Peter Simonischek: Unterschied zwischen den Versionen

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Peter Simonischek, * 6. August 1946 Graz
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Peter Simonischek, * 6. August 1946 Graz, † 29. Mai 2023, [[Schauspieler]].
  
==Biographie==
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==Biografie==
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Peter Simonischek studierte zunächst [[Architektur]], dann Schauspiel an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz. Bereits während seiner Studienzeit trat er am Schauspielhaus Graz auf; danach folgte ein Engagement am Stadttheater St. Gallen, weitere Stationen waren das Stadttheater Bern, das Staatstheater Darmstadt und das Schauspielhaus Düsseldorf. In diesen Jahren spielte er unter anderem den Tempelherrn in Lessings "Nathan der Weise", den Titus Feuerfuchs in [[Johann Nestroy| Nestroys]] "Talisman", den Flieger in “Der Gute Mensch von Szechuan“ von [[Bertolt Brecht| Brecht]], Wetter vom Strahl in Kleists "Käthchen von Heilbronn", Ferdinand in Friedrich Schillers "Kabale und Liebe" sowie Edmund in Shakespeares „König Lear“.
  
Peter Simonischek studierte zunächst Architektur, dann Schauspiel an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz. Bereits während seiner Studienzeit trat er am Schauspielhaus Graz auf; danach folgte ein Engagement am Stadttheater St. Gallen, weitere Stationen waren das Stadttheater Bern, Darmstadt und das Schauspielhaus Düsseldorf. (in diesen Jahren spielte er unter anderem den Tempelherrn im “Nathan“, den Titus Feuerfuchs in Nestroys “Talisman“, den Flieger in “Der Gute Mensch von Szechuan“ von Brecht, Wetter vom Strahl in Kleists „Käthchen von Heilbronn“, Ferdinand in “Kabale und Liebe“ sowie Edmund in Shakespeares „König Lear“).
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Von 1979 bis 1999 gehörte Simonischek zum Ensemble der Berliner Schaubühne. Geprägt wurde er in dieser Zeit durch Regisseure wie [[Peter Stein]], Andrea Bredt, [[Luc Bondy]] oder Klaus Michael Grüber. In seiner Berliner Zeit spielte er sehr unterschiedliche Rollen, unter anderem war er als Jupiter in Kleists "Amphitryon" oder Jason in "Medea" von Euripides zu sehen. 1998 spielte er in der Uraufführung von Esther Vilars "Speer" im Berliner Hotel Adlon und 1999 den Graf Brühl in [[Hugo von Hofmannsthal| Hofmannsthals]] "Der Schwierige" am Schauspielhaus Zürich.  
  
Von 1979 bis 1999 gehörte Simonischek zum Ensemble der Berliner Schaubühne. Geprägt wurde er in dieser Zeit durch Regisseure wie Peter Stein, Andrea Bredt, Luc Bondy oder Klaus Michael Grüber. Er hat in seiner Berliner Zeit sehr unterschiedliche Rollen gespielt, unter anderem war er als Jupiter in Kleists "Amphitryon" oder Jason in "Medea" von Euripides zu sehen. 1998 spielte er in der Uraufführung von Esther Vilars "Speer" im Berliner Hotel Adlon und 1999 den Graf Brühl in Hofmannsthals "Der Schwierige" am Schauspielhaus Zürich.  
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Sein Debüt bei den Salzburger Festspielen gab Simonischek 1982 als Torquato Tasso in [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] gleichnamigem Drama. Es folgten unter anderem Auftritte in "Prometheus, gefesselt" von Peter Handke nach Aischylos (1986), in "Hochzeit" von [[Elias Canetti]] (1988) sowie "Der Kirschgarten" von Tschechow (1995/1996). Von 2002 bis 2009 war er als Salzburger "Jedermann" zu sehen. Den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg spielte er 2012 in Kleists "Prinz Friedrich von Homburg".  
  
Sein Debut bei den Salzburger Festpielen gab Simonischek 1982 als Torquato Tasso in Goethes gleichnamigem Drama. Es folgten unter anderem Auftritte in “Prometheus, gefesselt“ von Peter Handke nach Aischylos (1986), in “Hochzeit“ von Elias Canetti (1988) sowie “Der Kirschgarten“ von Tschechow (1995/1996), . Von 2002 bis 2009 war er als Salzburger "Jedermann" zu sehen.2012 spielte er en Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg in Kleists “Prinz Friedrich von Homburg“.  
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Mit der Spielzeit 1999/2000 trat Simonischek in das Ensemble des Wiener [[Burgtheater (Institution)|Burgtheaters]] ein, dem er bis zu seinem Tod angehörte. Hier hatte er ein sehr breites Rollenspektrum, ob er nun den gebrochenen Zauderer in Jon Fosses bitter-komischem Friedhofstück "Traum im Herbst", den coolen Airport-Passagier in Albert Ostermaiers "Letzter Aufruf" oder den gegen den Tod ansingenden Vater in "Die Zeit der Plancks" verkörperte. Weitere Rollen waren unter anderem die Titelrolle in Ibsens "John Gabriel Borkmann", Thomas Hudetz in Ödön von Horváths "Der jüngste Tag", Martin in Edward Albees "Die Ziege oder Wer ist Sylvia?" oder Herr von Goldfuchs in Johann Nestroys "Zu ebener Erde und erster Stock". In den Shakespeare-Dramen "Ein Sommernachtstraum" und "Julius Caesar" spielte er Theseus, den Herzog von Athen, beziehungsweise den Elfenkönig Oberon sowie den Caesar. In [[Heinrich Schnitzler| Schnitzlers]] "Das weite Land" war er Friedrich Hofreiter (Regie: Alvis Hermanis) und in [[Hermann Bahr]]s "Das Konzert" der umschwärmte Pianist Gustav Heink als Partner von Regina Fritsch. Für seine Darstellung des Afzal in "The Who and the What" von Ayad Akhtar im [[Akademietheater]] wurde er 2018 als Bester Schauspieler mit dem [[Johann-Nestroy-Theaterpreis|Nestroy Theaterpreis]] ausgezeichnet.  
  
Mit der Spielzeit 1999/2000 ist Simonischek in das Ensemble des Wiener Burgtheaters eingetreten und gehört diesem bis heute an. Hier hatte er bisher ein sehr breites Rollenspektrum, ob er nun den gebrochenen Zauderer in Jon Fosses bitter-komischem Friedhofstück "Traum im Herbst", den coolen Airport-Passagier in Albert Ostermaiers "Letzter Aufruf" oder den gegen den Tod ansingenden Vater in "Die Zeit der Plancks" verkörperte. Weitere Rollen waren unter anderem die Titelrolle in Ibsens "John Gabriel Borkmann", Thomas Hudetz in Ödön von Horváths "Der jüngste Tag", Martin in Edward Albees "Die Ziege oder Wer ist Sylvia?" oder Herr von Goldfuchs in Johann Nestroys "Zu ebener und erster Stock". In den Shakespeare-Dramen "Ein Sommernachtstraum" und „Julius Caesar“ spielte er Theseues, den Herzog von Athen bzw. den Elfenkönig Oberon und den Caear. In Schnitzlers "Das weite Land“ war er Friedrich Hofreiter (Regie: Alvis Hermanis) und in Hermann Bahrs "Das Konzert“ der umschwärmte Pianist Gustav Heink als Partner von Regina Fritsch.
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Peter Simonischek war seit 2019 [[Ehrenmitglieder des Burgtheaters| Ehrenmitglied am Burgtheater]].
  
Seit 2011 ist er regelmäßig der Frosch in der “Fledermaus“ der Staatsoper.
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Von 2011 bis 2023 spielte er zudem regelmäßig den Frosch in der "[[Die Fledermaus|Fledermaus]]" in der [[Staatsoper]].
  
Peter Simonischek war auch in vielen Hörspielen und Hörbüchern vertreten, etwa in der Dramatisierung von Doderers “Die Strudelhofstiege“ und in “Die Blendung“ nach [[Elias Canetti]] (2002), 2008 las er “Der Verschollene“ von Franz Kafka ein.   
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Peter Simonischek war auch in vielen Hörspielen und Hörbüchern vertreten, etwa in der Dramatisierung von [[Heimito von Doderer|Doderers]] "Die Strudelhofstiege" und in "Die Blendung" nach [[Elias Canetti]] (2002). 2008 las er "Der Verschollene" von [[Franz Kafka]] ein.   
In zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen arbeitete Simonischek mit Regisseuren wie [[Axel Corti]], Hans Steinbichler und Matti Geschonneck zusammen. Eine seiner wichtigsten Filmarbeiten war die Titelrolle des Hermann Gebirtig in "Gebürtig" nach dem Roman von [[Robert Schindel]] (2002), in Julian Pölslers Spielfilm “Geliebter Johann Geliebte Anna“ spielte er den Vater.  
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In zahlreichen [[Kino]]- und [[Fernsehen| Fernsehproduktionen]] arbeitete Simonischek mit Regisseuren wie [[Axel Corti]], Hans Steinbichler und Matti Geschonneck zusammen. Eine seiner wichtigsten Filmarbeiten war die Titelrolle des Hermann Gebirtig in "Gebürtig" nach dem Roman von [[Robert Schindel]] (2002), in Julian Pölslers Spielfilm "Geliebter Johann Geliebte Anna" spielte er den Vater. Für seine Titelrolle in der deutschen Tragikomödie "Toni Erdmann" wurde Simonischek 2016 als bester Darsteller mit dem europäischen Filmpreis ausgezeichnet.
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
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*Peter Simonischek / Andreas Müry: "Ich stehe zur Verfügung". Wien: Amalthea 2006
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*[https://www.burgtheater.at/ensemble/peter-simonischek Burgtheater: Peter Simonischek] [Stand: 29.07.2020]
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*[https://www.wiener-staatsoper.at/ensemble-gaeste/detail/artist/556-simonischek-peter/ Wiener Staatsoper: KSch Peter Simonischek] [Stand: 29.07.2020]
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*[https://steiermark.orf.at/stories/3163606/ Kunst-Uni Graz: Ehrendoktor für Simonischek. orf.at, 06.07.2022]
  
*Peter Simonischek / Andreas Müry: “Ich stehe zur Verfügung“.Wien: Amalthea 2006
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==Weblinks==
*Biographie auf der Homepage von Peter Simonischek. URL: http://www.petersimonischek.at/images/vita.pdf [Stand: 06.07.2015]
+
* [http://www.petersimonischek.at/ Website: Peter Simonischek]
*Burgtheater Ensemble: Peter Simonischek. URL: http://www.burgtheater-ensemble.at/ [Stand: 06.07.2015]
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* [https://www.mediathek.at/nc/type/8000/searchQuery/1386/hash/xhTKP1sJ/ Österreichische Mediathek: Peter Simonischek]
*Wiener Staatsoper: Peter Simonischek. URL: http://www.wiener-staatsoper.at/Content.Node/home/kuenstler/saengerinnen/Simonischek.de.php [Stand: 06.07.2015]
+
* [https://www.imdb.com/name/nm0800638/?ref_=nv_sr_srsg_0 Internet Movie Database: Peter Simonischek]
*Salzburger Festspiele. URL. http://www.salzburgerfestspiele.at/ [Stand: 07.07.2015]
 
 
 
==Links==
 
* [http://www.petersimonischek.at/ Persönliche Website.Peter Simonischek]
 

Aktuelle Version vom 7. November 2023, 11:30 Uhr

Daten zur Person
Personenname Simonischek, Peter
Abweichende Namensform
Titel Kammerschauspieler, Dr. hc.
Geschlecht männlich
PageID 39584
GND 120513536
Wikidata Q1300467
Geburtsdatum 6. August 1946
Geburtsort Graz 4021912-4
Sterbedatum 29. Mai 2023
Sterbeort
Beruf Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Akademietheater, Theater, Schauspieler, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Ehrenmitglieder des Burgtheaters, Johann-Nestroy-Theaterpreis, Staatsoper, Fernsehen, Film, Kino
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Deutscher Kritikerpreis (Verleihung: 1989)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1999)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark (Verleihung: 2003)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 30. November 2005, Übernahme: 15. März 2006)
  • ORF-Hörspielpreis (Verleihung: 2003)
  • Deutscher Hörbuchpreis als bester Interpret für "Der Meister des Jüngsten Tages" (Verleihung: 2008)
  • Deutscher Hörbuchpreis in der Kategorie Beste Information für seine Lesung (zusammen mit Gert Voss) "Thomas Bernhard/Siegfried Unseld: Briefwechsel" (Verleihung: 2010)
  • Adolf-Grimme-Preis (Verleihung: 2012)
  • Kammerschauspieler (Verleihung: 2016)
  • Österreichischer Filmpreis "Bester männlicher Darsteller" (Verleihung: 2017)
  • Deutscher Filmpreis "Beste männliche Hauptrolle" (Verleihung: 2017)
  • Nestroy Theaterpreis (Übernahme: 2018)


Peter Simonischek, * 6. August 1946 Graz, † 29. Mai 2023, Schauspieler.

Biografie

Peter Simonischek studierte zunächst Architektur, dann Schauspiel an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz. Bereits während seiner Studienzeit trat er am Schauspielhaus Graz auf; danach folgte ein Engagement am Stadttheater St. Gallen, weitere Stationen waren das Stadttheater Bern, das Staatstheater Darmstadt und das Schauspielhaus Düsseldorf. In diesen Jahren spielte er unter anderem den Tempelherrn in Lessings "Nathan der Weise", den Titus Feuerfuchs in Nestroys "Talisman", den Flieger in “Der Gute Mensch von Szechuan“ von Brecht, Wetter vom Strahl in Kleists "Käthchen von Heilbronn", Ferdinand in Friedrich Schillers "Kabale und Liebe" sowie Edmund in Shakespeares „König Lear“.

Von 1979 bis 1999 gehörte Simonischek zum Ensemble der Berliner Schaubühne. Geprägt wurde er in dieser Zeit durch Regisseure wie Peter Stein, Andrea Bredt, Luc Bondy oder Klaus Michael Grüber. In seiner Berliner Zeit spielte er sehr unterschiedliche Rollen, unter anderem war er als Jupiter in Kleists "Amphitryon" oder Jason in "Medea" von Euripides zu sehen. 1998 spielte er in der Uraufführung von Esther Vilars "Speer" im Berliner Hotel Adlon und 1999 den Graf Brühl in Hofmannsthals "Der Schwierige" am Schauspielhaus Zürich.

Sein Debüt bei den Salzburger Festspielen gab Simonischek 1982 als Torquato Tasso in Goethes gleichnamigem Drama. Es folgten unter anderem Auftritte in "Prometheus, gefesselt" von Peter Handke nach Aischylos (1986), in "Hochzeit" von Elias Canetti (1988) sowie "Der Kirschgarten" von Tschechow (1995/1996). Von 2002 bis 2009 war er als Salzburger "Jedermann" zu sehen. Den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg spielte er 2012 in Kleists "Prinz Friedrich von Homburg".

Mit der Spielzeit 1999/2000 trat Simonischek in das Ensemble des Wiener Burgtheaters ein, dem er bis zu seinem Tod angehörte. Hier hatte er ein sehr breites Rollenspektrum, ob er nun den gebrochenen Zauderer in Jon Fosses bitter-komischem Friedhofstück "Traum im Herbst", den coolen Airport-Passagier in Albert Ostermaiers "Letzter Aufruf" oder den gegen den Tod ansingenden Vater in "Die Zeit der Plancks" verkörperte. Weitere Rollen waren unter anderem die Titelrolle in Ibsens "John Gabriel Borkmann", Thomas Hudetz in Ödön von Horváths "Der jüngste Tag", Martin in Edward Albees "Die Ziege oder Wer ist Sylvia?" oder Herr von Goldfuchs in Johann Nestroys "Zu ebener Erde und erster Stock". In den Shakespeare-Dramen "Ein Sommernachtstraum" und "Julius Caesar" spielte er Theseus, den Herzog von Athen, beziehungsweise den Elfenkönig Oberon sowie den Caesar. In Schnitzlers "Das weite Land" war er Friedrich Hofreiter (Regie: Alvis Hermanis) und in Hermann Bahrs "Das Konzert" der umschwärmte Pianist Gustav Heink als Partner von Regina Fritsch. Für seine Darstellung des Afzal in "The Who and the What" von Ayad Akhtar im Akademietheater wurde er 2018 als Bester Schauspieler mit dem Nestroy Theaterpreis ausgezeichnet.

Peter Simonischek war seit 2019 Ehrenmitglied am Burgtheater.

Von 2011 bis 2023 spielte er zudem regelmäßig den Frosch in der "Fledermaus" in der Staatsoper.

Peter Simonischek war auch in vielen Hörspielen und Hörbüchern vertreten, etwa in der Dramatisierung von Doderers "Die Strudelhofstiege" und in "Die Blendung" nach Elias Canetti (2002). 2008 las er "Der Verschollene" von Franz Kafka ein.

In zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen arbeitete Simonischek mit Regisseuren wie Axel Corti, Hans Steinbichler und Matti Geschonneck zusammen. Eine seiner wichtigsten Filmarbeiten war die Titelrolle des Hermann Gebirtig in "Gebürtig" nach dem Roman von Robert Schindel (2002), in Julian Pölslers Spielfilm "Geliebter Johann Geliebte Anna" spielte er den Vater. Für seine Titelrolle in der deutschen Tragikomödie "Toni Erdmann" wurde Simonischek 2016 als bester Darsteller mit dem europäischen Filmpreis ausgezeichnet.

Literatur

Weblinks