Piaristen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von 1617
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen Joseph Calasanz
PageID 9060
GND
WikidataID Q273894
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
  • 8., Jodok-Fink-Platz
  • Ordo clericorum ordinarium pauperum matris Dei scholarum piarum (1617)
  • Patres piarum scholarum (1617)

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 12' 38.09" N, 16° 20' 57.21" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Piaristen, katholischer Männerorden (Ordo clericorum ordinarium pauperum matris Dei scholarum piarum [Abkürzung SP]; Patres piarum scholarum, „Väter der frommen Schulen"), gegründet 1617 von Joseph Calasanz mit dem Ziel, dem Volk die Wohltaten eines geregelten Schulwesens zu vermitteln (kirchliche Ordensanerkennung 1621).

Die Piaristen kamen 1631 (nachdem sie sich in Spanien und Italien ausgebreitet hatten) nach Nikolsburg, Mähren (1657 nach Horn, Niederösterreich). 1673 entschlossen sie sich, in Wien eine Schule zu gründen, stießen jedoch auf den Widerstand der Jesuiten (obwohl sich diese vornehmlich um den höheren Unterricht kümmerten). Nach vergeblicher Suche (1693 Großarmenhaus, dann Realität in der Leopoldstadt beziehungsweise 1696 am Neubau) erwarben sie am 19. Dezember 1697 ein Grundstück in der Josefstadt.

1698 wurde der Grundstein für das Kollegium gelegt, 1712 begann der Kirchenbau (Maria Treu, Löwenburgkonvikt). Nach Fertigstellung des Kollegiums eröffneten die Piaristen eine Schule (Piaristenschulen). 1751 begründeten sie das Kloster St. Thekla auf der Wiedner Hauptstraße (Theklakirche), das 1755 seine Tätigkeit aufnahm (ebenfalls mit Schule).

1773-1849 übernahmen die Piaristen anstelle der Jesuiten den Unterricht im Theresianum. Die Piaristen waren der einzige Priesterorden, der von seinem Auftrag her auf das Apostolat durch die Schule ausgerichtet ist; sie bemühten sich in Österreich auch um eine besondere Pflege der deutschen Sprache, wobei das Schwergewicht den Gebieten Predigt, Schultheater, Rhetorik und Schriftstellerei galt. 1765 wurde die lateinische durch die deutsche Unterrichtssprache ersetzt, 1775-1805 (aufgrund der „Unterrichtsmethode Gratian Marx") eine Reduzierung auf fünf Klassen vorgenommen; die Mittelschulreform Thuns brachte 1849 die Erhöhung auf acht Klassen. 1870 wurde das Piaristengymnasium in ein K. k. Staatsgymnasium umgewandelt.

Literatur

  • Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche. Paderborn: F. Schöningh 1934. Band 2, S. 121 ff.
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 391 ff.
  • Anton Brendler: Das Wirken der PP. Piaristen seit ihrer Ansiedlung in Wien (1896)
  • Otto Biba: Der Piaristenorden in Österreich. Seine Bedeutung für bildende Kunst, Musik und Theater im 17. und 18. Jahrhundert. In: Jahrbuch österreichische Kulturgeschichte 5. (1975), S. 133 ff.
  • 250 Jahre Piaristenschule Wien VIII. 1951
  • J. Niemeczek: Die Piaristenvolksschule in Wien VIII. Ein Rückblick. 1975.