Täuberlhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Die erste urkundliche Nennung eines Haus auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1388. Am 10. Juli 1391 verkauften die damaligen Besitzer ihren ''"stadel, den gemaurten stokch, den cheler, den garten, das alles weilent ein prantstat und ein hofmarich gewesen [...] ist, an ainem tail gelegen in der [[Pippingerstraße (1)|Pippingerstraße]] und stosset mit dem andern tail in die Chruegstrasse."'' 1446 kam es in den Besitz von [[Oswald Reicholf der Jüngere|Oswald Reicholf]], der 1463 hingerichtet wurde (siehe [[Kampf um die Stadtherrschaft 1461-1463]]). Erzherzog [[Albrecht VI. (Österreich)|Albrecht VI.]] überließ das Haus "aus Gnade" dessen Bruder Jorg, der es an den Maler Wolfgang Rueland ([[Rueland Frueauf]]) verkaufte. Im Grundbuch wird das Objekt zu dieser Zeit als Stadel bezeichnet. 1684 gehörte das Objekt den Erben des Johann Christoph Hörmann.  
 
Die erste urkundliche Nennung eines Haus auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1388. Am 10. Juli 1391 verkauften die damaligen Besitzer ihren ''"stadel, den gemaurten stokch, den cheler, den garten, das alles weilent ein prantstat und ein hofmarich gewesen [...] ist, an ainem tail gelegen in der [[Pippingerstraße (1)|Pippingerstraße]] und stosset mit dem andern tail in die Chruegstrasse."'' 1446 kam es in den Besitz von [[Oswald Reicholf der Jüngere|Oswald Reicholf]], der 1463 hingerichtet wurde (siehe [[Kampf um die Stadtherrschaft 1461-1463]]). Erzherzog [[Albrecht VI. (Österreich)|Albrecht VI.]] überließ das Haus "aus Gnade" dessen Bruder Jorg, der es an den Maler Wolfgang Rueland ([[Rueland Frueauf]]) verkaufte. Im Grundbuch wird das Objekt zu dieser Zeit als Stadel bezeichnet. 1684 gehörte das Objekt den Erben des Johann Christoph Hörmann.  
  
Fürst Kaunitz eröffnete im Täuberlhof am 1. Juli 1766 die neugeschaffene Zeichner- und Kupferstecherakademie, eine Vorläuferin der [[Akademie der bildenden Künste]]. Direktor war der Kupferstecher Jacob Schmutzer. Die Schule wurde 1789 in das ehemalige [[Annakloster]] verlegt. Am 1. März 1820 erwarb [[Joseph Girtler von Kleeborn|Joseph Girtler Ritter von Kleeborn]], Hofrat des Herzogs [[Albrecht von Sachsen-Teschen]], das Gebäude.  
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Fürst Kaunitz eröffnete im Täuberlhof am 1. Juli 1766 die neugeschaffene Zeichner- und Kupferstecherakademie, eine Vorläuferin der [[Akademie der bildenden Künste]]. Direktor war der Kupferstecher Jacob Schmutzer. Die Schule wurde 1789 in das ehemalige [[Annakloster]] verlegt. Am 1. März 1820 erwarb [[Joseph Girtler von Kleeborn|Joseph Girtler Ritter von Kleeborn]], Hofrat des Herzogs Albrecht von Sachsen-Teschen, das Gebäude.  
  
Den Namen Täuberlhof (oder auch Deybelhof) erhielt das Haus nach einer ehemaligen Besitzerin, Anna Teublin. Im Stadturbar von 1753 wurde vermerkt: ''"so in die Krugerstraße hinausreichend, vor Zeiten ein Stadl und ein Garten gewesen, nun aber alles zusammenverbaut, der Täuberlhof genannt."'' Das heutige Gebäude wurde, wahrscheinlich nach einem Entwurf von [[Johann Lukas Hildebrandt|Johann Lucas von Hildebrandt]], um 1730 erbaut und später verändert. Die Bauausführung lag in den Händen von Leopold Giessl. Veränderungen erfolgten 1789 durch [[Andreas Zach]] und 1937 (Umbau und Renovierung) durch Hans Petermair.  
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Den Namen Täuberlhof (oder auch Deybelhof) erhielt das Haus nach einer ehemaligen Besitzerin, Anna Teublin. Im Stadturbar von 1753 wurde vermerkt: ''"so in die Krugerstraße hinausreichend, vor Zeiten ein Stadl und ein Garten gewesen, nun aber alles zusammenverbaut, der Täuberlhof genannt."'' Das heutige Gebäude wurde, wahrscheinlich nach einem Entwurf von [[Johann Lukas Hildebrandt|Johann Lucas von Hildebrandt]], um 1730 erbaut und später verändert. Die Bauausführung lag in den Händen von Leopold Giessl. Veränderungen erfolgten 1789 durch [[Andreas Zach]] und 1937 (Umbau und Renovierung) durch [[Hans Petermair]].  
  
  

Version vom 19. Juli 2016, 19:37 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Teubel- oder Täubelhof
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Anna Teublin
Einlagezahl
Architekt Johann Lukas Hildebrandt, Leopold Giessl, Andreas Zach, Hans Petermair
Prominente Bewohner
PageID 23263
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 19.07.2016 durch WIEN1.lanm08wuc
  • 1., Annagasse 8
  • 1., Krugerstraße 9
  • Nr.: 1001 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1021 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1063 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 15.43" N, 16° 22' 18.59" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut

Täuberlhof (1, Annagasse 8, Krugerstraße 9; Konskriptionsnummer 1001; auch Teubel- oder Täubelhof).

Die erste urkundliche Nennung eines Haus auf diesem Grundstück stammt aus dem Jahr 1388. Am 10. Juli 1391 verkauften die damaligen Besitzer ihren "stadel, den gemaurten stokch, den cheler, den garten, das alles weilent ein prantstat und ein hofmarich gewesen [...] ist, an ainem tail gelegen in der Pippingerstraße und stosset mit dem andern tail in die Chruegstrasse." 1446 kam es in den Besitz von Oswald Reicholf, der 1463 hingerichtet wurde (siehe Kampf um die Stadtherrschaft 1461-1463). Erzherzog Albrecht VI. überließ das Haus "aus Gnade" dessen Bruder Jorg, der es an den Maler Wolfgang Rueland (Rueland Frueauf) verkaufte. Im Grundbuch wird das Objekt zu dieser Zeit als Stadel bezeichnet. 1684 gehörte das Objekt den Erben des Johann Christoph Hörmann.

Fürst Kaunitz eröffnete im Täuberlhof am 1. Juli 1766 die neugeschaffene Zeichner- und Kupferstecherakademie, eine Vorläuferin der Akademie der bildenden Künste. Direktor war der Kupferstecher Jacob Schmutzer. Die Schule wurde 1789 in das ehemalige Annakloster verlegt. Am 1. März 1820 erwarb Joseph Girtler Ritter von Kleeborn, Hofrat des Herzogs Albrecht von Sachsen-Teschen, das Gebäude.

Den Namen Täuberlhof (oder auch Deybelhof) erhielt das Haus nach einer ehemaligen Besitzerin, Anna Teublin. Im Stadturbar von 1753 wurde vermerkt: "so in die Krugerstraße hinausreichend, vor Zeiten ein Stadl und ein Garten gewesen, nun aber alles zusammenverbaut, der Täuberlhof genannt." Das heutige Gebäude wurde, wahrscheinlich nach einem Entwurf von Johann Lucas von Hildebrandt, um 1730 erbaut und später verändert. Die Bauausführung lag in den Händen von Leopold Giessl. Veränderungen erfolgten 1789 durch Andreas Zach und 1937 (Umbau und Renovierung) durch Hans Petermair.


Literatur

  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 42, S. 202
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 432
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 82
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 42, S. 120
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien ²1956 (Manuskript im WStLA), S. 324-327