Stadtterrassen: Unterschied zwischen den Versionen

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Stadtterrassen, geologische Formationen im Raum von Wien, die als Strand des Pannonischen Meers beziehungsweise durch Ablagerungen der [[Donau]] entstanden sind. Im Westen und Süden der Stadt reichen sie in deutlich erkennbarer Staffelung bis an den Gebirgs- und Hügelrand (Kahlengebirge, Wiener Berg, Laaer Berg) heran; sie werden allerdings durch Bach- und Flusstäler durchschnitten (insbesonders [[Wienfluß]], [[Ottakringer Bach|Ottakringer]] und [[Alser Bach]]). Auf dem Boden der Stadt unterscheidet man (nach [[Franz Xaver Schaffer]] und [[Hugo Hassinger]]) unterpliozäne (pannonische) Abrasions- und Erosionsterrassen (die Nußberg- und die Burgstallterrasse; die Hochfläche des Nußbergs [332 m Seehöhe], eines Vorbergs des [[Kahlenberg]]s, ist als Strandterrasse des Pannonischen Meers am Ostrand des Wienerwalds entstanden und die höchstgelegene Terrasse auf Wiener Boden) sowie vier Aufschüttungsterrassen (Schotterterrassen) der Donau: die Laaerbergterrasse (gebildet im Mittelpliozän; sie erstreckt sich auch über die westlichen Bezirke bis zur Donau nordwestlich des Nußdorfer Wehrs und liegt rund 90 bis 100 m über dem Mittelwasser der Donau), die Arsenal- und Theresianumterrasse (gebildet im Oberpliozän, ältere Riß-Eiszeit vor rund 200.000 Jahren; Arsenal und innere Bezezirke), die Stadt- und Simmeringer Terrasse (gebildet in der Alteiszeit; sie bildet den eigentlichen Steilabfall zur Donau, Seehöhe 155- 172 m beziehungsweise durchschnittlich 12-15 m über dem Mittelwasser der Donau) und die Praterterrasse (gebildet in der Wurm-Eiszeit vor rund 60.000-10.000 Jahren; Einzugsgebiet der unregulierten Donau, Seehöhe 146-161 m). Die Abbruchlinien sind im Stadtbild auch heute noch deutlich zu erkennen, etwa in der Inneren Stadt gegen den Donaukanal zu.
Stadtterrassen, geologische Formationen im Raum von Wien, die als Strand des Pannonischen Meers beziehungsweise durch Ablagerungen der [[Donau]] entstanden sind. Im Westen und Süden der Stadt reichen sie in deutlich erkennbarer Staffelung bis an den Gebirgs- und Hügelrand (Kahlengebirge, Wiener Berg, Laaer Berg) heran; sie werden allerdings durch Bach- und Flußtäler durchschnitten (insbesonders [[Wienfluß]], [[Ottakringer Bach|Ottakringer]] und [[Alser Bach]]). Auf dem Boden der Stadt unterscheidet man (nach [[Franz Xaver Schaffer]] und [[Hugo Hassinger]]) unterpliozäne (pannonische) Abrasions- und Erosionsterrassen (die Nußberg- und die Burgstallterrasse; die Hochfläche des Nußbergs [332 m Seehöhe], eines Vorbergs des [[Kahlenberg]]s, ist als Strandterrasse des Pannonischen Meers am Ostrand des Wienerwalds entstanden und die höchstgelegene Terrasse auf Wiener Boden) sowie vier Aufschüttungsterrassen (Schotterterrassen) der Donau: die Laaerbergterrasse (gebildet im Mittelpliozän; sie erstreckt sich auch über die westlichen Bezirke bis zur Donau nord- westlich des Nußdorfer Wehrs und liegt rund 90 bis 100 m über dem Mittelwasser der Donau), die Arsenal- und Theresianumterrasse (gebildet im Oberpliozän, ältere Riß-Eiszeit vor rund 200.000 Jahren; Arsenal und innere Bezezirke), die Stadt- und Simmeringer Terrasse (gebildet in der Alteiszeit; sie bildet den eigentlichen Steilabfall zur Donau, Seehöhe 155- 172 m beziehungsweise durchschnittlich 12-15 m über dem Mittelwasser der Donau) und die Praterterrasse (gebildet in der Wurm- Eiszeit vor rund 60.000-10.000 Jahren; Einzugsgebiet der unregulierten Donau, Seehöhe 146-161 m). Die Abbruchlinien sind im Stadtbild auch heute noch deutlich zu erkennen, etwa in der Inneren Stadt gegen den Donaukanal zu.
 
  
  

Version vom 7. August 2014, 20:41 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 16001
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.08.2014 durch DYN.matkli


Stadtterrassen, geologische Formationen im Raum von Wien, die als Strand des Pannonischen Meers beziehungsweise durch Ablagerungen der Donau entstanden sind. Im Westen und Süden der Stadt reichen sie in deutlich erkennbarer Staffelung bis an den Gebirgs- und Hügelrand (Kahlengebirge, Wiener Berg, Laaer Berg) heran; sie werden allerdings durch Bach- und Flusstäler durchschnitten (insbesonders Wienfluß, Ottakringer und Alser Bach). Auf dem Boden der Stadt unterscheidet man (nach Franz Xaver Schaffer und Hugo Hassinger) unterpliozäne (pannonische) Abrasions- und Erosionsterrassen (die Nußberg- und die Burgstallterrasse; die Hochfläche des Nußbergs [332 m Seehöhe], eines Vorbergs des Kahlenbergs, ist als Strandterrasse des Pannonischen Meers am Ostrand des Wienerwalds entstanden und die höchstgelegene Terrasse auf Wiener Boden) sowie vier Aufschüttungsterrassen (Schotterterrassen) der Donau: die Laaerbergterrasse (gebildet im Mittelpliozän; sie erstreckt sich auch über die westlichen Bezirke bis zur Donau nordwestlich des Nußdorfer Wehrs und liegt rund 90 bis 100 m über dem Mittelwasser der Donau), die Arsenal- und Theresianumterrasse (gebildet im Oberpliozän, ältere Riß-Eiszeit vor rund 200.000 Jahren; Arsenal und innere Bezezirke), die Stadt- und Simmeringer Terrasse (gebildet in der Alteiszeit; sie bildet den eigentlichen Steilabfall zur Donau, Seehöhe 155- 172 m beziehungsweise durchschnittlich 12-15 m über dem Mittelwasser der Donau) und die Praterterrasse (gebildet in der Wurm-Eiszeit vor rund 60.000-10.000 Jahren; Einzugsgebiet der unregulierten Donau, Seehöhe 146-161 m). Die Abbruchlinien sind im Stadtbild auch heute noch deutlich zu erkennen, etwa in der Inneren Stadt gegen den Donaukanal zu.


Literatur

  • Heinrich Küpper: Geologie von Wien. Kurzfassung 1964. Berlin: Brüder Hollinek 1965, S. 60 ff.
  • Hugo Hassinger: Boden und Lage Wiens. Wien: Touristik-Verl. 1946 (Wiener geographische Studien, 14), S. 17 ff.
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 19 f., S. 117 ff., S. 123 ff., S. 139 ff.