Max Reinhardt

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Daten zur Person
Personenname Reinhardt, Max
Abweichende Namensform Goldmann, Max
Titel
Geschlecht männlich
PageID 24897
GND
Wikidata
Geburtsdatum 9. September 1873
Geburtsort Baden bei Wien
Sterbedatum 31. Oktober 1943
Sterbeort New York
Beruf Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.08.2014 durch WIEN1.lanm09mai
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Reinhardt Max (eigentlich Max Goldmann; wegen der antisemitischen Strömungen der Zeit Namensänderung), * 9. September 1873 Baden bei Wien, † 30. Oktober 1943 New York, Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor, erste Gattin Else Heims, Schauspielerin, zweite Gattin Helene Thimig, Sohn des Kaufmanns Wilhelm Goldmann und dessen Gattin Rosa. Nach einer Banklehre nahm Reinhardt privat Schauspielunterricht und debütierte 1890 in Sulkowskis Eleventheater. Über das Neue Volkstheater (Rudolfsheim), Salzburg und Preßburg kam er 1894 ans Deutsche Theater Berlin (das er 1905 kaufte und dessen Leitung er bis 1920 innehatte). Er gründete den Verein „Die Brille" und eröffnete am 9. Oktober 1901 das Theater „Schall und Rauch" Unter den Linden. 1920 übergab er die Direktion des Deutschen Theaters Felix Hollaender und ging nach Wien, wo er in Hugo von Hofmannsthal einen Gleichgesinnten traf; mit diesem begründete er im Sommer 1920 die Salzburger Festspiele, bei denen er bis 1937 berühmte Aufführungen gestaltete (besonders bekannt wurde die Inszenierung des „Jedermann"). 1924 erwarb Reinhardt das Theater in der Josefstadt, baute es um und bildete eine Generation hervorragender Schauspieler heran. 1929 wurde das Max-Reinhardt-Seminar eröffnet, außerdem inszenierte Reinhardt im Arkadenhof des Rathauses „Dantons Tod" von Georg Büchner (Bühnenbild von Oskar Strnad). Als „Wiederbeleber des Barocktheaters" ging er von der bis dahin üblichen Spielraumgestaltung ab und eröffnete mit Hilfe von Ausstattungs- und Beleuchtungseffekten der Bühnenkunst neue Ausdrucksmöglichkeiten. Im März 1933 verließ Reinhardt Deutschland endgültig, obwohl ihm Goebbels (von namhaften Berliner Theaterschaffenden dazu gedrängt) die „Ehrenarierschaft" angeboten hatte. 1938 musste er auch Österreich verlassen und emigrierte über Großbritannien in die USA. Reinhardt besaß Schloss Leopoldskron bei Salzburg; Tondo (mit plastischem Porträtkopf) im Theater in der Josefstadt; Gedenkmedaillon an der Theaterfassade von Mario Petrucci (1949). 500-Schilling-Gedenkmünze (1993); Max-Reinhardt-Ring (gestiftet vom Theater in der Josefstadt). Max-Reinhardt-Gasse.


Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Lexikon des Judentums. Gütersloh: Bertelsmann 1967 (Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V.)
  • Neue österreichische Biographie ab 1815. Große Österreicher. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957-1987. Band 18,1972
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 3: Der Parlamentarismus und die modernen Republiken. Wien / München: Jugend & Volk 1974, S. 352 ff.
  • Max Epstein: Max Reinhardt. Berlin: Winckelmann 1918
  • Sigfried Jacobsohn: Max Reinhardt. Berlin: E. Reiss ⁵1921
  • Heinz Herald: Max Reinhardt. Ein Versuch über das Wesen der modernen Regie. Hamburg: Rowohlt 1953
  • Gusti Adler: Max Reinhardt, sein Leben. Biographie unter Zugrundelegg seiner Notizen für eine Selbstbiographie, seine Briefe, Reden und persönlichen Erinnergungen. Salzburg: Festungsverl. 1964
  • Helene Thimig-Reinhardt: Wie Max Reinhardt lebte. Percha, Kempfenhausen: R. S. Schul 1973
  • Heinz Kindermann: Max Reinhardts Weltwirkung. Ursachen, Erscheinungsformen und Grenzen. Wien [u.a.]: Böhlau 1969
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Register
  • Franz Hadamowsky [Hg.]: Max Reinhardt. Ausgewählte Briefe, Reden, Schriften und Szenen aus Regiebüchern. Wien: Prachner 1963 (Museion: Reihe 1, Veröffentlichungen der Theatersammlung, 3)
  • Paul Koeppler: Max Reinhardt auf der Probe. Im Spiegel der zeitgenössischen Autobiographien. Köln: Böhlau 1973 [Maske und Kothurn 2 (1973)]
  • Österreichisches Theatermuseum, Gedenkräume. [Katalogtext: Hedwig Pistorius. Kataloggestaltung: Josef Schulz und Peter Dressler]. Wien: Österr. Theatermuseum 1991, S. 27 ff., S. 65 f.
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés. Wien [u.a.]: Zsolnay 1985, Register
  • Gisela Prossnitz: Der Theatermagier Max Reinhardt. In: Parnass. Die österr. Kunst und Kulturzeitschrift 2 (1993), S. 104 ff.
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken. 1973
  • Der Standard. Österreichs unabhängige Tageszeitung für Wirtschaft, Politik und Kultur, 08.09.1993
  • Presse Spectrum, 30.10.1993
  • Robert Dachs: Mit der Kinheit in der Tasche. [Ein Portrait zu Max Reinhardts 50. Todestag]. In: Bühne, Sommer 1993, S. 34-38
  • Dieter E. Zimmer: Max Reinhardts Nachlaß. Ein Drama um Kunst und Kommerz. In: Die Zeit, 15.07.1993, S. 9