Johann August Natterer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 8: Zeile 8:
 
|Sterbedatum unbekannt=Nein
 
|Sterbedatum unbekannt=Nein
 
|Sterbeort=Wien
 
|Sterbeort=Wien
 +
|Objektbezug=Wasserversorgung; Wasserversorgungskommission
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage
 
|Begräbnisdatum=27.12.1900
 
|Begräbnisdatum=27.12.1900
Zeile 26: Zeile 27:
 
|Verkehrsfläche=Dr.-Natterer-Gasse
 
|Verkehrsfläche=Dr.-Natterer-Gasse
 
}}
 
}}
Johann Natterer, * 19. Oktober 1821, † 25. Dezember 1900, Arzt, Fotopionier, Chemiker, Physiker, 1861-1879 Mitglied des [[Gemeinderat|Gemeinderats]].  
+
Johann Natterer, * 19. Oktober 1821, † 25. Dezember 1900, [[Ärzte|Arzt]], [[Fotografie|Fotopionier]], [[Chemie|Chemiker]], [[Physiker]], 1861-1879 Mitglied des [[Gemeinderat|Gemeinderats]].  
  
 
1841 steigerten er und sein Bruder Josef Franz Natterer durch die Verwendung von Brom, Chlor und Jod die Empfindlichkeit fotografischer Platten (Daguerrotypie) wesentlich und konnten dadurch die Belichtungszeit auf eine Sekunde reduzieren. So waren erstmals in der Geschichte der Photographie Momentaufnahmen möglich.  
 
1841 steigerten er und sein Bruder Josef Franz Natterer durch die Verwendung von Brom, Chlor und Jod die Empfindlichkeit fotografischer Platten (Daguerrotypie) wesentlich und konnten dadurch die Belichtungszeit auf eine Sekunde reduzieren. So waren erstmals in der Geschichte der Photographie Momentaufnahmen möglich.  
  
Johann Natterer gelang 1844 erstmals die für die Kälteindustrie grundlegende Verflüssigung von Kohlensäure unter Verwendung der Windbüchsenpumpmaschine von Joseph Schembor. 1847 schloss er sein Medizinstudium an der [[Universität Wien (Institution)|Universität Wien]] ab und war bis 1874 als Arzt in der [[Leopoldstadt]] tätig. Am 1. Juli 1851 heiratete er Sidonie Strauß, eine Tochter des k.k. Polizei-Bezirksarztes der Leopoldstadt Dr. Franz Strauß und Aloisia Strauß. Auch ihre beiden Schwestern heirateten prominente Naturwissenschaftler: Aloisia Strauß wurde die Gattin des Geologen Moritz Hörnes, Kustos des Hofmineralienkabinetts. Hermine Strauß vermählte sich mit dem Geologen und Politiker [[Eduard Suess]], der bei der Planung der [[Erste Hochquellenleitung|Ersten Hochquellenleitung]] eine bedeutende Rolle einnahm. Auch Johann Natterer machte sich um die [[Wasserversorgung]] der Stadt verdient. Als Mitglied des Gemeinderates wurde er am [[Gründung der Wasserversorgungskommission|9. Dezember 1862]] in die neu gegründete [[Wasserversorgungskommission]] gewählt und blieb bis zur [[Eröffnung der Ersten Hochquellenleitung]] 1873 in dieser aktiv. Zusätzlich war er Mitglied des Niederösterreichischen Landessanitätsrates.
+
Johann Natterer gelang 1844 erstmals die für die Kälteindustrie grundlegende Verflüssigung von Kohlensäure unter Verwendung der Windbüchsenpumpmaschine von Joseph Schembor. 1847 schloss er sein Medizinstudium an der [[Universität Wien (Institution)|Universität Wien]] ab und war bis 1874 als Arzt in der [[Leopoldstadt]] tätig. Am 1. Juli 1851 heiratete er Sidonie Strauß, eine Tochter des k.k. Polizei-Bezirksarztes der Leopoldstadt Dr. Franz Strauß und Aloisia Strauß. Auch ihre beiden Schwestern heirateten prominente Naturwissenschaftler: Aloisia Strauß wurde die Gattin des [[Geologie|Geologen]] Moritz Hörnes, Kustos des Hofmineralienkabinetts. Hermine Strauß vermählte sich mit dem Geologen und [[Politiker]] [[Eduard Suess]], der bei der Planung der [[Erste Hochquellenleitung|Ersten Hochquellenleitung]] eine bedeutende Rolle einnahm. Auch Johann Natterer machte sich um die [[Wasserversorgung]] der Stadt verdient. Als Mitglied des Gemeinderates wurde er am [[Gründung der Wasserversorgungskommission|9. Dezember 1862]] in die neu gegründete [[Wasserversorgungskommission]] gewählt und blieb bis zur [[Eröffnung der Ersten Hochquellenleitung]] 1873 in dieser aktiv. Zusätzlich war er Mitglied des Niederösterreichischen Landessanitätsrates.
  
 
Siehe auch: [[Dr.-Natterer-Gasse]]
 
Siehe auch: [[Dr.-Natterer-Gasse]]

Version vom 28. August 2023, 12:18 Uhr

Daten zur Person
Personenname Natterer, Johann
Abweichende Namensform
Titel Dr.med.
Geschlecht männlich
PageID 33129
GND 116897430
Wikidata Q6215598
Geburtsdatum 13. Oktober 1821
Geburtsort Wien
Sterbedatum 25. Dezember 1900
Sterbeort Wien
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Wasserversorgung, Wasserversorgungskommission
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 28.08.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum 27. Dezember 1900
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 11, Reihe G2, Nummer 2
  • 2., Ferdinandstraße 4 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Gemeinderat der Stadt Wien (1861 bis 1879)

Johann Natterer, * 19. Oktober 1821, † 25. Dezember 1900, Arzt, Fotopionier, Chemiker, Physiker, 1861-1879 Mitglied des Gemeinderats.

1841 steigerten er und sein Bruder Josef Franz Natterer durch die Verwendung von Brom, Chlor und Jod die Empfindlichkeit fotografischer Platten (Daguerrotypie) wesentlich und konnten dadurch die Belichtungszeit auf eine Sekunde reduzieren. So waren erstmals in der Geschichte der Photographie Momentaufnahmen möglich.

Johann Natterer gelang 1844 erstmals die für die Kälteindustrie grundlegende Verflüssigung von Kohlensäure unter Verwendung der Windbüchsenpumpmaschine von Joseph Schembor. 1847 schloss er sein Medizinstudium an der Universität Wien ab und war bis 1874 als Arzt in der Leopoldstadt tätig. Am 1. Juli 1851 heiratete er Sidonie Strauß, eine Tochter des k.k. Polizei-Bezirksarztes der Leopoldstadt Dr. Franz Strauß und Aloisia Strauß. Auch ihre beiden Schwestern heirateten prominente Naturwissenschaftler: Aloisia Strauß wurde die Gattin des Geologen Moritz Hörnes, Kustos des Hofmineralienkabinetts. Hermine Strauß vermählte sich mit dem Geologen und Politiker Eduard Suess, der bei der Planung der Ersten Hochquellenleitung eine bedeutende Rolle einnahm. Auch Johann Natterer machte sich um die Wasserversorgung der Stadt verdient. Als Mitglied des Gemeinderates wurde er am 9. Dezember 1862 in die neu gegründete Wasserversorgungskommission gewählt und blieb bis zur Eröffnung der Ersten Hochquellenleitung 1873 in dieser aktiv. Zusätzlich war er Mitglied des Niederösterreichischen Landessanitätsrates.

Siehe auch: Dr.-Natterer-Gasse

Quellen

  • Pfarrbücher (Matricula)

Literatur

  • Daniela Angetter - Michael Martischnig: Biographien österreichischer Physiker/innen. Wien 2005
  • Konrad Natterer 1860-1901. Erforscher der Chemie des Meeres. In: R. Werner Soukup: Die wissenschaftliche Welt von gestern. Wien 2004
  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 7, 1976, S. 40 f.
  • Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873, S. 113 f., 192, 290 ff.