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Otto Breicha, * 26. Juli 1932 Wien,  † 28. Dezember 2003 Wien, Publizist, Kulturmanager.  
 
Otto Breicha, * 26. Juli 1932 Wien,  † 28. Dezember 2003 Wien, Publizist, Kulturmanager.  
  
Nach Abschluss seiner Studien an der Universität Wien (Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte; Dr. phil. 1961) war Breicha 1962-1972 wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter der österreichischen Gesellschaft für Literatur und 1969-1974 Mitherausgeber der Nachfolge der Hefte für Kunst und Literatur "Ver Sacrum" sowie 1962-1970 Kunst- und Literaturkritiker des "Kurier". Mehrere Jahre war er außerdem Programm-verantwortlicher der Wiener Galerie Würthle. 1966 begründete er die HJS für Literatur und Kunst "Protokolle" und redigierte sie auch selbst (bis 1969 gemeinsam mit [[Gerhard Fritsch]]). 1969-1974 war er Direktionsmitglied des Avantgardefestivals "steirischen herbst". Mit [[Helmut Qualtinger ]] und [[H. C. Artmann]] war er freundschaftlich verbunden, für andere (Arnulf Rainer und die Gruppe "Wirklichkeiten") war er fördernder Freund. 1980-1997 war Breicha als Direktor der Salzburger Landessammlung "Rupertinum" tätig, die 1983 unter seiner Diektion eröffnet wurde.
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==Biographie==
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Nach Abschluss seiner Studien an der Universität Wien (Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte; Dr. phil. 1961) war Breicha 1962 bis 1972 wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter der österreichischen Gesellschaft für Literatur. Zwischen 1969 und 1974 fungierte er darüber hinaus als Direktionsmitglied des "Steirischen Herbstes". Daneben wirkte er als Mitherausgeber der Hefte für Kunst und Literatur "Ver Sacrum" sowie von 1962 bis 1970 als Kunst- und Literaturkritiker des "[[Kurier]]". Mehrere Jahre war er außerdem Programmverantwortlicher der Wiener [[Galerie Würthle]].
  
Er gilt als einer der ersten freien Kunstkuratoren und Kulturmanager Österreichs, der Ausstellungen für die Secession, das Zwanzigerer-Haus und für Galerien zusammenstellte; ein besonderes Anliegen war ihm das kommunale Kunsthaus Graz, das er 1972-2000 (bis zur Schließung) leitete. Sein Schriftsteller. Opus ist sehr umfangreich (den Schwerpunkt bildete die österreichische Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts) und umfasst auch eine Reihe von Monographien (beispielsweise Georg Eisler [Monographie und Werkkatalog, 1970]; Andreas Urteil, 1970; Arnulf Rainer [Überdeckungen, 1972]; Peter Pongratz, 1975; Wolfgang Hutter [Malerei und Zeichnungen; Graphik; zwei Bände 1977]; Fritz Wotruba [Wotruba und die Folgen, 1994]).  
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1966 begründete Breicha die Zeitschrift für Literatur und Kunst "Protokolle" und redigierte sie auch selbst (bis 1969 gemeinsam mit [[Gerhard Fritsch]]). Mit [[Helmut Qualtinger ]] und [[Hans Carl Artmann|H. C. Artmann]] war er freundschaftlich verbunden, für andere (Arnulf Rainer und die Gruppe "Wirklichkeiten") war er fördernder Freund. 1972 bis 1980 leitete er das Kulturhaus der Stadt Graz, danach wirkte er bis 1997 als Direktor der Salzburger Landessammlung "Rupertinum", die 1983 unter seiner Diektion eröffnet wurde.
  
Als Herausgeber betreute er unter anderem die Sammelbände "Finale und Auftakt" (1964; Die Wiener Kunstszene an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert), "Aufforderung zum Mißtrauen" (1967; Literatur, bildende Kunst und Musik nach 1945), "Der Art-Club in Österreich" (1981), "Österreich zum Beispiel" (1982), "Wirklichkeiten" (1988), "Miteinander, zueinander, gegeneinander" (1992) sowie "Gut zum Druck" und "Anfänge des Informel in Österreich" (beide 1997) sowie weitere Künstlermonographien (beispielsweise Max Weiler [Die innere Figur, 1989], Peter Pongratz [1975], Oskar Kokoschka [1976], Fritz Wotruba [1977]).  
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Breicha gilt als einer der ersten freien Kunstkuratoren und Kulturmanager Österreichs, der Ausstellungen für die [[Secession (Institution)|Secession]], das [[20er Haus]] und für Galerien zusammenstellte. Sein schriftstellerisches Opus ist sehr umfangreich - den Schwerpunkt bildete die österreichische Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts - und umfasst auch eine Reihe von Monographien, beispielsweise zu [[Georg Eisler]], 1970; [[Andreas Urteil]], 1970; [[Arnulf Rainer]], 1972; [[Peter Pongratz]], 1975; [[Wolfgang Hutter]], zwei Bände 1977 oder Fritz Wotruba, 1994.  
  
Preis der Stadt Wien für Publizistik (1981); Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik (1982).
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Als Herausgeber betreute er unter anderem die Sammelbände "Finale und Auftakt" (1964; Die Wiener Kunstszene an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert), "Aufforderung zum Mißtrauen" (1967; Literatur, bildende Kunst und Musik nach 1945), "Der Art-Club in Österreich" (1981), "Österreich zum Beispiel" (1982), "Wirklichkeiten" (1988), "Miteinander, zueinander, gegeneinander" (1992) sowie "Gut zum Druck" und "Anfänge des Informellen in Österreich" (beide 1997) sowie weitere Künstlermonographien, etwa über [[Max Weiler]] (1989), [[Oskar Kokoschka]] (1976) oder Fritz Wotruba (1977).
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Nach ihm ist der "Otto-Breicha-Preis" für Fotokunst benannt.
  
 
== Literatur==
 
== Literatur==
 
* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992  
 
* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992  
* Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001 ''(Werkverzeichnis'')
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* Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001  
* Hans F. Prokop: Österreichisches Literaturhandbuch. 1974
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* Hans F. Prokop: Österreichisches Literaturhandbuch. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1974
* Kleine Zeitung Graz, 24.08.1984
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* Kleine Zeitung [Graz], 24.08.1984
 
* Die Presse, 25.07.1992
 
* Die Presse, 25.07.1992
 
* Die Presse, 26.07.2002
 
* Die Presse, 26.07.2002
* Henriette Horny: Ein Stück Kultur geht zu Ende. In: Kurier, 30.12.2003, S. 25
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* Henriette Horny: Ein Stück Kultur geht zu Ende. In: Kurier, 30.12.2003
*Elfriede Jelinek: Schreiben müssen. In memoriam Otto Breicha. In: Die Presse, 30.12.2003
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* Elfriede Jelinek: Schreiben müssen. In memoriam Otto Breicha. In: Die Presse, 30.12.2003
* Standard, 30.12.2003
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* [https://permalink.obvsg.at/wbr/AC10933519 Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Breicha, Otto [Sign.: TP-005555<nowiki>]</nowiki>]
* Kurier, 30.12.2003
+
 
* Kronen-Zeitung, 30. 12.2003.
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==Weblinks==
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Breicha Wikipedia: Otto Breicha]

Aktuelle Version vom 27. November 2023, 12:11 Uhr

Daten zur Person
Personenname Breicha, Otto
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 30619
GND 116469986
Wikidata Q2038348
Geburtsdatum 26. Juli 1932
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. Dezember 2003
Sterbeort Wien
Beruf Publizist, Kulturmanager
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 27.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Leiter des Kulturhauses der Stadt Graz (1972 bis 1980)
  • Direktor der Salzburger Landessammlung Rupertinum (1980 bis 1997)

  • Preis der Stadt Wien für Publizistik (Übernahme: 16. Juni 1981)
  • Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik (Verleihung: 1982)


Otto Breicha, * 26. Juli 1932 Wien, † 28. Dezember 2003 Wien, Publizist, Kulturmanager.

Biographie

Nach Abschluss seiner Studien an der Universität Wien (Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte; Dr. phil. 1961) war Breicha 1962 bis 1972 wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter der österreichischen Gesellschaft für Literatur. Zwischen 1969 und 1974 fungierte er darüber hinaus als Direktionsmitglied des "Steirischen Herbstes". Daneben wirkte er als Mitherausgeber der Hefte für Kunst und Literatur "Ver Sacrum" sowie von 1962 bis 1970 als Kunst- und Literaturkritiker des "Kurier". Mehrere Jahre war er außerdem Programmverantwortlicher der Wiener Galerie Würthle.

1966 begründete Breicha die Zeitschrift für Literatur und Kunst "Protokolle" und redigierte sie auch selbst (bis 1969 gemeinsam mit Gerhard Fritsch). Mit Helmut Qualtinger und H. C. Artmann war er freundschaftlich verbunden, für andere (Arnulf Rainer und die Gruppe "Wirklichkeiten") war er fördernder Freund. 1972 bis 1980 leitete er das Kulturhaus der Stadt Graz, danach wirkte er bis 1997 als Direktor der Salzburger Landessammlung "Rupertinum", die 1983 unter seiner Diektion eröffnet wurde.

Breicha gilt als einer der ersten freien Kunstkuratoren und Kulturmanager Österreichs, der Ausstellungen für die Secession, das 20er Haus und für Galerien zusammenstellte. Sein schriftstellerisches Opus ist sehr umfangreich - den Schwerpunkt bildete die österreichische Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts - und umfasst auch eine Reihe von Monographien, beispielsweise zu Georg Eisler, 1970; Andreas Urteil, 1970; Arnulf Rainer, 1972; Peter Pongratz, 1975; Wolfgang Hutter, zwei Bände 1977 oder Fritz Wotruba, 1994.

Als Herausgeber betreute er unter anderem die Sammelbände "Finale und Auftakt" (1964; Die Wiener Kunstszene an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert), "Aufforderung zum Mißtrauen" (1967; Literatur, bildende Kunst und Musik nach 1945), "Der Art-Club in Österreich" (1981), "Österreich zum Beispiel" (1982), "Wirklichkeiten" (1988), "Miteinander, zueinander, gegeneinander" (1992) sowie "Gut zum Druck" und "Anfänge des Informellen in Österreich" (beide 1997) sowie weitere Künstlermonographien, etwa über Max Weiler (1989), Oskar Kokoschka (1976) oder Fritz Wotruba (1977).

Nach ihm ist der "Otto-Breicha-Preis" für Fotokunst benannt.

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001
  • Hans F. Prokop: Österreichisches Literaturhandbuch. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1974
  • Kleine Zeitung [Graz], 24.08.1984
  • Die Presse, 25.07.1992
  • Die Presse, 26.07.2002
  • Henriette Horny: Ein Stück Kultur geht zu Ende. In: Kurier, 30.12.2003
  • Elfriede Jelinek: Schreiben müssen. In memoriam Otto Breicha. In: Die Presse, 30.12.2003
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Breicha, Otto [Sign.: TP-005555]

Weblinks