Marie Christine

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Antonio Canovas Grabdenkmal der Erzherzogin Marie Christine in der Augustinerkirche.
Daten zur Person
Personenname Marie Christine
Abweichende Namensform
Titel Erzherzogin
Geschlecht weiblich
PageID 25882
GND 118921584
Wikidata
Geburtsdatum 13. Mai 1742
Geburtsort Wien
Sterbedatum 24. Juni 1798
Sterbeort Wien
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.12.2017 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof Kapuzinergruft;
Grabstelle
Bildname Grabdenkmal Marie Christine.jpg
Bildunterschrift Antonio Canovas Grabdenkmal der Erzherzogin Marie Christine in der Augustinerkirche.
  • 6., Amerlingstraße 6 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Marie Christine, * 13. Mai 1742 Wien, † 24. Juni 1798 Wien, Erzherzogin von Österreich.

Biographie

Maria Christina Johanna Josepha Antonia war das fünfte Kind Franz' I. und Maria Theresias. "Mimi", wie sie von ihrer kaiserlichen Mutter genannt wurde, war deren Lieblingstochter und die einzige, die sich ihren Ehemann aussuchen durfte. Die Wahl der Erzherzogin fiel auf Albert (Kasimir) von Sachsen-Teschen. 1765 machte ihn Maria Theresia zum Statthalter in Ungarn. Die Hochzeit fand 1766 statt. Nachdem die Tochter des Paares kurz nach der Geburt 1767 verstorben war, blieb die Ehe kinderlos.

Die künstlerisch hochbegabte Marie Christine, deren Zeichnungen und Aquarelle idyllische Einblicke in den Alltag der kaiserlichen Familie darstellen, unterstützte ihren Mann tatkräftig beim Aufbau seiner Kunstsammlung.

Mit ihrer Schwägerin Isabella von Parma (1741–1763), der früh verstorbenen ersten Frau ihres Bruders Joseph II., hatte sie eine tiefe Freundschaft verbunden, die bis heute Anlass für Spekulationen gibt und die die Beziehung zwischen den Geschwistern nachhaltig belastet hat. 1780 ernannte Joseph II. Marie Christine mit ihrem Gatten als Nachfolger des im selben Jahr verstorbenen Karl von Lothringen zum Statthalter der Österreichischen Niederlande, eine Funktion ohne jede politische Verantwortung. In der Nähe von Brüssel lies das Paar das Sommerschloss Laeken bauen. Mit Einwilligung ihres Bruders Leopold II. adoptierte sie dessen Sohn Erzherzog Karl und holte ihn nach Belgien, um ihn hier weiter ausbilden zu lassen. Im Zuge der "Brabanter Revolution" gegen die Reformen Josefs II. mussten die Statthalter Brüssel vorübergehend verlassen und kehrten nach dem Einfall der französischen Revolutionstruppen 1792 endgültig nach Wien zurück, wo sie das Stadtpalais des Grafen Silva-Tarouca bezogen. Marie Christine verstarb im Mariahilfer Sommerpalais Kaunitz, das sie und Albert wegen des Umbaus ihres Palais angemietet hatten. Sie wurde in der "Toskanagruft" der Kapuzinergruft beigesetzt. Albert ließ seiner "uxori optimae", der besten Gattin, von Antonio Canova ein Kenotaph in der Augustinerkirche errichten.

Die Idee Marie Christines, eine Wasserleitung bauen zu lassen, um große Teile Wiens mit frischem Trinkwasser aus dem Wienerwald zu versorgen, wurde erst nach ihrem Tod realisiert.

1867 wurde eine im Zuge der Parzellierung des Glacis angelegte Verkehrsfläche nach der Habsburgerin Christinengasse benannt.

Literatur

  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
  • Magdalena Hawlik-van de Water: Die Kapuzinergruft. Begräbnisstätte der Habsburger in Wien. Wien [u.a.]: Herder 1987

Links