Minna Kautsky: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Kautsky | + | Minna Kautsky, * 11. Juni 1837 Graz, † 20. September 1912 Berlin, Schauspielerin, Schriftstellerin. |
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Die Tochter des Theatermalers Anton Jaich übersiedelte 1845 mit ihrer Familie nach Prag, wo sie bereits als 14-Jährige auf Laienbühnen auftrat. 1854 heiratete sie den Landschafts- und Theatermaler Johann Kautsky, mit dem sie mehrere Kinder, unter ihnen der spätere Politiker und sozialdemokratische Theoretiker [[Karl Kautsky]], hatte. Bis 1861/1862 trat sie als Schauspielerin in Olmütz, Prag, Sondershausen und Berlin auf, ehe ein Lungenleiden ihre Karriere früh beendete. Ab 1863 lebte sie in Wien, ab 1904 in Berlin. | Die Tochter des Theatermalers Anton Jaich übersiedelte 1845 mit ihrer Familie nach Prag, wo sie bereits als 14-Jährige auf Laienbühnen auftrat. 1854 heiratete sie den Landschafts- und Theatermaler Johann Kautsky, mit dem sie mehrere Kinder, unter ihnen der spätere Politiker und sozialdemokratische Theoretiker [[Karl Kautsky]], hatte. Bis 1861/1862 trat sie als Schauspielerin in Olmütz, Prag, Sondershausen und Berlin auf, ehe ein Lungenleiden ihre Karriere früh beendete. Ab 1863 lebte sie in Wien, ab 1904 in Berlin. | ||
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+ | *[https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:AT-WBR-9998 Minna Kautsky: Helene. Roman in drei Büchern. Stuttgart: Dietz 1894] | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
* [https://permalink.obvsg.at/wbr/AC10953773 Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Kautsky, Minna [Sign.: TP-024732<nowiki>]</nowiki>] | * [https://permalink.obvsg.at/wbr/AC10953773 Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Kautsky, Minna [Sign.: TP-024732<nowiki>]</nowiki>] | ||
+ | *[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbr/name/view/2984924 Wienbibliothek Digital: Minna Kautsky] | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
+ | *[https://library.oapen.org/handle/20.500.12657/29399 Marianne Baumgartner: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885–1938). Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2015] | ||
+ | *Stefan Riesenfellner [Hg.]: Minna Kautsky. Beiträge zum literarischen Werk. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1996 | ||
*Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963 | *Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963 | ||
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 3. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1963, S. 275 f. | *Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 3. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1963, S. 275 f. | ||
+ | *Marie Juchacz: Sie lebten für eine bessere Welt. Lebensbilder führender Frauen des 19. und 20. Jahrhunderts. Berlin [u.a.]: Dietz 1956 | ||
*Bund Österreichische. Frauenvereine [Hg.]: Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österreich. 1930, S. 321 | *Bund Österreichische. Frauenvereine [Hg.]: Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österreich. 1930, S. 321 | ||
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==Weblinks== | ==Weblinks== |
Version vom 8. Februar 2024, 22:18 Uhr
Minna Kautsky, * 11. Juni 1837 Graz, † 20. September 1912 Berlin, Schauspielerin, Schriftstellerin.
Biografie
Die Tochter des Theatermalers Anton Jaich übersiedelte 1845 mit ihrer Familie nach Prag, wo sie bereits als 14-Jährige auf Laienbühnen auftrat. 1854 heiratete sie den Landschafts- und Theatermaler Johann Kautsky, mit dem sie mehrere Kinder, unter ihnen der spätere Politiker und sozialdemokratische Theoretiker Karl Kautsky, hatte. Bis 1861/1862 trat sie als Schauspielerin in Olmütz, Prag, Sondershausen und Berlin auf, ehe ein Lungenleiden ihre Karriere früh beendete. Ab 1863 lebte sie in Wien, ab 1904 in Berlin.
Ab den 1870er Jahren veröffentlichte Minna Kautsky Novellen, Romane, Dramen sowie Volksstücke (darunter: "Madame Roland", 1878; "Sie schützt sich selbst", 1892; "Stephan von Grillenhof", 1881; "Herrschen oder Dienen", 1882 oder "Helene", 1894), die zunehmend gesellschaftliche Fragen (Stellung der Frau, soziale Themen) zum Inhalt hatten. Beeinflusst durch ihren Sohn Karl wendete sie sich dem Sozialismus zu und publizierte fallweise unter Pseudonymen in sozialistischen Zeitungen und Zeitschriften. So erschien beispielsweise der soziale Roman "Im Vaterhaus" 1906 in 85 Fortsetzungen in der "Arbeiterzeitung". Ihre Werke gehören zu den ersten, die derartige Fragen thematisierten und die sozialistische Weltanschauung literaturfähig machten. Um 1900 wurden ihre Bücher in sehr vielen sozialdemokratischen Familien gelesen.
Kautsky zählte auch zu den wichtigsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des von der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei herausgegebenen "Österreichischen Arbeiterkalenders", der ab 1897 erschien. Mit wesentlichen Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung wie Victor Adler, Rosa Luxemburg oder Karl Liebknecht verband sie eine Freundschaft, ebenso zur Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach. Minna Kautsky gehörte 1885 zu den Gründerinnen des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien, in dem sie zeitweise auch die Funktionen der Präsidentin und Vizepräsidentin übernahm.
Werke
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Kautsky, Minna [Sign.: TP-024732]
- Wienbibliothek Digital: Minna Kautsky
Literatur
- Marianne Baumgartner: Der Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien (1885–1938). Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2015
- Stefan Riesenfellner [Hg.]: Minna Kautsky. Beiträge zum literarischen Werk. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1996
- Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 3. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1963, S. 275 f.
- Marie Juchacz: Sie lebten für eine bessere Welt. Lebensbilder führender Frauen des 19. und 20. Jahrhunderts. Berlin [u.a.]: Dietz 1956
- Bund Österreichische. Frauenvereine [Hg.]: Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österreich. 1930, S. 321