Albertina (Gebäude)

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Albertina, 1823
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1742
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Palais Taroucca
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 18143
GND
WikidataID
Objektbezug Hofburg
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 23.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Albertina Tranquillo Mollo.jpg
Bildunterschrift Albertina, 1823
  • 1., Augustinerstraße 1
  • 1., Albertinaplatz 1

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48° 12' 17.19" N, 16° 22' 5.23" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Albertina, um 1940

Albertina, Gebäude (1, Augustinerstraße 1, Albertinaplatz 1). 1742-1745 als Palais Taroucca erbaut, wurde es 1801-1804 unter Einbeziehung von Teilen des Augustinerklosters durch Louis Montoyer erweitert und 1867 teilweise neu fassadiert. Nach schwerem Bombenschaden (1945) wurden Palais und Anlage verändert (Teile des Inneren neu gestaltet, Fassadengliederung verändert, Albrechtsrampe verkürzt und durch eine Stiege ersetzt, Albrechtsbrunnen verkleinert [seit 1989 weitgehende Wiederherstellung des ursprünglich Zustands]). 1996 bis 2003 erfolgte eine tiefgreifende Restaurierung des Gebäudes.

Albrechtbrunnen

Inneres

Die Innenräume präsentieren sich teilweise klassizistisch (erste Hälfte 19. Jahrhundert), teilweise erneuert. Der Hauptsaal (nach Entwurf von Josef Kornhäusel) wurde 1953 restauriert; original aus der Zeit Kornhäusels haben sich außerdem die ovale Minervahalle, der Säulengang mit dem Stiegenhaus sowie einige Räume im Hauptgeschoß erhalten. Im Hauptsaal befinden sich Sandsteinfiguren (Apollo und die 9 Musen), in der Minervahalle eine Pallas Athene (von Joseph Klieber, 1823/1824). Die Marmorbüste von Herzog Albert von Sachsen-Teschen schuf Franz Xaver Messerschmidt (zweite Hälfte 18. Jahrhundert). Das Palais beherbergt die von Herzog Albert begründete Albertina und das Österreichische Filmmuseum; vor dem Palais steht das Erzherzog-Albrecht-Denkmal.

Ruinen der Albertina und des Philipphofes (10.9.1944)

Generalsanierung der Albertina

Als nach langjährigen Vorbereitungen und Sicherstellung der finanziellen Mittel 1996 eine Generalsanierung der Albertina begonnen wurde, sollte diese eigentlich 1997 abgeschlossen sein, doch weitete sich das Bauziel mehrfach aus.

Die schließlich, unter Berücksichtigung der Forderungen der Denkmalpflege erfolgte Generalrenovierung führte zu wesentlichen baulichen Neugestaltungen (Zubauten für den Museumsbetrieb [insbesondere Galerie für Sonderausstellungen], unterirdische Depoterweiterung, Fassadenneugestaltung zum Burggarten samt Gartenterrasse, Verlegung der Eingangsbereichs auf das Niveau des Albertinaplatzes). Obwohl man während der Bauarbeiten auf die Grundmauern eines mittelalterlichen Turms der (seinerzeit über den heutigen Albertinaplatz verlaufenden) babenberger Ringmauer stieß (Augustinerturm) und örtlichkeitsbedingt eine Umplanung erforderlich wurde, konnten die Arbeiten 2003 nach einer insgesamt zehnjährigen Planungs- und Bauzeit weitgehend abgeschlossen werden.

Nach zwei Architekturwettbewerben (für die Gesamtkonzeption beziehungsweise für den Eingangsbereich) begannen 1998 die eigentlichen Bauarbeiten, am 15. März 2003 erfolgte die offizelle Eröffnung (Kosten bis Februar 2003 rund 100 Millionen €). An der Planung und Bauführung waren die Architekturbüros Erich Steinmayr & Friedrich Mascher (Gesamtplanung; Studiengebäude, Tiefspeicher, Neubauten der Ausstellungshallen [Basteihalle, Propter Homines-Halle, Pfeilerhalle], Umbauten im Palais), Hans Hollein (Eingangsbereich, Café Atelier unter anderem), Arkan Zeytinoglu (Restaurant-Café) und Callum Lumsden (Shop) beteiligt. Der Zugang zur Albertina wurde ins Parterre (ehemaliger Augustinerkeller) verlegt. Das von Hans Hollein konzipierte, 64 m lange Flugdach (nach den Sponsoren als "Soravia Wing" bezeichnet), das nicht nur einen Akzent setzen, sondern die Museumsbesucher auf dem Weg zum Eingang vor Wettereinflüssen schützen soll, wurde aus Kostengründen nicht, wie geplant, aus Titan, sondern aus Aluminium hergestellt. Der Fertigstellung Ende Oktober 2003 folgte ab 29. Oktober die Montage und am 11. Dezember 2003 die offizielle "Eröffnung". Aus optischen Gründen blieb das Flugdach nicht unumstritten.

Die auf der Brüstung des ehemaligen Stiegenaufgangs zur Albertina angebracht gewesene Skulptur "Liegender Jüngling" von Fritz Wotruba (geschaffen 1933) wurde im Zuge der Generalsanierung von ihrem Standort entfernt und deponiert.

Quellen

Literatur

  • Walter Koschatzky, Alice Strobl: Die Albertina in Wien. 1969
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 10 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 34
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 59
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 5: Generalregister. Wien: Jugend & Volk 1962, S. 9 (Register)