera Ferra-Mikura: Die Mäuse der drei Stanisläuse. Wien: Jungbrunnen 1965
  • Vera Ferra-Mikura: Gute Fahrt, Herr Pfefferkorn. Wien: Jungbrunnen 1967
  • Vera Ferra-Mikura: Alles Gute, kleiner Stanislaus. Wien: Jungbrunnen 1974
  • Vera Ferra-Mikura: Meine Kuh trägt himmelblaue Socken. Wien: Jungbrunnen 1975
  • Vera Ferra-Mikura: Die Oma gibt dem Meer die Hand. Wien: Jungbrunnen 1982
  • Vera Ferra-Mikura: "Veronika!", "Veronika!", "Veronika!" rufen die drei Stanisläuse. Wien: Jungbrunnen 1995


Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Ferra-Mikura, Vera, 2 Bände [Sign.: TP 028145]

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A–H. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 807 f.
  • Susanne Blumesberger [Hg.]: Friedl Hofbauer (1924–2014). In: Libri liberorum, Sonderheft 1, Jg. 16 (2015) (darin abgedruckt die Trauerrede von Erich Hackl)
  • Susanne Blumesberger: Handbuch der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Band 1. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2014, S. 284–296
  • KinderundJugendmedien.de: Susanne Blumesberger: Ferra-Mikura, Vera, 21.06.2013 [Stand: 24.05.2022]
  • Susanne Blumesberger: "Schreib in den Dunst". Vera Ferra-Mikuras literarische Aufmüpfigkeit. In: Frauen schreiben gegen Hindernisse. Zu den Wechselwirkungen von Biografie und Schreiben im weiblichen Lebenszusammenhang 2. Hg. von Susanne Blumesberger. Wien: Edition Praesens 2010, S. 113–140
  • Christa Gürtler: Schriftstellerinnen am Rand mittendrin? Zum Beispiel Vera Ferra-Mikura. In: Im Keller. Der Untergrund des literarischen Aufbruchs um 1950. Hg. von Evelyne Polt-Heinzl / Daniela Strigl. Wien: Sonderzahl-Verlag 2006, S. 78–96
  • libri liberorum. Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung. Sonderheft März 2003: Vera Ferra-Mikura (1923–1997) [Stand: 24.05.2022]


Vera Ferra-Mikura im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.