Stock-im-Eisen-Platz 2

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung zum goldenen Becher, zur schönen Wienerin
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Alexander Wieleman
Prominente Bewohner
PageID 32527
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 18.07.2014 durch DYN.elwu
  • 1., Stock-im-Eisen-Platz 2
  • 1., Singerstraße 1
  • Nr.: 862 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 863 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 876 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 877 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 930 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 931 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 28.69" N, 16° 22' 19.49" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Stock im Eisenplatz 2 (Konskriptionsnummern Alt 876, 877):

Haus Stadt 876

Zwischen 1373 und 1783 erstmal mehrmals erwähnt. 1524 ist Lassla Rätkzo Eigentümer einer Haushälfte. Bekannt wurde Rätzko vor allem durch das umgießen der Fürstenglocke des südlichen Heidenturms der Stephanskirche. Im Jahre 1881 stürzte das baufällig gewordene Haus zum Teil ein, worauf das Nachbarhaus Stadt 877 abgebrochen wurde. Der Neubau wurde nach Plänen Alexander Wielemans aufsgeführt.

Besonderheiten

In einer Fassadennische zwischen dem ersten und zweiten Stockwerk, genau oberhalb des Toreinganges, befand sich als Wahrzeichen des Hauses ein Becher, der an eine Begebenheit erinnert, welche dem Hause den Schildnamen „zum goldenen Becher“ gab. Mit dem Wahrzeichen in Zusammenhang stehend, befand sich oberhalb desselben zwischen dem zweiten und dritten Stockwerk eine zweite Skulptur, den Namen Jesu in ornamentaler Umrahmung darstellend, welches Zeichen von den Jesuiten häufig verwendet wird. Die im runden, säulenförmigen Abschluss der Bechernische angebrachten Jahreszahl 1592 weist wohl auf das Jahr der Errichtung, die darunter im Querbalken angesetzte Zahl 1661 auf das Jahr der Renovierung hin. Die Geschichte, an welche diese Wahrzeichen gemahnen sollen, spielte sich um die Mitte des 16. Jahrhunderts ab und erzählt von einem protestantischen Bäckerjungen der 1549 einer vorbeiziehenden Fronleichnamsprozession die Monstranz unter Lästerungen zu Boden gerissen haben soll. Auch das schön gearbeitete Eisengitter, das über dem Toreingang des Hauses zu sehen war und das dem 16. Jahrhundert entstammte, zeigte in seinem Mittelstück den vielsagenden Becher (Monstranz).

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Haus nach dem Ladenschild eines dort untergebrachten Damenmodewarengeschäftes „zur schönen Wienerin“ (im Schaufenster war eine damals sehr angestaunte Wachsfigur aufgestellt, die jeweils mit den neuesten Modeschöpfungen aus Paris bekleidet wurde) benannt. Besitzerin war damals Frau Schoberlecher, die Mutter des Hofopernsängers Franz Schober.


Haus Stadt 877

Haus Stadt 877, das die Ecke zur Singerstrasse bildete, bestand ehemals aus zwei kleineren Häusern:

Haus A

Im Jahr 1402 erstmals erwähnt, es soll nach dem Tod der Besitzerin (Jungfrau Kathrey) der ewigen Messtiftung auf den St. Maria Magdalenen Altar gelegen auf dem neuen Karner gewidmet werden. Dies geschieht 1404 und gelangt erst 1532 wieder in Privatbesitz.

Haus B

Nach kurzer Nutzung des Hauses durch ein Kloster gelangt es 1469 in den Besitz des Sadtschreibers Veit Griessenpeckh (Bruder des ersten akademisch gebildenten Stadtschreibers Ulrich Griessenpeckh).

1665 wurden die beiden Häuser A und B in eines verbaut.


Der Umbau: Haus Stadt 976 und 877

1881 wurde es niedergerissen, worauf an Stelle beider Häuser Stadt 876 und 877 das gegenwärtige Haus erbaut wurde. Dieses teilte im Jahr 1945 das Schicksal gleich dem Haus Stock im Eisen Platz 1, nur wurde es bereits Samstag dem 7. April in Brand geschossen. Auch hier verließen erst am 11. April die letzten der an der Löschaktion Beteiligten das Haus , nachdem der Dachstuhl eingestürzt und die zwei obersten Stockwerke ausgebrannt waren. Die Nischenfiguren an der Hauswand in der Höhe des dritten Stockwerkes wurden zertrümmert; nur ein Rumpfstück blieb übrig. Das Freskogemälde das sich über die ganze Breite des Stockwerkes zieht, wurde stellenweise stark beschädigt. Die Auslagescheiben der im Parterre befindlichen Geschäftslokale wurden herausgebrochen.


Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses ihm Laufe der Jahre

Haus Stadt 876:

  • Damenmodengeschäft (1804)


Literatur

  • Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 1, 1. Teil (Wien 1951), S. 9-14