Max Weiler

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Daten zur Person
Personenname Weiler, Max
Abweichende Namensform
Titel Univ.Prof.
Geschlecht männlich
PageID 29996
GND 118630180
Wikidata Q129877
Geburtsdatum 27. August 1910
Geburtsort Absam, Tirol
Sterbedatum 29. Jänner 2001
Sterbeort Wien
Beruf Maler, Grafiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 24.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 16. Februar 2001
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33G, Nummer 30
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Mitglied des Österreichischen Kunstsenats (1967 bis 2001)

  • Rompreis (Verleihung: 1937)
  • Großer Österreichischer Staatspreis für bildende Kunst (Übernahme: 1. Februar 1961)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Übernahme: 15. Juni 1979)
  • Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste in Wien (Verleihung: 1995)
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 17. Dezember 1999)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 24. April 1987, Übernahme: 1. September 1987)
  • Ehrenzeichen des Landes Tirol (Verleihung: 1970)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 17. Juli 1995)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2000)

Weiler Max, * 27. August 1910 Absam, Tirol, † 29. Jänner 2001 Wien, Maler, Grafiker.

Biographie

Nach der Matura an der Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck und Unterricht an der Malschule Toni Kirchmayrs studierte Weiler von 1930 bis 1937 Malerei an der Wiener Akademie der bildenden Künste, unter anderem bei Karl Sterrer. Bereits 1932 entstanden Entwürfe zur Ausstattung der Holzmeisterkirche in der Krim, die aber unausgeführt blieben. 1936 beauftragte der Rektor der Akademie, Clemens Holzmeister, Weiler mit der künstlerischen Ausgestaltung der Österreich-Kapelle im päpstlichen Pavillon der Pariser Weltausstellung 1937. Im gleichen Jahr erhielt er ein Staatsstipendium der Akademie, den sogenannten Rompreis, der ihm einen einjährigen Aufenthalt in Rom ermöglichte.

Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Weiler zuerst als Hilfslehrer in Telfs und Zams bei Landeck (1939-1942) und wurde dann von Deutschen Wehrmacht als Gefreiter in Oberitalien und Jugoslawien eingesetzt (1942-1945). Danach wirkte er vor allem in Innsbruck und Linz. Aus den Nachkriegsjahren stammen die Fresken der Theresienkirche (1946/1947) auf der Innsbrucker Hungerburg sowie die Ausgestaltung der Abfahrtshalle des Innsbrucker Hauptbahnhofes (1954/1955). Beide Projekten sorgten für rege öffentliche Diskussionen.

1950 waren graphische Arbeiten Weilers auf der 25. Biennale in Venedig zu sehen. Im Folgejahr wurden seine Arbeiten erstmals in einer Einzelausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum gezeigt. 1957 kuratierte Vinzenz Oberhammer erstmals in Wien, in der Akademie der bildenden Künste, eine umfassende Ausstellung mit neuen Werken Weilers. 1960 vertrat der Künstler die österreichische Malerei auf der 30. Biennale in Venedig. 1964 erhielt Max Weiler einen Ruf als Ordentlicher Professor an die Akademie der bildenden Künste. Der Institution blieb er bis zu seiner Emeritierung 1981 verbunden. Peter Pongratz machte er zu seinem Assistenten. Außerdem gehörte er von 1967 bis zu seinem Tod dem Österreichischen Kunstsenat an.

Sein äußerst umfangreiches Werk umfasst Landschaften, Stillleben, Porträts, Sgraffiti, Mosaike, Glasmalereien und Keramikwandbilder (vielfach im öffentlichen Raum). Weilers Kunst verkörpert eine spezifisch österreichische Form der internationalen Moderne. Sie spricht eine eigene Sprache, in ihrem Zentrum steht die Beobachtung der Natur; er sieht sie als permanentes Werden und als kosmische Ordnung, der er in alternativen Bildformen, jenseits der Landschaft, Ausdruck verlieh. Sein Werk lässt sich auf die Formel "Das Geistige in der Natur" konzentrieren; er gilt als Klassiker, der im Kontext der Moderne als Einzelgänger eine eigene Position repräsentiert. Zahlreiche Großausstellungen im In- und Ausland würdigten das künstlerische Schaffen Weilers (in Wien zuletzt 1999 in der Akademie der bildenden Künste und im Künstlerhaus).

2003 wurde in Wien-Leopoldstadt der Max-Weiler-Platz nach dem Künstler benannt

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001
  • Wilfried Skreiner: Max Weiler. Salzburg: Residenz Verlag 1975
  • Peter Weiermair [Hg.]: Über Max Weiler. Innsbruck: Allerheiligenpresse 1980
  • Otto Breicha: Weiler. Die innere Figur. 171 Bildwerke seit 1933, Retrospektive. Salzburg / Wien: Verlag Galerie Welz / Museum des 20. Jahrhunderts 1989
  • Wieland Schmied: Max Weiler. Ein anderes Bild der Natur. Der Weg zum Spätwerk. Salzburg: Residenz-Verlag 1998
  • Edelbert Köb [Hg.]: Max Weiler im Jahrhundert der Moderne. Malerei seit 1927. Retrospektive. Wien: Künstlerhaus 1999
  • Gottfried Boehm: Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur. Wien [u.a.]: Springer 2001
  • Max Weiler - vier Wände. 1973-1977 ; [anlässlich der Ausstellung im Museumsquartier, in Wien vom 21. Januar bis 2. Mai 2004]. Hg. vom Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien. Wien [u.a.]: Springer 2008
  • Klaus Albrecht Schröder [Hg.]: Max Weiler - der Zeichner. Ostfildern: Hatje Cantz 2011
  • Wolfgang Meighörner [Hg.]: Max Weiler - die großen Werke. Fresken, Mosaiken, Gemälde - vom Entwurf zur Ausführung, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck, Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, 18. Juni - 31. Oktober 2010. Innsbruck: Haymon Verlag 2010
  • Thomas Zaunschirm: Max Weiler 1910 - 2001. Wie eine Symphonie - like a symphony. Salzburg/Wien [u.a.]: Pustet 2008
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Weiler, Max [Sign.: TP-055313]
  • Unterlagen von Yvonne Weiler