Karl-Seitz-Hof: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Bau ist architektonisch durch die starke Betonung der Horizontalen, die gestaffelt aufgebauten Türme, die markante halbkreisförmig zurückspringende Mittelfront und die geschickte Gestaltung der Innenhöfe charakterisiert. Er entspricht dem Repräsentationsempfinden seiner Zeit, stellt eine der besten Lösungen der ersten Periode des Sozialen Wohnbaus der ersten Republik dar und leitet über zu dem damals bevorzugten Typus des "aufgelockerten Superblocks" (so etwa auch beim [[George-Washington-Hof]]). Im Februar 1934 war die Anlage ein Widerstandszentrum des Republikanischen Schutzbunds, das von den Regierungstruppen erst am 14. Februar nach vorangegangener Beschießung durch einen auf dem Nordwestbahngleis aufgefahrenen Panzerzug eingenommen werden konnte. Auf dem Vorplatz befindet sich ein Seitzdenkmal (21) von [[Gustinus Ambrosi]] (1951), in der Achse der Edisongasse steht (durch den Haupteingang sichtbar) die Skulptur "Schreitender" von [[Wilhelm Frass]] (1951).
 
Der Bau ist architektonisch durch die starke Betonung der Horizontalen, die gestaffelt aufgebauten Türme, die markante halbkreisförmig zurückspringende Mittelfront und die geschickte Gestaltung der Innenhöfe charakterisiert. Er entspricht dem Repräsentationsempfinden seiner Zeit, stellt eine der besten Lösungen der ersten Periode des Sozialen Wohnbaus der ersten Republik dar und leitet über zu dem damals bevorzugten Typus des "aufgelockerten Superblocks" (so etwa auch beim [[George-Washington-Hof]]). Im Februar 1934 war die Anlage ein Widerstandszentrum des Republikanischen Schutzbunds, das von den Regierungstruppen erst am 14. Februar nach vorangegangener Beschießung durch einen auf dem Nordwestbahngleis aufgefahrenen Panzerzug eingenommen werden konnte. Auf dem Vorplatz befindet sich ein Seitzdenkmal (21) von [[Gustinus Ambrosi]] (1951), in der Achse der Edisongasse steht (durch den Haupteingang sichtbar) die Skulptur "Schreitender" von [[Wilhelm Frass]] (1951).
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[[Datei: WSTLA_Fotoarchiv_Gerlach_FC1_00361m_v2.jpg|390px|thumb|right|Karl-Seitz-Hof.
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Grundsteinlegung]]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 18. November 2018, 14:03 Uhr

Karl-Seitz-Hof (1953)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Karl Seitz
Einlagezahl
Architekt Hubert Gessner
Prominente Bewohner
PageID 26537
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Recherche
Letzte Änderung am 18.11.2018 durch DYN.denoo
Bildname Karl-Seitz-Hof.jpg
Bildunterschrift Karl-Seitz-Hof (1953)
  • 21., Jedleseer Straße 66-94
  • 21., Voltagasse 20-38
  • 21., Bunsengasse 1
  • 21., Dunantgasse 3-15
  • 21., Edisonstraße 1-9
  • 21., Edisonstraße 2-10

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48° 15' 46.35" N, 16° 23' 19.74" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Karl-Seitz-Hof (21, Jedleseer Straße 66-94, Voltagasse 20-38, Bunsengasse 1, Dunantgasse 3-15, Edisonstraße 1-9 und 2-10), städtische Wohnhausanlage (1.152 Wohnungen, ursprünglich 1.173 Wohnungen; zeitgenössisch als "Gartenstadt" bezeichnet), erbaut 1926-1933 nach Plänen von Hubert Gessner, benannt (16. Juni 1951) nach Karl Seitz.

Der Bau ist architektonisch durch die starke Betonung der Horizontalen, die gestaffelt aufgebauten Türme, die markante halbkreisförmig zurückspringende Mittelfront und die geschickte Gestaltung der Innenhöfe charakterisiert. Er entspricht dem Repräsentationsempfinden seiner Zeit, stellt eine der besten Lösungen der ersten Periode des Sozialen Wohnbaus der ersten Republik dar und leitet über zu dem damals bevorzugten Typus des "aufgelockerten Superblocks" (so etwa auch beim George-Washington-Hof). Im Februar 1934 war die Anlage ein Widerstandszentrum des Republikanischen Schutzbunds, das von den Regierungstruppen erst am 14. Februar nach vorangegangener Beschießung durch einen auf dem Nordwestbahngleis aufgefahrenen Panzerzug eingenommen werden konnte. Auf dem Vorplatz befindet sich ein Seitzdenkmal (21) von Gustinus Ambrosi (1951), in der Achse der Edisongasse steht (durch den Haupteingang sichtbar) die Skulptur "Schreitender" von Wilhelm Frass (1951).

Karl-Seitz-Hof. Grundsteinlegung

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band III/3: Wien 19. - 23. Bezirk, Residenz Verlag, Salzburg 2010, S. 210
  • Peter Autengruber, Ursula Schwarz: Öexikon der Wiener Gemeindebauten, Pichler, Wien 2013, S. 147
  • Felix Czeike: XXI. Floridsdorf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 21), S. 31 f.
  • Hans Hautmann / Rudolf Hautmann: Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934. Wien: Schönbrunn-Verlag 1980, S. 442
  • Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, S. 75
  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 256 ff.

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