Residenzhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Geschichte dieses dem [[Schottenstift]] dienstbarenen Hauses lässt sich bis in die Zeit vor 1400 zurückverfolgen. Um 1500 sank der Wert des Hauses innerhalb weniger Jahre von 92 auf nur mehr 26 [[Pfund]] [[Wiener Pfennig]]. Das noch 1664 einstöckige Gebäude wird im Jahr 1795 als dreistöckig verzeichnet.  
 
Die Geschichte dieses dem [[Schottenstift]] dienstbarenen Hauses lässt sich bis in die Zeit vor 1400 zurückverfolgen. Um 1500 sank der Wert des Hauses innerhalb weniger Jahre von 92 auf nur mehr 26 [[Pfund]] [[Wiener Pfennig]]. Das noch 1664 einstöckige Gebäude wird im Jahr 1795 als dreistöckig verzeichnet.  
  

Version vom 8. Juni 2016, 16:26 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Zur grünen Hollerstauden, Malerhaus
Benannt nach Residenzclub
Einlagezahl
Architekt Ferdinand Fellner, Hermann Helmer
Prominente Bewohner Tobias Pock
PageID 26104
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Recherche
Letzte Änderung am 8.06.2016 durch WIEN1.lanm08wuc
  • 1., Seilerstätte 16
  • 1., Himmelpfortgasse 21–23
  • Nr.: 1013 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 1014 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 956 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 957 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 982 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 983 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)


Residenzhof (1, Seilerstätte 16, Himmelpfortgasse 21-23; Kosnkriptionsnummern 956 und 957).

Vorgängerbauten

Hier standen ursprünglich zwei Gebäude:

Haus Stadt 956 / Himmelpfortgasse 21

Die Geschichte dieses dem Schottenstift dienstbarenen Hauses lässt sich bis in die Zeit vor 1400 zurückverfolgen. Um 1500 sank der Wert des Hauses innerhalb weniger Jahre von 92 auf nur mehr 26 Pfund Wiener Pfennig. Das noch 1664 einstöckige Gebäude wird im Jahr 1795 als dreistöckig verzeichnet.

Haus Stadt 957 / Himmelpfortgasse 23

Die erste bekannte urkundliche Nennung dieses Haus stammt aus dem Jahr 1505. 1545 wurde vom Haus eine Brandstatt abgetrennt, wodurch nun zwei selbständige Objekte entstanden:

Haus A

Dieses Gebäude kam in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in den Besitz von Katharina Jocher, die es von ihrem Vater geerbt hatte. Am 31. Mai 1643 heiratete sie den Maler Tobias Pockh (Pock), von dem unter anderm das Hochaltarbild des Stephansdomes stammt, und setzte ihn als Mitbesitzer ein. Nach ihm wurde das Haus, das zu dieser Zeit den Namen "Zur grünen Hollerstauden" trug, auch "Malerhaus" genannt. Laut dem Totenregister der Stadt Wien starben hier am 23. Novermber 1648 seine drei Jahre alte Tochter Anna, am 28. Jänner 1660 ein unbenanntes Kind, am 5. Dezember 1662 ein notgetauftes Kind, am 8. Oktober 1679 seine Frau Katharina und am 12. Juni 1683 Tobias Pockh selbst im Alter von 74 Jahren. 1721 kam es in den Besitz von Helene Therese Fockhy von Wögg.

Haus B

Dieses 1545 abgetrennte Brandstatt wurde noch im selben jahr um 28 Pfund Wiener Pfennig verkauft. Beim einem Eigentümerwechsel im Jahr 1549 wird eine Brandstatt, "darauf jetzt ein Stadl steht" verzeichnet. Noch im Jahr 1651 wird das Gebäude als Stadel bezeichnet, obwohl es zu dieser Zeit bereits zweistöckig war. Am 21. Juni 1669 erwarb es Tobias Pockh, der bereits das Haus A besaß. 1729 kam auch Haus B in den Besitz von Helene Therese Fockhy von Wögg.

Neubau 1752

Nachdem sie zum Zeitpunkt ihres Todes viele Schulden angehäuft hatte, wollte keines ihrer Kinder das Erbe antreten. Daher wurden die beiden Gebäude vom Stadtrat versteigert und vom kaiserlichen Leibmedicus Josef Johann Habermann erworben und zu einem neuen, drei Stockwerke hohen Haus verbaut.


Residenzhof

Als did Direktion des Residenzclubs 1896 beschloss, ein neues Clubhaus zu errichten, da die angemieteten Räume nicht mehr zeitgemäß ausgestattet waren, einigte man sich darauf, die Häuser Himmelpfortgasse 21 und 23 anzukaufen und durch einen Neubau zu ersetzen. Dieser wurde noch im selben Jahr nach Plänen von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer auf einer Grundfläche von 1048 Quadratmetern erbaut. Die Bauzeit betrug eineinhalb Jahre. Sowohl die ins erste Stockwerk führende Marmortreppe als auch die Clubräume, die sich über zwei Geschosse erstreckten, waren sehr vornehm ausgestattet. Im dritten und vierten Stock wurden herrschaftliche Wohnungen eingerichtet, im Souterrain war der Atlethiksportklub untergebracht.


Literatur

  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt, Wien Erwin Müller 1947, S. 166
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 183-188