Romy Schneider: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
 
(20 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 6: Zeile 6:
 
|Geburtsort=Wien
 
|Geburtsort=Wien
 
|Sterbedatum=29.05.1982
 
|Sterbedatum=29.05.1982
 +
|Sterbedatum unbekannt=Nein
 
|Sterbeort=Paris
 
|Sterbeort=Paris
|Friedhof=Friedhof Boissy-sans-Avoir
 
 
|Beruf=Schauspielerin
 
|Beruf=Schauspielerin
 +
|Objektbezug=Theater; Film; Schauspielerin
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
|Bildname=Meldezettel_Romy_Schneider
+
|Friedhof=Friedhof Boissy-sans-Avoir
|Bildunterschrift=[[Meldewesen|Meldezettel]] für Rosemarie Albach aus der [https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Stueck++f554683b-3bde-47f8-a94b-62d0139f9327VERA#Stueck__f554683b-3bde-47f8-a94b-62d0139f9327VERA Prominentensammlung] der historischen Meldeunterlagen des [[Wiener Stadt- und Landesarchiv]]s..
+
|Grabstelle aufgelassen=Nein
|Bildquelle=[https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Stueck++f554683b-3bde-47f8-a94b-62d0139f9327VERA#Stueck__f554683b-3bde-47f8-a94b-62d0139f9327VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11 Schneider Romy]
+
|WikidataID=Q78469
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
+
|GND=118609653
 +
|Familiäre Beziehung={{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist verheiratet oder verpartnert mit
 +
|Name=Harry Meyen
 +
}}{{Familie
 +
|Verwandtschaftsgrad=ist verheiratet oder verpartnert mit
 +
|Name=Daniel Biasini
 
}}
 
}}
{{Auszeichnung
+
|Auszeichnung={{Auszeichnung
 
|Auszeichnung=Cesar
 
|Auszeichnung=Cesar
 
|Verleihung=1976
 
|Verleihung=1976
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Cesar
 
|Auszeichnung=Cesar
 
|Verleihung=1979
 
|Verleihung=1979
}}
+
}}{{Auszeichnung
{{Auszeichnung
 
 
|Auszeichnung=Cesar
 
|Auszeichnung=Cesar
 
|Verleihung=1981
 
|Verleihung=1981
 
}}
 
}}
Romy Schneider (eigentlich Rosemarie Albach), * 23. September 1938 Wien 19, Rudolfinerhaus, † 29. Mai 1982 Paris, Rue Barbet-de-Jouy 11 (Friedhof Boissy-sans-Avoir [45 km von Paris entfernt]), Schauspielerin, erster Gatte (15. Juli 1966 St. Jean, Cap Ferrat) Harry Meyen (Haubenstock; Scheidung Juni 1975), zweiter Gatte (18. Dezember 1975 Berlin) Daniel Biasini (Scheidung Juni 1981), Tochter des Schauspielerehepaars [[Wolf Albach-Retty]] (Sohn von [[Rosa Albach-Retty]]) und Magda Schneider (Scheidung 1945).  
+
|Bildname=Meldezettel_Romy_Schneider.jpg
 +
|Bildunterschrift=[[Meldewesen|Meldezettel]] für Rosemarie Albach aus der [http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++f554683b-3bde-47f8-a94b-62d0139f9327VERA#Stueck__f554683b-3bde-47f8-a94b-62d0139f9327VERA Prominentensammlung] der historischen Meldeunterlagen des [[Wiener Stadt- und Landesarchiv]]s.
 +
|Bildquelle=[https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Stueck++f554683b-3bde-47f8-a94b-62d0139f9327VERA#Stueck__f554683b-3bde-47f8-a94b-62d0139f9327VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11 Schneider Romy]
 +
|Bildrechte=CC BY-NC-ND 4.0
 +
}}
 +
{{Adresse
 +
|Art der Adresse=Sterbeadresse
 +
|Straße=Rue Barbet-de-Jouy, Paris
 +
|Hausnummer=11
 +
|von Objekt=Person
 +
}}
 +
Romy Schneider, * 23. September 1938 Wien, † 29. Mai 1982 Paris, Schauspielerin.
  
Verlebte die Kindheit in Schönau bei Berchtesgaden, besuchte 1949-1953 das Internat der Englischen Fräulein in Goldenstein bei Salzburg, wurde jedoch 1953 (statt des vorgesehenen Besuchs der Kunstgewerbeschule in Köln) von ihrer Mutter zum Film gebracht und verließ das Internat. Nach dem Heimatfilm "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" (1953) drehte sie bis 1955 weitere fünf Filme (darunter Mädchenjahre einer Königin, 1954; Die Deutschmeister, 1955; Sissi, 1955 [durch die Darstellung der Kaiserin Elisabeth in diesem Film wurde sie international bekannt]); der Film war so erfolgreich, dass 1956 und 1957 zwei Fortsetzungen gedreht wurden. In ihrem 14. Film ("Christine", 1958 [teilweise in Wien gedreht]; nach Schnitzlers "Liebelei"), war Alain Delon ihr Partner (dem sie nach Paris folgte; Trennung 1963). In Wien drehte sie teilweise "Die Halbzarte" (1958) und "Die schöne Lügnerin" (1959). Mit "Katja, die ungekrönte Kaiserin" (1959; mit [[Curd Jürgens]]) begeisterte sie nochmals alle "Sissi"-Fans. 1961 holte sie Luchino Visconti mit Delon ans französische Theater ("Schade, daß Du eine Dirne bist"). Nach der Tournee mit Tschechows "Die Möwe" (1962 Westeuropa, Marokko, Libanon) drehte sie 1962 unter der Regie von Orson Welles den Film "Der Prozeß". 1963 zog sie nach Beverly Hills, wo drei Filme entstanden (darunter "Leih' mir deinen Mann"). Mit ihrem ersten Gatten lebte sie in Berlin, wo am 3. Dezember 1966 ihr Sohn David Christopher geboren wurde. Nach dem Film "Der Swimmingpool" (1968; Comeback) kehrte sie 1969 nach Frankreich zurück und drehte weitere Filme ("Die Dinge des Lebens", 1969; "Das Mädchen und der Kommissar", 1970; "Das Mädchen und der Mörder Trotzkis", 1971; "Cesar und Rosalie", 1972; "Le Train", 1973; "Das wilde Schaf", 1973; "Trio Infernal", 1974). Für Viscontis "Ludwig II." (1972 teilweise in Bad Ischl gedreht) übernahm sie ein letztes Mal die Rolle der Kaiserin Elisabeth. Für "Nachtblende" (1974) erhielt sie 1976 den Cesar (französischer Oscar). Trotz Geburt der Tochter Sarah-Magdalena (21. Juli 1977 Gassin/St. Tropez) zog sich Schneider nicht ins Privatleben zurück. 1977 erfolgte die Böll-Verfilmung "Gruppenbild mit Dame" (Aufnahmen teilweise in Rosenau, Niederösterreich); sie erhielt dafür das Filmband in Gold. 1979 und 1981 folgten noch zwei Cesars. Zur schweren eigenen Erkrankung (am 23. Mai 1981 Entfernung einer Niere) kam der Unfalltod des Sohns (5. Juli 1981). Die beiden letzten ihrer insgesamt 58 Filme waren die Meisterwerke "Die zwei Gesichter einer Frau" und "Die Spaziergängerin von Sanssouci" (1982). - 1991 wurde bei den Seefestspielen Mörbisch die Musical-Operette "Sissi und Romy" (Libretto Daniel Pascal, Musik Roland Baumgartner) uraufgeführt.  
+
==Biografie==
 +
 
 +
Romy Schneider (eigentlich Rosemarie Magalena Albach) wurde am 23. September 1938 als erstes Kind des Schauspielerehepaares [[Wolf Albach-Retty]] und Magda Schneider im Wiener [[Rudolfinerhaus]] geboren. 1941 kam ihr jüngerer Bruder Wolfdieter auf die Welt. 1945 ließen sich die Eltern scheiden. Romy verbrachte ihre Kindheit in Schönau bei Berchtesgaden. Von 1949 bis 1953 besuchte sie das Internat der Englischen Fräulein in Goldenstein bei Salzburg. 1953 gab sie an der Seite ihre Mutter in "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" ihr Filmdebüt. Wenige Monate später folgte der Film "Feuerwek". In "Mädchenjahre einer Königin" verkörperte sie die junge Konigin Viktoria in der Regie von [[Ernst Josef Marischka|Ernst Marischka]], mit dem sie auch im folgenden Film "Die Deutschmeister" zusammenarbeitete. Mit der Darstellung der jungen [[Elisabeth Amalie Eugenie (Österreich-Ungarn)|Kaiserin Elisabeth]], schaffte sie in der "Sissi"-Trilogie Marischkas (1955 bis 1957) den internationalen Durchbruch.
 +
 
 +
Bei den Dreharbeiten zu ihrem 14. Film "Christine" (nach [[Arthur Schnitzler|Schnitzlers]] "Liebelei", der teilweise in Wien gedreht wurde, verliebte sie sich in ihren Filmpartner Alain Delon, dem sie nach Paris folgte. Auch "Die Halbzarte" (1958) und "Die schöne Lügnerin" (1959) wurden teilweise in Wien gedreht. Mit "Katja, die ungekrönte Kaiserin" (1959; mit [[Curd Jürgens]]) begeisterte sie nochmals alle "Sissi"-Fans.  
 +
 
 +
1961 engagierte Luchino Visconti Romy Schneider und Alain Delon ans französische Theater ("Schade, daß Du eine Dirne bist"). Im selben Jahr begann sie auch für den französischen Film zu arbeiten. Nach der Tournee mit Tschechows "Die Möwe" (1962 Westeuropa, Marokko, Libanon) drehte sie 1962 unter der Regie von Orson Welles den Film "Der Prozeß". 1962 bis 1964 arbeitete die Schauspielerin in Hollywood, wo Jack Lemmon einer ihrer Filmpartner war. Für ihr Mitwirken im [[Otto Ludwig Preminger|Otto Preminger]]-Film "Der Kardinal" wurde sie für eine Golden Globe nominiert. Die Beziehung zu Alain Delon endete nach wenigen Jahren. Im Juli 1966 heiratete Romy Schneider den deutschen Schauspieler und Regisseur Harry Meyen (eigentlich Harald Haubenstock; 1924–1979), im Dezember desselben Jahres wurde der gemeinsame Sohn David Christopher geboren.  
 +
 
 +
1968 holte sie Alain Delon für den Film "Der Swimmingpool" nach Frankreich zurück. Hier avancierte sie mit Filmen wie "Die Dinge des Lebens" (1969), "Das Mädchen und der Kommissar" (1970), "Das Mädchen und der Mörder Trotzkis" (1971), "Cesar und Rosalie" (1972), "Le Train" (1973), "Das wilde Schaf" (1973) und "Trio Infernal" (1974). zur erfolgreichsten Charakterdarstellerin des französichen Kinos.  
 +
 
 +
Nach der Scheidung von Harry Meyen 1975 heiratete Romy Schneider ihren Sekretär Daniel Biasini. Trotz Geburt der Tochter Sarah-Magdalena (21. Juli 1977 Gassin/St. Tropez) zog sich Schneider nicht ins Privatleben zurück. 1977 erfolgte die Böll-Verfilmung "Gruppenbild mit Dame" (Aufnahmen teilweise in Rosenau, Niederösterreich). Sie erhielt dafür das Filmband in Gold. 1979 und 1981 folgten noch zwei Cesars.
 +
 
 +
Die letzten Lebensjahre der Schauspielerin waren von schweren Schicksalsschlägen geprägt. 1981 wurde ihre Ehe mit Daniel Biasini geschieden, eine Niere musste ihr entfernt werden, ihre finanzielle Situation war angespannt und am 5. Juli verunglückte ihr Sohn tödlich, als er über einen Zaun klettern wollte. Die Dreharbeiten zu ihren letzten Filmen "Die zwei Gesichter einer Frau", "Das Verhör" und "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" gestalteten sich aufgrund der labilen psychischen und physischen Gesundheit der Hauptdarstellerin schwierig. Dennoch wurden die beiden letztgenannten mehrfach ausgezeichnet. Posthum wurde Romy Schneider für den César für ihre Leistung in "Die Spaziergängerin von Sans Souci" nominiert.  
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
+
 
* Reclams deutsches Filmlexikon. Filmkünstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Stuttgart: Reclam 1984
+
*Günter Krenn: Romy Schneider. Die Biographie. Berlin: Aufbauverlag 2009
* Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Hrsg. von Herbert A. Frenzel [u.a.]. Berlin: de Gruyter 1956
+
*Michael Töteberg: Romy Schneider. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2009
* Romy Schneider. Portraits und Filmstills 1954-1981. München: Schirmer/Mosel 1988
+
*Karin Moser [Hg.]: Romy Schneider. Film, Rolle, Leben. Wien: filmarchiv Austria 2008
* Robert Lebeck: Romy Schneider. Letzte Bilder eines Mythos. Schaffhausen: Stemmle 1986
+
*Alice Schwarzer: Romy Schneider. Mythos und Leben. Köln: Kiepenhauer & Witsch 1998
* Renate Seydel [Hg.]: Ich, Romy. Tagebuch eines Lebens. München: Langen Müller 1988
+
* Catherine Hermary-Vieille: Romy. Düsseldorf / Wien: Econ 1992
* Renate Seydel / Bernd Meier: Romy Schneider. Bilder ihres Lebens. Berlin: Henschel 1990
 
 
* Pierre J.-B. Benichou / Sylviane Pommier: Romy Schneider. Ihre Filme, ihr Leben. München: Heyne <sup>10</sup>1991 (Heyne-Filmbibliothek 21)
 
* Pierre J.-B. Benichou / Sylviane Pommier: Romy Schneider. Ihre Filme, ihr Leben. München: Heyne <sup>10</sup>1991 (Heyne-Filmbibliothek 21)
 
* Michael Jürgs: Der Fall Romy Schneider. München: List 1991
 
* Michael Jürgs: Der Fall Romy Schneider. München: List 1991
* Catherine Hermary-Vieille: Romy. Düsseldorf / Wien: Econ 1992
+
* Renate Seydel / Bernd Meier: Romy Schneider. Bilder ihres Lebens. Berlin: Henschel 1990
* Martine Bartolomei: Romy Schneider. Paris: éditions Soline 1992 / Erlangen: Müller 1994
+
* Renate Seydel [Hg.]: Ich, Romy. Tagebuch eines Lebens. München: Langen Müller 1988
* Friedrich Weissensteiner: Publikumslieblinge. Wien: Kremayr & Scheriau 1993, S. 185 ff.
 
* Zeit magazin 25 (1987), S. 42 ff.
 
* Zeit magazin 23 (1992), S. 8 ff.
 
* Profil, 07.06.1982, S. 50 ff.
 
* Presse Schaufenster, 16.04.1992
 
* Wiener Zeitung, 30.05.1992, S. 16
 

Aktuelle Version vom 2. August 2023, 10:37 Uhr

Meldezettel für Rosemarie Albach aus der Prominentensammlung der historischen Meldeunterlagen des Wiener Stadt- und Landesarchivs.
Daten zur Person
Personenname Schneider, Romy
Abweichende Namensform Albach, Rosemarie
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 11128
GND 118609653
Wikidata Q78469
Geburtsdatum 23. September 1938
Geburtsort Wien
Sterbedatum 29. Mai 1982
Sterbeort Paris
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Film, Schauspielerin
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 2.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Boissy-sans-Avoir
Grabstelle
Bildname Meldezettel_Romy_Schneider.jpg
Bildunterschrift Meldezettel für Rosemarie Albach aus der Prominentensammlung der historischen Meldeunterlagen des Wiener Stadt- und Landesarchivs.
  • Rue Barbet-de-Jouy, Paris 11 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Cesar (Verleihung: 1976)
  • Cesar (Verleihung: 1979)
  • Cesar (Verleihung: 1981)

Romy Schneider, * 23. September 1938 Wien, † 29. Mai 1982 Paris, Schauspielerin.

Biografie

Romy Schneider (eigentlich Rosemarie Magalena Albach) wurde am 23. September 1938 als erstes Kind des Schauspielerehepaares Wolf Albach-Retty und Magda Schneider im Wiener Rudolfinerhaus geboren. 1941 kam ihr jüngerer Bruder Wolfdieter auf die Welt. 1945 ließen sich die Eltern scheiden. Romy verbrachte ihre Kindheit in Schönau bei Berchtesgaden. Von 1949 bis 1953 besuchte sie das Internat der Englischen Fräulein in Goldenstein bei Salzburg. 1953 gab sie an der Seite ihre Mutter in "Wenn der weiße Flieder wieder blüht" ihr Filmdebüt. Wenige Monate später folgte der Film "Feuerwek". In "Mädchenjahre einer Königin" verkörperte sie die junge Konigin Viktoria in der Regie von Ernst Marischka, mit dem sie auch im folgenden Film "Die Deutschmeister" zusammenarbeitete. Mit der Darstellung der jungen Kaiserin Elisabeth, schaffte sie in der "Sissi"-Trilogie Marischkas (1955 bis 1957) den internationalen Durchbruch.

Bei den Dreharbeiten zu ihrem 14. Film "Christine" (nach Schnitzlers "Liebelei", der teilweise in Wien gedreht wurde, verliebte sie sich in ihren Filmpartner Alain Delon, dem sie nach Paris folgte. Auch "Die Halbzarte" (1958) und "Die schöne Lügnerin" (1959) wurden teilweise in Wien gedreht. Mit "Katja, die ungekrönte Kaiserin" (1959; mit Curd Jürgens) begeisterte sie nochmals alle "Sissi"-Fans.

1961 engagierte Luchino Visconti Romy Schneider und Alain Delon ans französische Theater ("Schade, daß Du eine Dirne bist"). Im selben Jahr begann sie auch für den französischen Film zu arbeiten. Nach der Tournee mit Tschechows "Die Möwe" (1962 Westeuropa, Marokko, Libanon) drehte sie 1962 unter der Regie von Orson Welles den Film "Der Prozeß". 1962 bis 1964 arbeitete die Schauspielerin in Hollywood, wo Jack Lemmon einer ihrer Filmpartner war. Für ihr Mitwirken im Otto Preminger-Film "Der Kardinal" wurde sie für eine Golden Globe nominiert. Die Beziehung zu Alain Delon endete nach wenigen Jahren. Im Juli 1966 heiratete Romy Schneider den deutschen Schauspieler und Regisseur Harry Meyen (eigentlich Harald Haubenstock; 1924–1979), im Dezember desselben Jahres wurde der gemeinsame Sohn David Christopher geboren.

1968 holte sie Alain Delon für den Film "Der Swimmingpool" nach Frankreich zurück. Hier avancierte sie mit Filmen wie "Die Dinge des Lebens" (1969), "Das Mädchen und der Kommissar" (1970), "Das Mädchen und der Mörder Trotzkis" (1971), "Cesar und Rosalie" (1972), "Le Train" (1973), "Das wilde Schaf" (1973) und "Trio Infernal" (1974). zur erfolgreichsten Charakterdarstellerin des französichen Kinos.

Nach der Scheidung von Harry Meyen 1975 heiratete Romy Schneider ihren Sekretär Daniel Biasini. Trotz Geburt der Tochter Sarah-Magdalena (21. Juli 1977 Gassin/St. Tropez) zog sich Schneider nicht ins Privatleben zurück. 1977 erfolgte die Böll-Verfilmung "Gruppenbild mit Dame" (Aufnahmen teilweise in Rosenau, Niederösterreich). Sie erhielt dafür das Filmband in Gold. 1979 und 1981 folgten noch zwei Cesars.

Die letzten Lebensjahre der Schauspielerin waren von schweren Schicksalsschlägen geprägt. 1981 wurde ihre Ehe mit Daniel Biasini geschieden, eine Niere musste ihr entfernt werden, ihre finanzielle Situation war angespannt und am 5. Juli verunglückte ihr Sohn tödlich, als er über einen Zaun klettern wollte. Die Dreharbeiten zu ihren letzten Filmen "Die zwei Gesichter einer Frau", "Das Verhör" und "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" gestalteten sich aufgrund der labilen psychischen und physischen Gesundheit der Hauptdarstellerin schwierig. Dennoch wurden die beiden letztgenannten mehrfach ausgezeichnet. Posthum wurde Romy Schneider für den César für ihre Leistung in "Die Spaziergängerin von Sans Souci" nominiert.

Literatur

  • Günter Krenn: Romy Schneider. Die Biographie. Berlin: Aufbauverlag 2009
  • Michael Töteberg: Romy Schneider. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2009
  • Karin Moser [Hg.]: Romy Schneider. Film, Rolle, Leben. Wien: filmarchiv Austria 2008
  • Alice Schwarzer: Romy Schneider. Mythos und Leben. Köln: Kiepenhauer & Witsch 1998
  • Catherine Hermary-Vieille: Romy. Düsseldorf / Wien: Econ 1992
  • Pierre J.-B. Benichou / Sylviane Pommier: Romy Schneider. Ihre Filme, ihr Leben. München: Heyne 101991 (Heyne-Filmbibliothek 21)
  • Michael Jürgs: Der Fall Romy Schneider. München: List 1991
  • Renate Seydel / Bernd Meier: Romy Schneider. Bilder ihres Lebens. Berlin: Henschel 1990
  • Renate Seydel [Hg.]: Ich, Romy. Tagebuch eines Lebens. München: Langen Müller 1988