Neue Wiener Bühne

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Theater
Datum von 1908
Datum bis 1928
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 12236
GND
WikidataID
Objektbezug Theater, Danzers Orpheum, Harmonietheater
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.11.2022 durch WIEN1.lanm08pil
  • 9., Wasagasse 33

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48° 13' 10.70" N, 16° 21' 32.15" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Neue Wiener Bühne (9., Wasagasse 33). Vorher befanden sich hier das Harmonietheater (1866-1868), Orpheum (1868-1872) sowie Danzers Orpheum (1872-1908).

Die Neue Wiener Bühne wurde von Robert Wiener (Co-Direktor Adolf Steinert aus Berlin) gegründet, der am 22. August 1908 den Pachtvertrag mit Danzers Erben abschloss. Als Robert Wiener, nachdem Gabor Steiner 1907 die Bühnenkonzession zurückgelegt hatte, das Theater übernahm, änderte er das Interieur grundlegend: Er ließ die Tische im Parkett entfernen und durch theatermäßige geschlossene Sitzreihen ersetzen.

Am 31. Oktober 1908 wurde das Theater mit der Komödie "Der König von Paris" von Caillavet und de Flers als Sprechbühne eröffnet.

Am 11. Jänner 1909 wurde zwar die behördliche Genehmigung erteilt, die Singspielhalle in "Neue Wiener Bühne (ehemals Danzers Orpheum)" umzubenennen, doch kam es zu keiner Erweiterung der Konzession. Wiener legte die Konzession zurück, worauf sich eine Betriebsgesellschaft aus Berliner Theaterleuten bildete, die dann Wiener zum Theaterleiter bestellte. Nach mehrfachen Änderungen wurde am 19. August 1912 Emil Geyer alleiniger Geschäftsführer und Leiter der Neuen Wiener Bühne, die er über den Ersten Weltkrieg bis in die Republik führte. Als er an das Theater in der Josefstadt berufen wurde, folgte ihm Eugen Robert.

Direktoren waren 1908-1911 Wiener und Steinert, 1911/1912 Herbert Rensch, 1913-1922 Emil Geyer, 1922-1925 Eugen Robert und Siegfried Geyer (1925 stand die Bühne in Verbindung mit den Kammerspielen), 1926/1927 Robert Volkner und 1927/1928 Emil Richter-Roland.

Unter Emil Geyer erlangte das Theater den Ruf einer literarischen, dem Neuen zugewandten Bühne, die für die expressionistische Dramatik kämpfte (Georg Kaiser, Paul Kornfeld).

Nach 1925 kam es zu einer Veränderung in Richtung Unterhaltungstheater. 1925-1928 hatte das Theater große finanzielle Probleme. Nach einigen Aufführungen von Robert Stolz' "Sperrsechserl" wurde die Bühne am 20. April 1928 geschlossen.

Zu den Schauspielern der Neuen Wiener Bühne zählten unter anderen Maria Athan, Paula Dürr, Albert Bassermann, Richard Grossmann, Eugen Jensen, Alexander Moissi, Otto Tressler und Paul Wegener.

Nach der Schließung wurden Zuschauerraum und Bühne abgetragen. 1934 wurden in der Gassenfront Wohnungen eingerichtet.

Literatur

  • Gotthard Böhm: Geschichte der Neuen Wiener Bühne. Diss. Univ. Wien 1965
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 665 ff.