Johann Achamer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
 
(3 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Person
 
{{Person
 
|Personenname=Achamer, Johann
 
|Personenname=Achamer, Johann
|Abweichende Namensform=Aichamer, Johann; Achammer, Johann
+
|Abweichende Namensform=Aichamer, Johann; Achammer, Johann; Achhammer, Johann
 
|Geschlecht=männlich
 
|Geschlecht=männlich
 
|Geburtsdatum=27.12.1650
 
|Geburtsdatum=27.12.1650
 
|Geburtsort=Innsbruck, Tirol
 
|Geburtsort=Innsbruck, Tirol
|von Objekt=Person
 
 
|Sterbedatum=09.12.1712
 
|Sterbedatum=09.12.1712
 +
|Sterbedatum unbekannt=Nein
 
|Sterbeort=Wendelstatt
 
|Sterbeort=Wendelstatt
 +
|Friedhof=Gruft St. Ulrich
 +
|Beruf=Stuckgießer; Glockengießer
 +
|Objektbezug=Frühe Neuzeit
 +
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Gedenktage
 
|von Objekt=Person
 
|von Objekt=Person
|Grabstelle=Gruft St. Ulrich
 
|Beruf=Stuckgießer; Glockengießer
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
 
}}
 
}}
 
{{Adresse
 
{{Adresse
Zeile 20: Zeile 21:
 
|von Objekt=Person
 
|von Objekt=Person
 
}}
 
}}
Achamer (Aichamer, Achammer) Johann , * 27. Dezember 1650 Innsbruck, Tirol, † 9. Dezember 1712 Wendelstatt (7, Burggasse 55; Gruft St. Ulrich), Stuckgießer, später auch Glockengießer. Dürfte in Innsbruck die Glockengießerei erlernt haben; wann er nach Wien kam ist nicht bekannt. 1688 kaufte Achamer am Wendelgrund (Wendelstatt; 7, Burggasse 55) eine Brandstatt (in der Literatur oft mit der Brandstätte in der Stadt verwechselt!) und baute auf ihr ein Haus, in dem er eine Stuckgießerei einrichtete; dem Haus gab er das Schild „Zum goldenen Stuck" ([[Stuckgasse]]). Durch Zukauf des Nachbargrundstücks wurde 1695 die Liegenschaft erweitert. 1708 erwarb Achamer ein Haus im Schlossergassel (1; Conskriptionsnummer 598A); es handelt sich dabei um jenes Haus, in dem [[Kramers Kaffeehaus|Jakob Kramer]] sein Kaffeehaus einrichtete. Am 18. Dezember 1710 erhielt Achamer von Josef I. den Auftrag, aus 180 von Wien erbeuteten türkischen Kanonen eine Glocke für den Stephansdom zu gießen; am 21. Juli 1711 war der Guß der [[Pummerin]] vollendet. Achamer goß auch die Glocke für die Simmeringer Laurenzkirche (1711, mit Rochus-, Sebastian- und Kreuzigungsdarstellung). [[Achamergasse]].
+
Johann Achamer (Aichamer, Achammer), * 27. Dezember 1650 Innsbruck, Tirol, † 9. Dezember 1712 Wendelstatt ([[7]]., [[Burggasse]] 55; Gruft [[St. Ulrich]]), Stuckgießer, später auch Glockengießer.  
 +
 
 +
==Biografie==
 +
Dürfte in Innsbruck die Glockengießerei erlernt haben; wann er nach Wien kam ist nicht bekannt. 1688 kaufte Achamer am Wendelgrund (Wendelstatt; 7., Burggasse 55) eine Brandstatt (in der Literatur oft mit der Brandstätte in der Stadt verwechselt!) und baute auf ihr ein Haus, in dem er eine Stuckgießerei einrichtete; dem Haus gab er das Schild "Zum goldenen Stuck" ([[Stuckgasse]]). Durch Zukauf des Nachbargrundstücks wurde 1695 die Liegenschaft erweitert. 1708 erwarb Achamer ein Haus im [[Schlossergasse (1)|Schlossergassel]] ([[1]].; [[Konskriptionsnummer]] 598A); es handelt sich dabei um jenes Haus, in dem [[Kramers Kaffeehaus|Jakob Kramer]] sein [[Kaffeehaus]] einrichtete. Am 18. Dezember 1710 erhielt Achamer von [[Joseph I.]] den Auftrag, aus 180 von Wien erbeuteten türkischen Kanonen eine Glocke für den [[Stephansdom]] zu gießen; am 21. Juli 1711 war der Guss der [[Pummerin]] vollendet. Achamer goss auch die Glocke für die [[Simmering]]er [[Laurenzkirche (11)|Laurenzkirche]] (1711, mit Rochus-, Sebastian- und Kreuzigungsdarstellung). [[Achamergasse]].
  
 
== Literatur ==  
 
== Literatur ==  
 +
* Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 14
 +
* Rathaus-Korrespondenz, 07.12.1962
 +
* Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 41
 
* Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Lfg 1 (A. A. bis Bacher). Wien: Tusch 1974  
 
* Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Lfg 1 (A. A. bis Bacher). Wien: Tusch 1974  
 
* Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950  
 
* Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950  
 
* Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 163, 246
 
* Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 163, 246
* Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 41
 
* Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 14
 
* Rathaus-Korrespondenz, 07.12.1962
 

Aktuelle Version vom 7. Mai 2021, 17:04 Uhr

Daten zur Person
Personenname Achamer, Johann
Abweichende Namensform Aichamer, Johann; Achammer, Johann; Achhammer, Johann
Titel
Geschlecht männlich
PageID 4342
GND
Wikidata
Geburtsdatum 27. Dezember 1650
Geburtsort Innsbruck, Tirol
Sterbedatum 9. Dezember 1712
Sterbeort Wendelstatt
Beruf Stuckgießer, Glockengießer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.05.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof Gruft St. Ulrich
Grabstelle
  • 7., Burggasse 55 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Achamer (Aichamer, Achammer), * 27. Dezember 1650 Innsbruck, Tirol, † 9. Dezember 1712 Wendelstatt (7., Burggasse 55; Gruft St. Ulrich), Stuckgießer, später auch Glockengießer.

Biografie

Dürfte in Innsbruck die Glockengießerei erlernt haben; wann er nach Wien kam ist nicht bekannt. 1688 kaufte Achamer am Wendelgrund (Wendelstatt; 7., Burggasse 55) eine Brandstatt (in der Literatur oft mit der Brandstätte in der Stadt verwechselt!) und baute auf ihr ein Haus, in dem er eine Stuckgießerei einrichtete; dem Haus gab er das Schild "Zum goldenen Stuck" (Stuckgasse). Durch Zukauf des Nachbargrundstücks wurde 1695 die Liegenschaft erweitert. 1708 erwarb Achamer ein Haus im Schlossergassel (1.; Konskriptionsnummer 598A); es handelt sich dabei um jenes Haus, in dem Jakob Kramer sein Kaffeehaus einrichtete. Am 18. Dezember 1710 erhielt Achamer von Joseph I. den Auftrag, aus 180 von Wien erbeuteten türkischen Kanonen eine Glocke für den Stephansdom zu gießen; am 21. Juli 1711 war der Guss der Pummerin vollendet. Achamer goss auch die Glocke für die Simmeringer Laurenzkirche (1711, mit Rochus-, Sebastian- und Kreuzigungsdarstellung). Achamergasse.

Literatur

  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 14
  • Rathaus-Korrespondenz, 07.12.1962
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 41
  • Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Lfg 1 (A. A. bis Bacher). Wien: Tusch 1974
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 163, 246