Joseph von Kurzböck: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Joseph von Kurzböck übernahm von seinem Vater Gregor Kurzböck | + | Joseph von Kurzböck übernahm 1755 von seinem Vater Gregor Kurzböck (* Klosterneuburg, † 21. Mai 1763 Wien) die [[Buchdrucker|Druckerei]] (1756 Immatrikulierung als Universitätsbuchdrucker) und baute diese massiv aus (15 Pressen, zeitweilig 20); ab 1770 war er illyrisch-orientalischer Hofbuchdrucker. Durch vergleichsweise niedrige Preisgestaltung gelang es ihm, mit seinen Druckerzeugnissen in Konkurrenz zu [[Johann Thomas von Trattner|Trattner]] zu treten. Ab 1772 war er [[Buchhandel|Universitätsbuchhändler]], 1776 wurde er geadelt (1786 Ritterstand), 1782 richtete er eine eigene Schriftgießerei ein. |
Kurzböck schrieb Aufsätze für die von ihm verlegte [[Realzeitung]] und verfasste bzw. verlegte auch Topographien von Wien, die als praktische Reisehandbücher dienten (u. a. Almanach de Vienne, 1773; Almanach von Wien 1774; Neueste Beschreibung aller Merkwürdigkeiten Wiens 1779; Neuester wienerischer Wegweiser 1792). | Kurzböck schrieb Aufsätze für die von ihm verlegte [[Realzeitung]] und verfasste bzw. verlegte auch Topographien von Wien, die als praktische Reisehandbücher dienten (u. a. Almanach de Vienne, 1773; Almanach von Wien 1774; Neueste Beschreibung aller Merkwürdigkeiten Wiens 1779; Neuester wienerischer Wegweiser 1792). | ||
− | Nach seinem Tod übernahm seine Frau Katharina von Kurzböck (1748 | + | Nach seinem Tod übernahm seine Frau Katharina von Kurzböck (geb. Gerold, * 15. November 1748 Wien, † 20. August 1821 Wien) das Unternehmen; ihre Tochter [[Magdalena von Kurzböck]] war eine bekannte Pianistin und Komponistin. |
== Von Kurzböck verlegte bzw. verfasste praktische Topographien von Wien == | == Von Kurzböck verlegte bzw. verfasste praktische Topographien von Wien == |
Version vom 5. November 2019, 22:34 Uhr
- Vater Gregor Kurzböck
- Gattin Katharina von Kurzböck
- Tochter Magdalena von Kurzböck
Joseph von Kurzböck, * 21. November 1736 Wien, † 18. Dezember 1792 Wien, Buchdrucker, Buchhändler und Verleger
Biografie
Joseph von Kurzböck übernahm 1755 von seinem Vater Gregor Kurzböck (* Klosterneuburg, † 21. Mai 1763 Wien) die Druckerei (1756 Immatrikulierung als Universitätsbuchdrucker) und baute diese massiv aus (15 Pressen, zeitweilig 20); ab 1770 war er illyrisch-orientalischer Hofbuchdrucker. Durch vergleichsweise niedrige Preisgestaltung gelang es ihm, mit seinen Druckerzeugnissen in Konkurrenz zu Trattner zu treten. Ab 1772 war er Universitätsbuchhändler, 1776 wurde er geadelt (1786 Ritterstand), 1782 richtete er eine eigene Schriftgießerei ein.
Kurzböck schrieb Aufsätze für die von ihm verlegte Realzeitung und verfasste bzw. verlegte auch Topographien von Wien, die als praktische Reisehandbücher dienten (u. a. Almanach de Vienne, 1773; Almanach von Wien 1774; Neueste Beschreibung aller Merkwürdigkeiten Wiens 1779; Neuester wienerischer Wegweiser 1792).
Nach seinem Tod übernahm seine Frau Katharina von Kurzböck (geb. Gerold, * 15. November 1748 Wien, † 20. August 1821 Wien) das Unternehmen; ihre Tochter Magdalena von Kurzböck war eine bekannte Pianistin und Komponistin.
Von Kurzböck verlegte bzw. verfasste praktische Topographien von Wien
- ÖNB: (Jean Thedor Gontier) Almanach de Vienne en faveur des etrangers, ou Abregé Historique indiquante ce que la ville de Vienne renferme de plus remarquable et de plus curieux. Wien: Kurzböck 1773 (auch erschienen unter dem Titel "Description de Vienne, en faveur des etrangers …")
- ÖNB: Kurzböck, Joseph von: Neueste Beschreibung aller Merkwürdigkeiten Wiens. Ein Handbuch für Fremde und Inländer. Wien: Kurzböck 1779; Nachdruck Wien: Wolfhart 1988
Literatur
- Werner Telesko: Staatliche Buchpolitik und modernes Unternehmertum. Die Wiener Verlage van Ghelen, Trattner, Kurzböck & Co, und die politische Publizistik in der Epoche Maria Theresias. In: Michaela Pfundner/Gabriele Mauthe (Hg.): Maria Theresia. Habsburgs mächtigste Frau. Wien: Metroverlag 2017, S. 70-77
- Peter R. Frank/Johannes Frimmel: Buchwesen in Wien 1750–1850. Kommentiertes Verzeichnis der Buchdrucker, Buchhändler und Verleger. (=Buchforschung. Beiträge zum Buchwesen in Österreich; 4). Wiesbaden: Harrassowitz 2008, S. 157–159
- Herbert Zeman: Der Drucker-Verleger Joseph Ritter von Kurzböck und seine Bedeutung für die österreichische Literatur des 18. Jahrhunderts. In: Ders. (Hg.): Die österreichische Literatur. Teil 1. Ihr Profil an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert (1750-1830). Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1979, S. 143-178
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 251