Heidentürme

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Die Heidentürme während einer Restaurierung, um 1905
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sakralbau
Datum von 1235
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 7269
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter, Romanik
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 8.04.2022 durch WIEN1.lanm09mur
Bildname Heidentürme d-42514 0009.jpg
Bildunterschrift Die Heidentürme während einer Restaurierung, um 1905
  • 1., Stephansplatz 1

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Heidentürme (1., Stephansdom).

Sie gehören zum romanischen Westwerk des Stephansdomes. Diese ältesten erhaltenen Teile des Doms des spätromanischen Baues stammen in ihrem Kern aus dem zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts. Die Heidentürme überragten mit ihrer Höhe von 65,6 Metern das ursprünglich romanische Mittelschiff beträchtlich. Als die romanische Basilika durch die seitlich angebauten hochgotischen Kapellen verbreitert wurde, rückten die Heidentürme in die Mitte der Fassade der nunmehr gotischen Hallenkirche. Die Türme sind nach Stockwerken gegliedert, unten quadratisch, nach dem dritten Stockwerk achtseitigen Prismen entsprechend. Die Ungleichheit der oberen Teile ist möglicherweise auf den Wiederaufbau nach dem Brand von 1258 zurückzuführen. In dem gegen den Bischofshof stehenden Heidenturm war das älteste Oratorium des Landesherrn untergebracht, das sich später auf dem steinernen Hauptchor bei der großen Orgel befand. In beiden Türmen hängen sechs Glocken, die 1772 umgegossen wurden, um bei ihrem Geläute eine harmonische Klangwirkung zu erzielen. Auch hing hier (im rechten Turm) die Fürstenglocke oder Zwölferin, unter Rudolf IV. gegossen, unter Maximilian I. umgegossen. Im anderen Turm, gegen den Bischofshof zu, hing die 1457 gegossene, 1772 umgegossene Bierglocke. Hinsichtlich der Benennung der Türme ist zu bemerken, dass sie in älteren Quellen auch "Heinrichtürme" (angeblich nach Heinrich II. Jasomirgott) genannt werden (so spricht Matthias Fuhrmann in seiner Historischen Beschreibung 1766, ll/l, 65, von den "zwey Henricianischen alten Thürmen"); später hingegen wird (unter Bezugnahme auf die Türken) von "heidnisch zugespitzten Türmen" gesprochen (vielleicht im Hinblick auf Minarette, an welche die Türme mit den Galerien unter den Turmhelmen erinnern mögen).

Literatur

  • Rudolf Bachleitner [Text] / Peter Kodera [Fotos]: Der Wiener Dom. Wien: Wiener Dom-Verl. [1966], S. 10
  • Rupert Feuchtmüller [Text] / Peter Kodera [Fotos]: Der Wiener Stephansdom. Wien: Wiener Dom-Verl. 1978, S. 33 f., 341
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 156
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 174