Lucy Tal: Unterschied zwischen den Versionen

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Lucy Tal, * 28. Oktober 1896 Wien, * 2. Juli 1995 New York, Verlegerin, Übersetzerin.
 
Lucy Tal, * 28. Oktober 1896 Wien, * 2. Juli 1995 New York, Verlegerin, Übersetzerin.
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Lucy Tal kam als Tochter des Kaufmanns Aladar Traub und dessen Frau Johanna, geborene Kohn, in Wien zur Welt und wuchs mit ihren Geschwistern Johanna und Bernhard Bela auf. Am 22. November 1917 heiratete sie den Schriftsteller und Lyriker [[Ernst Peter Tal]], der gemeinsame Sohn Thomas wurde 1919 geboren. In dem von ihrem Ehemann gegründeten [[E. P. Tal & Co. Verlag|E. P. Tal Verlag]] absolvierte Lucy Tal ab 1927 eine Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin. Der entsprechende Lehrbrief wurde ihr im April 1934 ausgestellt. Wohl bereits vor dem Lehrabschluss wirkte Lucy Tal an den Geschäften ihres Mannes mit. Das Ehepaar pflegte zudem einen großen Freundeskreis, dem unter anderen [[Josef Weinheber]] angehörten.
 
Lucy Tal kam als Tochter des Kaufmanns Aladar Traub und dessen Frau Johanna, geborene Kohn, in Wien zur Welt und wuchs mit ihren Geschwistern Johanna und Bernhard Bela auf. Am 22. November 1917 heiratete sie den Schriftsteller und Lyriker [[Ernst Peter Tal]], der gemeinsame Sohn Thomas wurde 1919 geboren. In dem von ihrem Ehemann gegründeten [[E. P. Tal & Co. Verlag|E. P. Tal Verlag]] absolvierte Lucy Tal ab 1927 eine Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin. Der entsprechende Lehrbrief wurde ihr im April 1934 ausgestellt. Wohl bereits vor dem Lehrabschluss wirkte Lucy Tal an den Geschäften ihres Mannes mit. Das Ehepaar pflegte zudem einen großen Freundeskreis, dem unter anderen [[Josef Weinheber]] angehörten.
  
1936 verlor Lucy Tal sowohl ihren Sohn, der nur 16 Jahren alt geworden war, als auch ihren Ehemann, der am 30. November des Jahres vermutlich in Zusammenhang mit einem Herzleiden verstarb. Nach dem Tod ihres Ehemannes führte sie den Verlag bis 1938 selbst weiter, bis sie nach dem so genannten "[[Anschluss]]" Österreich verlassen musste. Dank der Einladung eines Mitarbeiters von Metro-Goldwyn-Mayer nach Paris erhielt sie ein Visum für die Reise nach Frankreich und floh von dort aus via Großbritannien in die USA. Der Kontakt zu Metro-Goldwyn-Mayer bestand über ihren Ehemann, der für die Firma Filmrechte arrangiert hatte. Der von Lucy Tal geführte Verlag in Wien wurde 1939 arisiert und Lucy Tal musste sich in den USA eine neue Existenz aufbauen. Nach Stationen in Connecticut und New York fand sie über Freunde Arbeit im Filmgeschäft und ließ sich in Hollywood nieder. Sie adaptierte Drehbücher nach literarischen Vorlagen, hielt aber auch Vorträge über Literatur und Autoren. Ab 1942 war sie "Associate Director and Moderator", stellvertretende Direktorin, der San Francisco Town Hall, einem angesehenen intellektuellen Forum. 1971 war sie an der Herausgabe der englischsprachigen Ausgabe des Romans "Ali und Nino", der 1937 in ihrem Verlag in Wien zum ersten Mal erschien, beteiligt.
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1936 verlor Lucy Tal sowohl ihren Sohn, der nur 16 Jahren alt geworden war, als auch ihren Ehemann, der am 30. November des Jahres vermutlich in Zusammenhang mit einem Herzleiden verstarb. Nach dem Tod ihres Ehemannes führte sie den Verlag bis 1938 selbst weiter, bis sie nach dem so genannten "[[Anschluss]]" Österreich verlassen musste. Dank der Einladung eines Mitarbeiters von Metro-Goldwyn-Mayer nach Paris erhielt sie ein Visum für die Reise nach Frankreich und floh von dort aus via Großbritannien in die USA. Der Kontakt zu Metro-Goldwyn-Mayer bestand über ihren Ehemann, der für die Firma Filmrechte arrangiert hatte. Der von Lucy Tal geführte Verlag in Wien wurde 1939 arisiert und Lucy Tal musste sich in den USA eine neue Existenz aufbauen. Nach Stationen in Connecticut und New York fand sie über Freunde Arbeit im Filmgeschäft und ließ sich in Hollywood nieder. Sie adaptierte Drehbücher nach literarischen Vorlagen, hielt aber auch Vorträge über Literatur und Autoren. Ab 1942 war sie "Associate Director and Moderator", stellvertretende Direktorin, der San Francisco Town Hall, einem angesehenen intellektuellen Forum. 1971 war sie an der Herausgabe der englischsprachigen Ausgabe des Romans "Ali und Nino" beteiligt, der 1937 in ihrem Verlag in Wien zum ersten Mal erschienen war.
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
*Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Tal, Lucy [Signatur: TP 051616]
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*[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC10981774 Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Tal, Lucy [Signatur: TP 051616<nowiki>]</nowiki>]
*Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, Splitternachlass Lucy Tal, ZPH 967
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*[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC15841373 Wienbibliothek im Rathaus: Splitternachlass Lucy Tal]
*[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwt&datum=19361205&seite=14&zoom=33 Ereignisse der Woche. In: Neues Wiener Tagblatt, 05.12.1936 ]
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*[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwt&datum=19361205&seite=14&zoom=33 ANNO: Ereignisse der Woche. In: Neues Wiener Tagblatt, 05.12.1936 ]
*[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tag&datum=19361201&seite=5&zoom=33 Der Verleger Ernst Peter Tal gestorben. In: Der Tag, 01.12.1936]
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*[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tag&datum=19361201&seite=5&zoom=33 ANNO: Der Verleger Ernst Peter Tal gestorben. In: Der Tag, 01.12.1936]
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==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 3254
 
*Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 3254
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* Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. Elbingen: Verband Deutscher Antiquare 2011, S. 324 f.
 
*[http://verlagsgeschichte.murrayhall.com/?page_id=621 Murray Hall: Österreichische Verlagsgeschichte: E. P. Tal  Co. Verlag]
 
*[http://verlagsgeschichte.murrayhall.com/?page_id=621 Murray Hall: Österreichische Verlagsgeschichte: E. P. Tal  Co. Verlag]
  
==Links==
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Lucy Tal im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,130161233 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus].
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==Weblinks==
 
*[http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/TV/Tal_Lucy.htm Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich: Lucy Tal]
 
*[http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/TV/Tal_Lucy.htm Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich: Lucy Tal]

Aktuelle Version vom 23. November 2023, 09:12 Uhr

Certificate of Naturalization, Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, Splitternachlass Lucy Tal, ZPH 967
Daten zur Person
Personenname Tal, Lucy
Abweichende Namensform Traub, Lucy; Tal, Lucy Fanny
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 44980
GND 130161233
Wikidata Q29555794
Geburtsdatum 28. Oktober 1896
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 2. Juli 1995
Sterbeort New York
Beruf Verlegerin, Übersetzerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 23.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname LucyTal.jpg
Bildunterschrift Certificate of Naturalization, Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung, Splitternachlass Lucy Tal, ZPH 967
  • 7., Lindengasse 4 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lucy Tal, * 28. Oktober 1896 Wien, * 2. Juli 1995 New York, Verlegerin, Übersetzerin.

Biografie

Lucy Tal kam als Tochter des Kaufmanns Aladar Traub und dessen Frau Johanna, geborene Kohn, in Wien zur Welt und wuchs mit ihren Geschwistern Johanna und Bernhard Bela auf. Am 22. November 1917 heiratete sie den Schriftsteller und Lyriker Ernst Peter Tal, der gemeinsame Sohn Thomas wurde 1919 geboren. In dem von ihrem Ehemann gegründeten E. P. Tal Verlag absolvierte Lucy Tal ab 1927 eine Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin. Der entsprechende Lehrbrief wurde ihr im April 1934 ausgestellt. Wohl bereits vor dem Lehrabschluss wirkte Lucy Tal an den Geschäften ihres Mannes mit. Das Ehepaar pflegte zudem einen großen Freundeskreis, dem unter anderen Josef Weinheber angehörten.

1936 verlor Lucy Tal sowohl ihren Sohn, der nur 16 Jahren alt geworden war, als auch ihren Ehemann, der am 30. November des Jahres vermutlich in Zusammenhang mit einem Herzleiden verstarb. Nach dem Tod ihres Ehemannes führte sie den Verlag bis 1938 selbst weiter, bis sie nach dem so genannten "Anschluss" Österreich verlassen musste. Dank der Einladung eines Mitarbeiters von Metro-Goldwyn-Mayer nach Paris erhielt sie ein Visum für die Reise nach Frankreich und floh von dort aus via Großbritannien in die USA. Der Kontakt zu Metro-Goldwyn-Mayer bestand über ihren Ehemann, der für die Firma Filmrechte arrangiert hatte. Der von Lucy Tal geführte Verlag in Wien wurde 1939 arisiert und Lucy Tal musste sich in den USA eine neue Existenz aufbauen. Nach Stationen in Connecticut und New York fand sie über Freunde Arbeit im Filmgeschäft und ließ sich in Hollywood nieder. Sie adaptierte Drehbücher nach literarischen Vorlagen, hielt aber auch Vorträge über Literatur und Autoren. Ab 1942 war sie "Associate Director and Moderator", stellvertretende Direktorin, der San Francisco Town Hall, einem angesehenen intellektuellen Forum. 1971 war sie an der Herausgabe der englischsprachigen Ausgabe des Romans "Ali und Nino" beteiligt, der 1937 in ihrem Verlag in Wien zum ersten Mal erschienen war.

Quellen


Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 3254
  • Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. Elbingen: Verband Deutscher Antiquare 2011, S. 324 f.
  • Murray Hall: Österreichische Verlagsgeschichte: E. P. Tal Co. Verlag


Lucy Tal im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks