Nikolaus (Heiliger)

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Daten zur Person
Personenname
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 21167
GND
Wikidata
Geburtsdatum
Geburtsort
Sterbedatum 6. Dezember 0342 JL
Sterbeort 342
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 17.09.2013 durch WIEN1.lanm08w11


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Nikolaus, Heiliger († 342 als Bischof von Myra; Fest: 6. Dezember, Feier am Vorabend). Das Nikolausfest ist das bedeutendste der vorweihnachtlichen Feste und wurde in Wien als Kinderfest schon frühzeitig heimisch. Der heilige Nikolaus hat sicher bereits ab dem Mittelalter eine eigentümliche pädagogische Rolle gespielt, wenngleich sein Wirken in Wien aus dieser Zeit nicht überliefert ist. 1686 berichtet der englische Arzt Edward Brown von seinen Reisen nach Österreich in den 70er Jahren des 17. Jahrhunderts, daß es Gewohnheit sei, den Kindern kleine Geschenke in den Schuh zu stecken. Der Brauch erfaßte alle gesellschaftlichen Schichten; die kaiserliche Familie verteilte die Geschenke am Vorabend, dem 5. Dezember („St. Nicolas Einlegung"). Im 18. Jahrhundert werden die Berichte über den Umzug des gabenbringenden „Nikolo" und seines Begleiters, des strafenden Krampus, häufiger; es werden aber auch Mißbräuche angeprangert (Krampusse schlugen auf der Straße auf Erwachsene und Kinder ein). Die Geschäftswelt machte sich den Brauch zunutze und bot Schokoladefiguren, Gesichtslarven, Krampuskarten und „Zwetschkenkrampusse" an. Unter Maria Theresia sind die Nikolobescherungen bei Hof bekannt. Ab der josephinischen Zeit (1782) wird von einem „grünen Baum mit brennenden kleinen Kerzen" berichtet, den Nikolaus den Kindern brachte; die wohl älteste Darstellung findet sich 1825 im Erinnerungsbuch der Kaufmannsfamilie Baumann (Historisches Museum der Stadt Wien); 1817 berichtet Karoline Pichler, daß die Bescherung statt zu Weihnachten nach alter österreichischer Sitte am Nikolaustag stattgefunden habe, und Grillparzer spricht im selben Jahr von dem am 5. Dezember vom Nikolaus gebrachten „Bescherungsbaum voll Lichtern". Die Vermischung des Nikolaus- und des Weihnachtstags, die beide mit dem Christbaum verbunden sind, ist noch längere Zeit zu erkennen; da der Christabend traditionell mit der Krippe verbunden war, dauerte es lange, bis diese allmählich durch den Christbaum verdrängt wurde.

Literatur

  • Leopold Schmidt: Wiener Volkskunde. 1940, S. 57
  • Gustav Gugitz: St. Nikolaus, der Gabenbringer, in: dsbe., Jahr und Feste 2, S. 223 ff.
  • Gustav Gugitz: Das Nikolausfest in Alt-Wien, in: Emil Carl Blümml / Gustav Gugitz: Alt-Wiener Thespiskarren. Die Frühzeit der Wiener Vorstadtbühnen. Wien: Schroll 1925, S. 36 ff.
  • Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1955-1981. Band 5, S. 127 ff. (Abb. nach S. 128)
  • Czeike: Advent- und Weihnachtsbräuche im alten Wien in: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. Band 45, 1990, S. 220 ff.
  • Czeike: , Advent in Wien, in: Wienmagazin, Nr. 12/1988, S. 6