Unterrichtsministerium: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Leo Thun-Hohenstein|Leo Graf Thun-Hohenstein]] (28.Juli 1848-21. Oktober 1860) hervorzuheben.  
 
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Das Unterrichtsministerium wurde durch das kaiserliche Patent vom 2. Oktober 1860 aufgelöst; mehr als ein halbes Jahrzehnt führte eine Sektion des Staatsministeriums seine Agenden. Mit der Wiedererrichtung des Unterrichtsministeriums (kaiserliches Handschreiben vom 2. März 1867<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=18670309&seite=1&zoom=33 "Wiener Zeitung", 9. März 1867, S. 1]</ref>) beginnt jener Abschnitt seiner Geschichte, der durch die verfassungsmäßige Verankerung der Staatsgrundgesetze gekennzeichnet ist.  
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Das Unterrichtsministerium wurde im Zusammenhang mit strukturellen Veränderungen der staatsrechtlichen Gestaltung der Monarchie vom Kaiser in einem Schreiben an Ministerpräsident [[Johann Bernhard von Rechberg-Rothenlöwen]] am 20. Oktober 1860 aufgelöst.<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=18601021&seite=3&zoom=33 "Wiener Zeitung" vom 21. Oktober 1860, S. 4235]</ref> Mehr als ein halbes Jahrzehnt führte eine Sektion des Staatsministeriums seine Agenden. Mit der Wiedererrichtung des Unterrichtsministeriums (kaiserliches Handschreiben vom 2. März 1867<ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=18670309&seite=1&zoom=33 "Wiener Zeitung", 9. März 1867, S. 1]</ref>) beginnt jener Abschnitt seiner Geschichte, der durch die verfassungsmäßige Verankerung der Staatsgrundgesetze gekennzeichnet ist.  
  
 
Diese Periode wurde eingeleitet durch [[Anton Josef Hye]] (ab 1869 Freiherr von Gluneck), dem von 30. September 1867 bis 1. Februar 1870 [[Leopold Hasner von Artha|Leopold Hasner Ritter von Artha]] folgte, in dessen Amtszeit die Reform des Volksschulwesens in Österreich fällt ([[Reichsvolksschulgesetz]]). Ihm folgte [[Karl von Stremayr]], der dreimal als Unterrichtsminister fungierte: zuerst bis 12. April 1870, dann vom 30. Juni 1870 bis zum 4. Jänner 1871 und vom 25. November 1871 bis zum 12. August 1879.
 
Diese Periode wurde eingeleitet durch [[Anton Josef Hye]] (ab 1869 Freiherr von Gluneck), dem von 30. September 1867 bis 1. Februar 1870 [[Leopold Hasner von Artha|Leopold Hasner Ritter von Artha]] folgte, in dessen Amtszeit die Reform des Volksschulwesens in Österreich fällt ([[Reichsvolksschulgesetz]]). Ihm folgte [[Karl von Stremayr]], der dreimal als Unterrichtsminister fungierte: zuerst bis 12. April 1870, dann vom 30. Juni 1870 bis zum 4. Jänner 1871 und vom 25. November 1871 bis zum 12. August 1879.

Version vom 22. April 2017, 17:29 Uhr

Daten zur Organisation
Art der Organisation Behörde
Datum von 1848
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen Franz Sommaruga, Leo Thun-Hohenstein, Anton Josef Hye, Leopold Hasner von Artha
PageID 2213
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 22.04.2017 durch DYN.wolfgang j kraus

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Die zuvor amtierende Studienhofkommission ging am 29. April 1848 (letzte Sitzung) im Unterrichtsministerium auf, das mit kaiserlicher Entschließung vom 23. März 1848 geschaffen wurde (Ministerium des öffentlichen Unterrichtes[1]. Am 28. Juli 1849 wurde Graf Thun von Kaiser Franz Joseph I. zum Minister des Cultus und Unterrichtes ernannt und war somit auch für alle Religionsangelegenheiten zuständig. Das Ministerium führte bis zum Ende der Monarchie die Bezeichnung k.k. Ministerium für Kultus und Unterricht, seit 1903/1904 mit der Schreibung "Kultus" statt "Cultus".[2]

Von den Unterrichtsministern der Frühzeit sind:

Das Unterrichtsministerium wurde im Zusammenhang mit strukturellen Veränderungen der staatsrechtlichen Gestaltung der Monarchie vom Kaiser in einem Schreiben an Ministerpräsident Johann Bernhard von Rechberg-Rothenlöwen am 20. Oktober 1860 aufgelöst.[3] Mehr als ein halbes Jahrzehnt führte eine Sektion des Staatsministeriums seine Agenden. Mit der Wiedererrichtung des Unterrichtsministeriums (kaiserliches Handschreiben vom 2. März 1867[4]) beginnt jener Abschnitt seiner Geschichte, der durch die verfassungsmäßige Verankerung der Staatsgrundgesetze gekennzeichnet ist.

Diese Periode wurde eingeleitet durch Anton Josef Hye (ab 1869 Freiherr von Gluneck), dem von 30. September 1867 bis 1. Februar 1870 Leopold Hasner Ritter von Artha folgte, in dessen Amtszeit die Reform des Volksschulwesens in Österreich fällt (Reichsvolksschulgesetz). Ihm folgte Karl von Stremayr, der dreimal als Unterrichtsminister fungierte: zuerst bis 12. April 1870, dann vom 30. Juni 1870 bis zum 4. Jänner 1871 und vom 25. November 1871 bis zum 12. August 1879.

Zu den späteren k.k. Unterrichtsministern gehörten Paul Gautsch von Frankenthurn (1895-1897) und Max Hussarek von Heinlein (1911-1917).

Zu Beginn der Republik kam es durch das Deutsch-österreichische Staatsamt für Unterricht (seit 1920 Bundesministerium für Unterricht) zur Abänderung des Reichsvolksschulgesetzes: die dreiklassige Bürgerschule wurde zur vierklassigen Hauptschule, 1928 erschienen neue Lehrpläne; in Wien entstanden neue Universitätsinstitute, die Akademie für Musik und darstellende Kunst wurde in eine Lehranstalt mit Hochschulrang umgewandelt.

Das Bundesministerium für Unterricht hörte infolge der Suspension der Bundesregierung am 13. März 1938 zu bestehen auf. Das Unterrichtsministerium der zweiten Republik begann am 27. April 1945 am Minoritenplatz seine Tätigkeit als "Staatsamt für Volksaufklärung, für Unterricht und Erziehung und für Kultusangelegenheiten". Die führende Persönlichkeit war zunächst Staatssekretär Ernst Fischer, dem als Bundesminister Felix Hurdes folgte. Es sollte bis zum großkoalitionären Schulgesetzwerk 1962 dauern, bis das österreichische Schulwesen von der Volksschule bis zur Lehrerbildung einer umfassenden Reform zugeführt werden konnte.

Sitz

Das Bundesministerium hat seinen Sitz im ehemaligen Starhembergpalais. Das k.k. Ministerium für Cultus und Unterricht befand sich dem Österreichischen Staatshandbuch zufolge bereits 1874 hier, nachdem es 1868 noch in der Wipplingerstraße 29 untergebracht war. (In den dazwischen liegenden Jahren wurde kein Staatshandbuch herausgegeben oder es wurde dieses nicht digitalisiert zugänglich gemacht.)

Einzelnachweise

Literatur

  • Bundesministerium für Unterricht [Hg.]: 100 Jahre Unterrichtsministerium 1848-1948. 1948